TNeue Nummer 14: McDaniel will bei D/A Geschichte schreiben
Dass Neuzugang Finn McDaniel mit dem Ball umgehen kann, hat er im Trainingslager bewiesen. Foto: Berlin
Es ist seine erste Station in Europa und er kann kein Wort Deutsch. Dennoch hat D/A-Neuzugang Finn McDaniel seinen Kollegen bereits den ersten Gänsehautmoment verschafft.
Drochtersen. D/A-Neuzugang Finn McDaniel schaut fast ein wenig ehrfürchtig, als er die Geschichte des ehemaligen Drochterser Stürmers Alexander Neumann hört. Der Vereinslegende, die für Drochtersen mehr als 100 Tore erzielte. McDaniel trägt bei D/A jetzt das Trikot mit der Nummer 14. Die Nummer, die schon den Rücken von Neumann zierte. „Ich werde die Nummer in Ehren halten“, sagt McDaniel.
Zur Bürde soll sie nicht werden. Der 25-Jährige mit der philippinischen Staatsbürgerschaft hat sich für seine erste fußballerische Station in Europa klare Ziele gesetzt. „Ich will so schnell wie möglich mein erstes Tor in einem offiziellen Spiel schießen und der Mannschaft so viel wie möglich helfen“, sagt McDaniel. Zehn Treffer will er in seiner ersten Regionalligasaison mindestens beisteuern.
Zwei Tore im Testspiel gegen Wilhelmshaven
In den ersten Wochen der Vorbereitung lieferte McDaniel, der in der höchsten philippinischen Liga und für die Nationalmannschaft des Landes spielte, bereits recht solide ab. Im ersten Testspiel gegen den Oberligisten Wilhelmshaven erzielte er beim 6:0-Sieg zwei Tore. Beim Testspiel gegen den Oberligisten aus Rehden (4:1) im Rahmen des Trainingslagers holte er in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter heraus, den Jannes Wulff versenkte.

Finn McDaniel hat sich zum Ziel gesetzt, in der nächsten Saison mindestens zehn Tore zu schießen. Foto: Berlin
Was McDaniel noch fehlt, ist das richtige Timing beim Pressing. Das muss er lernen. „Ich werde mich daran gewöhnen“, sagt McDaniel. Der Mittelstürmer ist einer der Schnellsten im Team. Er hat ein Gespür dafür, wo er im Strafraum stehen muss.
Seitdem McDaniel für D/A spielt, hat sich der Ton im Training und im Spiel geändert. Seine Mitspieler auf dem Feld und Cheftrainer Oliver Ioannou an der Seitenlinie coachen McDaniel, der in den USA groß geworden ist, auf Englisch. Es sind kurze und prägnante Worte. Spieler wie Jelldrik Dallmann übersetzen dem Neuzugang die taktischen Anweisungen im Training.
Als Kind Fan von Schalke 04 und Julian Draxler
McDaniel kann auf Deutsch schon einen schönen Tag wünschen. Den ganzen Rest lernt er alle zwei Tage beim Deutschunterricht und immer mehr in der Praxis von den Kollegen auf dem Platz. McDaniel wirkt zurückhaltend auf dem Rasen. Als stehe er im Abseits.
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„Ich bin eigentlich kein scheuer Typ“, sagt McDaniel. Im Gegenteil. Aber wegen der Sprachbarriere verläuft die Integration halt ein wenig schleppender. „Eigentlich bin ich offen und mutig“, sagt McDaniel.
Schon seine Entscheidung, allein nach Deutschland zu kommen, erforderte Mut. Als Kind war er Fan des deutschen Fußballs, von Schalke 04 und Julian Draxler. Für viele Spieler aus Asien sei es ein Traum, in Europa Fußball zu spielen. Also hat er seine Sachen gepackt.
„Tiny Dancer“: Starker Auftritt beim Mannschaftsabend
McDaniel erlebte einen „kleinen Kulturschock“. Er zog aus einer großen Stadt in den Philippinen ins beschauliche Drochtersen. Es ist ruhig, ländlich. „Aber hier kümmern sich die Menschen um dich. Hier sind sie freundlich und heißen dich willkommen“, sagt McDaniel. So habe er es auch mit seiner neuen Mannschaft erlebt. McDaniel will erst mal ankommen und schauen, ob er ins fußballerische System passt, das sich vom asiatischen und amerikanischen doch arg unterscheidet.
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Am Samstagabend verschaffte McDaniel seinen neuen Mannschaftskollegen im Trainingslager den ersten Gänsehautmoment. Es ist Brauch, dass die Neuzugänge singen. McDaniel schmetterte mit engelsgleicher Stimme den Klassiker von Elton John, „Tiny Dancer“.
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