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Nordkehdingen

TNeue Dorfmoderatoren: Sie treten mit frischen Ideen für Freiburg an

Die drei Ehrenamtlichen wollen, dass im Flecken Freiburg wieder mehr miteinander geredet wird: Renate Walther, Frank Maier und Wiebke Witthohn.

Die drei Ehrenamtlichen wollen, dass im Flecken Freiburg wieder mehr miteinander geredet wird: Renate Walther, Frank Maier und Wiebke Witthohn. Foto: Helfferich

Wie kann Freiburg noch lebenswerter werden? Um das zu erreichen, nehmen jetzt drei Dorfmoderatoren ihre Arbeit auf. Das sind ihre konkreten Ideen.

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Von Susanne Helfferich
Sonntag, 09.11.2025, 17:00 Uhr

Freiburg. Sieben Dorfmoderatoren gibt es bereits in Balje. Aktuell werden vier weitere Nordkehdinger qualifiziert: drei für den Flecken Freiburg, eine für Wischhafen. Die künftigen Freiburger Moderatoren haben sich im Fleckenrat vorgestellt.

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Renate Walther und Wiebke Witthohn sind fest verwurzelt im Flecken. Erstere hat über viele Jahre die Freiburger Grundschule als Rektorin geleitet, die zweite arbeitete im familiengeführten Betrieb Witthohn&Faust mit. Der dritte Moderator, Frank Maier, zog 2012 nach Freiburg und hat mit seiner Frau Birte Riel die alte Druckerei in Freiburg unter dem Titel Haus der Horizonte zu einem Wohnprojekt mitten im Ort ausgebaut. Ein Genossenschaftsmodell mit 14 Mitgliedern.

Das hat sie dazu bewegt, Dorfmoderator zu werden

Renate Walther lebt seit 50 Jahren in Freiburg und war sich anfänglich nicht sicher, ob sie sich wohlfühlen wird. „Doch inzwischen liebe ich diesen schönen Ort“, sagt sie. „Was mich aber stört ist, dass hier viel los ist, aber die Angebote wenig genutzt werden.“

Sie will mit einem Wochenplan, der sowohl ausgehängt als auch online veröffentlicht wird, auf die Angebote hinweisen. Sie wünscht sich mehr Eigeninitiative aller Bürgerinnen und Bürger und dass „mehr miteinander als übereinander geredet wird“.

Wiebke Witthohns Steckenpferd ist der Hafen. „Ich wünsche mir, dass der Hafenbereich attraktiver wird“, sagt sie. Einen ersten Schritt wollen die künftigen Moderatoren gehen und über die Weihnachtszeit eine Punschbude aufstellen.

„Jeder kann dort Anregungen und Ideen aufschreiben und in eine Wunschbox legen. So können wir erfahren, was sich die Bürger wünschen, und vielleicht lässt sich mit Hilfe des Rates der ein oder andere Wunsch erfüllen.“ Punsch am Hafen gibt es ab dem 25. November immer dienstags und freitags von 17 bis 20 Uhr.

Frank Maier bringt Expertise mit

Frank Maier hat während des Umbaus des Hauses der Horizonte eine Menge Erfahrungen fürs altersgerechte Wohnen gesammelt. Daher hat er sich im vergangenen Jahr zum ehrenamtlichen Wohnberater ausbilden lassen und möchte die Freiburger von seiner Expertise profitieren lassen. Als eines seiner ersten Projekte will er eine Fahr-Mit-App anbieten, um Mitfahrgelegenheiten unabhängig vom öffentlichen Nahverkehr zu schaffen.

Außerdem will der Diplom-Biologe und Pädagoge - er war zeitweise an die GOBS Nordkehdingen abgeordnet - gezielt Schülerinnen und Schüler ansprechen und deren Wünsche und Ideen aufgreifen. „Ich bin mir sicher, dass in diesem Dorf viele Dinge schlummern, die wir aufgreifen und bündeln sollten“, so Maier. Mit Blick auf Nordkehdingens Fusion „können wir der Kitt für die Einheitsgemeinde sein“. Dann würden die bisherigen Gemeinden Kümmerer benötigen, etwa in Form von Ortsvorstehern.

Eines haben die Dorfmoderatoren angekündigt: Mit einem „Geht nicht“ wollen sie sich nicht mehr abfertigen lassen. „Und wir haben uns vorgenommen, uns ein ganz dickes Fell zuzulegen“, so Renate Walther.

Darum sind Dorfmoderatoren wichtig

Die Leader-Region Kehdingen-Oste hatte gemeinsam mit der Freiwilligenakademie Niedersachsen und der Lotterie des Sparkassenverbandes Niedersachsen die Qualifikation zu Dorfmoderatoren ausgeschrieben. Die demografische Entwicklung, Leerstand sowie strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft forderten die Menschen im ländlichen Raum heraus, erklärt May-Britt Müller, Regionalmanagerin der Leader-Region. Dorfmoderatoren könnten dabei unterstützen, dass die Dorfgemeinschaft Ideen für die Zukunft des jeweiligen Dorfes entwickelt oder dass Bürgerbeteiligungsprojekte und lokale Initiativen entstehen. Auch sei es sinnvoll, wenn sich die Leader-Regionen vernetzten. Dabei könnten die Dorfmoderatoren wichtige Bausteine sein.

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