TNeue A27-Baustelle verzögert sich

Michael Wendt von der Autobahn GmbH steht auf der Brücke „Johann-Wichels-Weg“. Auch sie muss saniert werden. Foto: aha
Auf der Autobahn 27 bei Wulsdorf staut es sich, weil Brücken erneuert werden. Zu einer weiteren Verkehrsbehinderung kommt es ab Mittwoch. Sie gibt einen Vorgeschmack auf Arbeiten, die Bremerhaven ein Jahrzehnt begleiten werden.
Bremerhaven. Wegen der Bauarbeiten bei Wulsdorf und der Spurverengung staut sich der Verkehr auf der A 27 momentan zu Stoßzeiten um die Ausfahrt Wulsdorf – ein Ende der Arbeiten ist erst Ende 2025 in Sicht.
Für Montag, 22. April, war der Start neuer Bauarbeiten auf der Autobahn 27 zwischen Überseehäfen und Geestemünde angekündigt, doch der Stau blieb aus: Fünf Tage lang werde nur ein Fahrstreifen pro Richtung auf Teilabschnitt befahrbar sein, hieß es am Freitag. Doch das Projekt verzögert sich. Die ausführende Baufirma habe umgeplant, nun starten die Arbeiten erst am Mittwoch, teilte ein Sprecher der Autobahn GmbH mit.
Jetzt soll es also am 24. April wirklich losgehen. Vermutlich werden die für fünf Tage angesetzten Arbeiten dann auch noch in der Folgewoche stattfinden. Genaueres könne die Autobahn GmbH erst am Donnerstag mitteilen, hieß es auf Nachfrage.
Die neue Baustelle ist unabhängig von dem ehemals maroden Kanal unter der A27, der zuletzt für Schlagzeilen und eine Vollsperrung der Autobahn bei Hagen gesorgt hatte.
Ab Mittwoch tagsüber nur ein Fahrstreifen pro Richtung
Auf der Autobahn 27 zwischen den Anschlussstellen Bremerhaven-Überseehäfen und Bremerhaven-Geestemünde steht dann ab Mittwoch in beiden Fahrtrichtungen abschnittsweise jeweils zwischen 8 und 17 Uhr nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Ein großer Bohrer wird eingesetzt, und er wandert – deshalb wird auch die Sperrung der Fahrbahn immer wieder „mitwandern“.
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Die Arbeiten, die für Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn sorgen werden, sind Vorbereitungen auf ein Großprojekt der Autobahn GmbH. „Grund sind Bodenuntersuchungen, die in diesem Zeitraum dort vorgenommen werden“, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit. Der im Volksmund gern „Wabbelboden“ genannte, moorige Untergrund muss untersucht werden. Die entscheidende Frage lautet: Wie tief müssen wir gründen, damit die neuen Bauwerke stabil stehen?
Fünf Brücken betroffen
In fünf Abschnitten müssen Brückenbauwerke erneuert werden. Zwei sind Teil der Fahrbahnen: Über die Geeste und – als solche nicht wirklich zu erkennen – übers Moor. Die Moorbrücke ist deutschlandweit wohl einmalig: Die Fahrbahn ist wegen des moorigen Untergrundes gleichzeitig auch die Brückenkonstruktion. Die Fahrbahn der Moorbrücke wurde bereits 2019 für 7,5 Millionen Euro saniert.
Dazu kommt die Brücke, die Teil der Anschlussstelle Zentrum ist. Und zwei Brücken, die die Autobahn überspannen: Johann-Wichels-Weg (Bürgerpark) und Thebushelmde (Buschkämpen).
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Die Sanierung all dieser Bauwerke ist ein Mammutprojekt, bei dem immer wieder Abschnitte der Autobahn verengt oder gesperrt werden müssen. Bei manchem mag eine Sanierung reichen, andere müssen neu aufgebaut werden.
Die Arbeiten werden den Autobahnverkehr an der Autobahn 27 bei Bremerhaven Richtung Cuxhaven und Richtung Bremen für mehr als ein Jahrzehnt beschäftigen.
Start für Ende 2026 geplant
Wenn die Zusammenarbeit mit den Behörden optimal laufe, könne man Ende 2026 mit den Arbeiten starten, plant die Autobahn GmbH. Saniert werde erst Richtung Cuxhaven, dann Richtung Bremen. Pro Fahrtrichtung müsse man für jeden Abschnitt jeweils mit zwei bis zweieinhalb Jahren Bauzeit rechnen – also zehn bis zwölf Jahre.

Blick auf die Brücke der Straße Thebushelmde über die Autobahn A27. Foto: aha
Das kostet: 140 Millionen Euro sind allein für den nördlichen Abschnitt (Geestebrücke, Moorbrücke und Thelmbushelmde) veranschlagt.
Ab Mittwoch bittet die Autobahn GmbH die Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit, da während der Bodenproben Menschen auf und neben der Autobahn arbeiten.