TNächste Eskalationsstufe: Siegel am „Königreich“-Betrieb gebrochen

Nachdem die urpsrünglichen Siegel gebrochen wurde, hat die Stadt neue aufgeklebt. Foto: Glückselig
Der Betrieb von Unternehmer Thomas Tillis in Nordenham ist geschlossen, das Inventar beschlagnahmt. Doch nun sind die Siegel gebrochen. Die Stadt reagiert.
Nordenham. Am Dienstag hatte Nordenhams „Königreich Deutschland“-Unternehmer Thomas Tillis in einem Telefonat mit der „Kreiszeitung Wesermarsch“ verkündet, dass er mit seinem „Zweck-Betrieb“ TiNo weitermachen werde - ungeachtet der Tatsache, dass die Stadt Nordenham diesen Betrieb zwangsweise stillgelegt und versiegelt hat. Am Freitag teile Bert Fresse, stellvertretender Verwaltungschef im Rathaus, mit, dass die Siegel gebrochen worden seien. Steckt Thomas Tillis dahinter?
Bert Freese: „Wir lassen uns das nicht gefallen“
Das lasse sich nicht nachweisen, sagt Bert Freese. Fest steht, dass die Stadtverwaltung umgehend eingeschritten ist und den Betrieb im Gewerbegebiet Am Sieltief in Atens erneut versiegelt hat. Mehr noch: Die Stadt hat nach Auskunft von Bert Freese zusätzliche Pfandsiegel angebracht - und damit das gesamte TiNo-Inventar gepfändet und beschlagnahmt. „Wir lassen uns das nicht gefallen“, stellt der Rathaus-Vize klar.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Stadt in Atens eine „Ordnungsrechtliche Maßnahme“, wie es Bert Freese ausgedrückt hatte, umgesetzt: Zusammen mit anderen Behörden und mit Unterstützung der Polizei hatte sie den Betrieb von Thomas Tillis geschlossen und rote Siegel an die Türen und Tore geklebt. Begründung: Der Unternehmer habe in Atens mehr als ein Jahr lang ein Gewerbe betrieben, ohne dass dieses angemeldet gewesen sei.
Thomas Tillis: „Ich betreibe kein Gewerbe“
Thomas Tillis, der Mitte vergangenen Jahres seine reguläre Firma abgewickelt hatte, um fortan über den „Zweck-Betrieb“ TiNo im „Königreich Deutschland“ Brennholz und Schüttgut wie Mutterboden, Sand und Kies zu veräußern, hatte gegenüber der Kreiszeitung seine Sicht der Dinge geschildert: Er betreibe keine Gewerbe, müsse ergo auch keines anmelden. Was die Stadt anordnet, interessiere ihn „nicht so sehr“. Und mit Tino handele er auch nicht, sondern tausche - „Material gegebenenfalls gegen Euro“, so seine Aussage.
TiNo-Kunden bewegen sich auf dünnem Eis
Nun ist dieses Material beschlagnahmt. Wer auch immer die ursprünglichen Siegel gebrochen hat, er hat laut Bert Freese eine Straftat begangen. Und wer von TiNo in dem Fall, dass sich Thomas Tillis nicht an die Pfandsiegel halten sollte, weiterhin Material bezieht, begebe sich auf dünnes Eis. „Käufer müssen sich darauf einstellen, dass sie kein Eigentum erwerben“, warnt Bert Freese.
Wie wird die Geschichte weitergehen? Das dürfte wesentlich davon abhängen, wie sich Thomas Tillis verhält. Er hatte ausgesagt, dass er sich mit der Rechtsabteilung des „Königsreichs Deutschland“ beraten werde, um dann seinen Betrieb weiterzuführen. Bert Freese kündigt derweil an, dass die Stadt und auch die Polizei regelmäßig kontrollieren werden, was sich bei TiNo in Atens tut.