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TNach dem Wohnwagenbrand: Wie sicher sind die Campingplätze in Cuxhaven?

Auf der Campingfläche hinter dem Hotel Wernerwald in Sahlenburg waren am Sonnabend drei Wohnwagen und ein Transporter in Brand geraten und sorgten für einen Großeinsatz der Feuerwehren.

Auf der Campingfläche hinter dem Hotel Wernerwald in Sahlenburg waren am Sonnabend drei Wohnwagen und ein Transporter in Brand geraten und sorgten für einen Großeinsatz der Feuerwehren. Foto: Feuerwehr Sahlenburg

Zwei Tage nach dem Wohnwagenbrand auf dem Campingplatz in Sahlenburg dauern die Ermittlungen an. Es stellt sich die Frage: Wie brandsicher sind die Campingplätze in Cuxhaven?

Von Christian Mangels Mittwoch, 09.04.2025, 16:05 Uhr

Cuxhaven. Der Schreck sitzt noch tief bei den Mitarbeitern und Gästen des Hotels Wernerwald in Cuxhaven-Sahlenburg nach dem Feuer auf dem hoteleigenen Campingplatz. „Die betroffenen Gäste sind natürlich emotional sehr aufgelöst“, berichtet Hotelchefin Petra Gebhart. Auf der Campingfläche hinter dem Hotelgebäude waren am Sonnabend drei Wohnwagen und ein Transporter in Brand geraten und sorgten für einen Großeinsatz der Feuerwehren. Glücklicherweise kam kein Mensch zu Schaden.

Weder die Brandursache noch der entstandene Sachschaden sind zurzeit bekannt, wie die Polizeiinspektion Cuxhaven auf Anfrage unseres Medienhauses mitteilte. Am Montag fand nach Angaben des Polizeisprechers Carsten Bode eine Brandortbegehung statt. Sie bringt möglicherweise nähere Erkenntnisse zur Ursache des Feuers.

Ortsbürgermeisterin bedankt sich bei der Feuerwehr

Sahlenburgs Ortsbürgermeisterin Claudia Bönnen ist froh, dass der Brand einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. „Das Feuer konnte zum Glück in kürzester Zeit gelöscht werden“, sagt Claudia Bönnen. Sie habe sich bereits bei der Feuerwehr für ihren Einsatz bedankt.

„Das hätte auch anders ausgehen können“, ist sich die Ortsbürgermeisterin sicher. Schließlich sei das Feuer in einem Bereich passiert, in dem gleich drei Campingplätze aufeinanderstoßen. „Brandgassen und der Ostwind waren unsere Retter“, sagt Sebastian Schlagmann, Betreiber des benachbarten Campingplatzes Strandgut. Deshalb appelliert er immer wieder an die Urlauber, die Brandgassen freizuhalten.

Dass der Einsatz der Feuerwehren so reibungslos lief, führt Marcel Kolbenstetter, Pressesprecher der Stadt Cuxhaven, unter anderem auf Brandschutzmaßnahmen zurück, die in den vergangenen Jahren auf den Campingplätzen durchgeführt wurden und sich aus seiner Sicht „mittlerweile bezahlt gemacht haben“.

Zur Erinnerung: Nach einem Großfeuer auf einem Campingplatz in Cuxhaven-Duhnen im März 2020, bei dem zehn Wohnwagen vollständig ausgebrannt waren, hatte die Stadt sämtliche Campingplätze in der Stadt überprüft. Die Betreiber erhielten nach der Begehung individuelle Mängellisten - begleitet mit der Aufforderung, kurzfristig Abhilfe zu schaffen. Das sorgte damals für einige Aufregung.

„Im Nachgang haben wir aber positive Rückmeldungen von den Campingplatzbetreibern bekommen, dass die Maßnahmen wohl doch nicht so ganz verkehrt waren“, so Kolbenstetter.

Brandgassen und Schutzstreifen sollen helfen

So ist inzwischen eine Unterteilung der Plätze durch Brandgassen und Brandschutzstreifen in einzelne Abschnitte mit einer begrenzten Anzahl von Standplätzen vorgeschrieben. Kolbenstetter ist überzeugt, dass die Campingplätze durch diese Maßnahmen deutlich sicherer geworden sind. Die Überprüfung der Campingplätze sei alle sechs Jahre vorgesehen, erklärt der Pressesprecher. Das bedeutet: Die nächste Brandschutzbegehung wird voraussichtlich im kommenden Jahr über die Bühne gehen.

Auch die Camper und Wohnmobilisten selbst können dazu beitragen, dass der Brandschutz auf den Campingplätzen funktioniert. Der Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe (BVBF) empfiehlt Campingplatzgästen, ihre „fahrenden Ferienhäuser“ mit Feuerlöschern, Gas- und Rauchwarnmeldern auszustatten.

„Die häufigsten Brandursachen im Inneren des mobilen Heims sind unsachgemäß eingebaute oder angeschlossene Gas- und Elektrogeräte“, sagt BVBF-Geschäftsführer Carsten Wege. Im Vorzelt oder auf der Wiese führe der unsachgemäße Umgang mit offenem Feuer häufig zu Bränden.

Ein weiteres Problem sei der Stauraum. Neben den Gasflaschen befinden sich hier oftmals Grillkohle, Anzünder oder benutzte Öllappen. „Die dadurch gegebene Brandgefahr wird nicht wahrgenommen oder unterschätzt.“

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