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Fußball-Regionalliga

TNach zehn Jahren als Co-Trainer bei D/A ist Schluss: Welchen Chef fand er am besten?

Markus Zimmermann agierte zehn Jahre lang als Co-Trainer bei D/A.

Markus Zimmermann agierte zehn Jahre lang als Co-Trainer bei D/A. Foto: Struwe

Er wird D/A fehlen auf der Bank. Der Mann mit der Taktiktafel. Immer besonnen, ruhig, ausgeglichen. Markus Zimmermann hört beim Fußball-Regionalligisten als Co-Trainer auf. Er hatte viele Chefs in den letzten zehn Jahren. Aber wer war der Beste?

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Von Daniel Berlin
Freitag, 10.05.2024, 15:30 Uhr

Drochtersen. Am Samstag wird Markus Zimmermann das letzte Mal in der Coaching-Zone im Kehdinger Stadion sitzen und ein Fußball-Regionalligaspiel der SV Drochtersen/Assel als Co-Trainer verfolgen.

Die Taktiktafel mit den Magneten hat er am Mann. Er wird den Spielern, die Chefcoach Oliver Ioannou einwechselt, die letzten Instruktionen geben. Wo sollen sie sich hinstellen, wenn D/A Standards verteidigen muss? Wo positionieren sie sich, wenn D/A selbst Freistöße oder Ecken schießt?

Die Begegnung gegen Kilia Kiel ist am Samstag (18 Uhr) Zimmermanns letztes Heimspiel. Danach wird D/A-Präsident den 40-jährigen bei Freibier und Musik offiziell verabschieden. Ein paar Tage später geht es noch zum TSV Havelse. Dann ist Schluss für Zimmermann.

Zimmermann steht lieber in der zweiten Reihe

Sie hätten ihn gern behalten. Diesen ruhigen Vertreter. Den Leisetreter, der „D/A liebt und sich voll mit dem Verein identifiziert“, sagt Sportdirektor Sören Behrmann. Den Mann, der allenfalls mal laut werden kann, wenn Spieler leichtsinnig agieren oder nicht 100 Prozent Einsatzbereitschaft zeigen.

Zimmermann mag nicht im Mittelpunkt stehen, lieber in der zweiten Reihe. Aber sein Wort hat Gewicht im Verein. Sein taktisches Verständnis, seine Auffassung vom Fußball. Behrmann sagt, er könne jederzeit zurückkommen.

Er wechselte von Heeslingen nach Drochtersen

Markus Zimmermann wechselte als Spieler 2008 vom damaligen TuS Heeslingen zu D/A. Ein knochenharter Verteidiger war Zimmermann damals. Keiner spielte gern gegen ihn. „Lieb und freundlich ist er neben dem Platz“, erzählt Sportdirektor Sören Behrmann. „Z zeigte auf dem Platz ein anderes Gesicht.“ Z. Zimmermanns kurzer und eingängiger Spitzname.

2014 wechselte Zimmermann ins Trainergeschäft. Unter Enrico Maaßen wurde er erstmals Co-Trainer. Zimmermann lernte neben Maaßen Lars Uder, Lars Jagemann, Frithjof Hansen und Oliver Ioannou als sportliche Chefs kennen. Doch welcher Trainer war seiner Meinung nach der beste?

Viel gelernt von Enrico Maaßen & Co

Zimmermann gibt darauf keine Antwort. „Jeder hatte seinen eigenen Stil“, sagt er. Jeder habe aus dem Team etwas Positives herausgeholt. Von jedem habe er etwas gelernt. Die verschiedenen Ansichten vom Fußball, die verschiedenen Blickwinkel aufs Spiel.

Zimmermanns eigene Philosophie sieht eine kompakte Defensive vor. Eine Mentalität, die jedem Gegner ausdrückt: Du kommst hier nicht vorbei. Das sagt ein ehemaliger Abwehrspezialist. Das deckt sich mit dem Credo seines heutigen Chefs Oliver Ioannou.

„Jetzt tausche ich den Sportplatz mit dem Spielplatz“

Seinen Abgang als Co-Trainer bei D/A hat Markus Zimmermann im Familienkreis entschieden. Seine familiären Dinge, die Termine mit seiner Frau und seinem eineinhalb Jahre alten Sohn plante er um Beruf und Fußball herum.

„Jetzt tausche ich den Sportplatz mit dem Spielplatz“, sagt Zimmermann, der beim Deutschen Roten Kreuz in Buxtehude in leitender Funktion arbeitet. Das ist ein Fulltime-Job. Zimmermann kümmert sich um körperlich, geistig und psychisch beeinträchtige Menschen.

Kann Markus Zimmermann ohne Fußball leben? Er gewann mit D/A drei Mal den Landespokal, stand gegen Mönchengladbach, Bayern München und Schalke 04 an der Seitenlinie im DFB-Pokal, führte D/A gemeinsam mit Maaßen in die Regionalliga und half Maaßens Nachfolgern, den Club in Deutschlands vierthöchster Spielklasse zu einer guten Adresse zu machen. „Frag in einem Jahr nochmal“, sagt Zimmermann.

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