TNeue Flutlichtanlage für D/A: Van Lessen lehnt Vereinbarung ab

Funzellicht im Drochterser Stadion. Foto: JOERG STRUWE
Die Flutlichtanlage im Kehdinger Stadion ist veraltet und soll ersetzt werden. FWG-Ratsherr Cornelius van Lessen hat Bedenken - Bürgermeister Eckhoff hält dagegen.
Drochtersen. Auch wenn die SV Drochtersen/Assel ihr Ziel, den zweiten Tabellenplatz der Regionalliga Nord, in diesem Jahr verpasst hat: D/A strahlt mit ihrer besten Saison seit zehn Jahren weit über regionale Grenzen hinaus - und das bei Funzellicht. Denn die Flutlichtanlage des Kehdinger Stadions ist 20 Jahre alt und soll ersetzt werden. Nach Regionalligavorgaben sollten 500 Lux den Rasen erhellen. In der Dritten Liga, die bei D/A in dieser Saison Thema war, sind 800 Lux vorgeschrieben.
Da die neue, notwendige Flutlichtanlage auf Gemeindegrund errichtet wird, war sie am Dienstagabend Thema im Drochterser Sozial- und Sportausschuss. Die Gemeindeverwaltung schlägt vor, im Rahmen einer Vereinbarung mit D/A der Flutlichtanlage zuzustimmen. In dem Entwurf steht ausdrücklich: „Mit der Zustimmung ist keine Zusage der Gemeinde Drochtersen für einen Zuschuss verbunden.“
Van Lessen lehnt Vereinbarung für Flutlicht ab
FWG-Ratsherr Cornelius van Lessen fragte dennoch nach, ob der Gemeinde ein Zuwendungsantrag vorliege und um welche Summe es sich handele. Bürgermeister Mike Eckhoff erklärte, dass es sich um zwei getrennte Schritte handele. „Erst einmal gewähren wir D/A, eine Flutlichtanlage auf Gemeindegrund zu errichten. Danach setzen wir uns mit Förderanträgen auseinander.“ Der Zuschussantrag sei erst bei den Haushaltsberatungen für das kommende Jahr Thema.
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Damit wollte sich van Lessen nicht zufriedengeben: „Ich will den Förderantrag sehen, bevor ich der Vereinbarung zustimme.“ Entsprechend lehnte er sie ab und setzte am Folgetag nach: In einer Mail erklärte er dem TAGEBLATT: „Der Bau der Flutlichtanlage wird von uns auch deshalb abgelehnt, weil die Verwaltung dem Rat wesentliche Teile des Antrages von D/A nicht zur Verfügung stellte.“ Außerdem habe der Fußball in Drochtersen nach seiner Berechnung in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Euro erhalten.
Mike Eckhoff korrigiert van Lessens Rechnung
Dabei hat sich van Lessen zumindest in Bezug auf die Gemeinde Drochtersen verrechnet: Bürgermeister Eckhoff kommt auf 460.000 Euro, die D/A in den vergangenen zehn Jahren von der Gemeinde als Zuschüsse erhalten hat. Dabei solle „sich jeder vor Augen führen, welch positive Außenwirkung die SV D/A und auch die Vereine insgesamt für die Gemeinde Drochtersen haben“, so Eckhoff. Beim jüngsten Spiel gegen die zweite Mannschaft des HSV seien knapp über 1000 Zuschauer in die Kehdinger Arena gekommen, D/A gewann 3:1.
Dem Vorwurf van Lessens, nicht alle Inhalte des Förderantrags erhalten zu haben, setzte Eckhoff entgegen, dass der Antrag nicht auf der Tagesordnung stehe und nicht maßgeblich für die Beurteilung sei, ob der Bau der Spielvereinigung auf dem Grund und Boden der Gemeinde ermöglicht werden soll.
„Der Förderantrag wird den Ratsmitgliedern zur Verfügung gestellt, wenn über den Förderantrag selbst entschieden werden soll“, so der Bürgermeister. Dies werde, wie schon am Dienstag mitgeteilt, zu den Haushaltsplanberatungen 2026 der Fall sein. Im Gespräch sind Investitionskosten von rund 750.000 Euro und ein Zuschuss der Gemeinde von knapp 216.700 Euro.
Politiker äußern sich positiv zur Flutlichtanlage
Der Plan, die Flutlichtanlage zu ersetzen, fand viel Zuspruch im Ausschuss. Matthias Mehlis (SPD) sagte: „Wenn die Flutlichtanlage nicht mehr up to date ist, muss sie erneuert werden. Das haben wir mit unseren Straßenlaternen auch gemacht.“ Der Sport, insbesondere der Fußball, entwickle sich so gut, dass entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten.
Stefan Knütel (SPD) erinnerte daran, dass der Gemeinderat dem Allgemeinwohl verpflichtet sei: „Es gibt keinen Grund, zur Flutlichtanlage Nein zu sagen.“ Und Joachim Grantz (CDU) bezeichnete D/A als das Aushängeschild der Gemeinde. Bis auf van Lessens Nein stimmten alle Ausschussmitglieder der Vereinbarung zu.
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