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TNeue Zukunft für Kult-Treff: So sieht die Ferrari-Kneipe nicht mehr aus

Die Ferrari-Kneipe sah früher so aus: schön bunt, mit vielen Motiven rund um die Edel-Marke Ferrari aus Italien.

Die Ferrari-Kneipe sah früher so aus: schön bunt, mit vielen Motiven rund um die Edel-Marke Ferrari aus Italien. Foto: Sauerbrei

Viele Bremerhavener verbinden mit der leer stehenden Immobilie am Flötenkiel die langjährige Ferrari-Kneipe. Doch das ist längst Geschichte, dort wird in diesen Tagen eifrig gearbeitet und gewerkelt. Lesen Sie hier, was dort entsteht.

Von Ismail Kul Sonntag, 01.09.2024, 07:50 Uhr

Bremerhaven. Außen erinnern nur noch vergilbte Ferrari-Bilder an die glorreiche Vergangenheit: In der Langener Landstraße 15 am Flötenkiel in Bremerhaven stand seit 25 Jahren die Ferrari-Kneipe. Das Äußere und Innere des Gebäudes waren ausgeschmückt mit unzähligen Bildern und Symbolen der roten Luxus-Traditionsmarke aus Italien.

Im Dezember vergangenen Jahres war dann Schluss. Aus gesundheitlichen Gründen, aber auch wegen ausbleibender Gäste in der Corona-Zeit gab der Betreiber Hansi Sauerbrei die Kultkneipe auf. Ende April dieses Jahres übernahm Ferouf Besim Oglou die Kneipe, suchte aber nach gerade mal drei Wochen einen Nachpächter.

Der Name soll bald strahlen

Seitdem stand das Gebäude leer. Das wird aber nicht mehr lange so bleiben. Ab September wird neues Leben in das Gebäude gegenüber Kaufland einkehren: Daran arbeitet Husain Scharifi, ein afghanischstämmiger Schneider. Wie der 33-Jährige der Nordsee-Zeitung erzählt, soll dort eine Änderungsschneiderei entstehen.

Auch die Schilder sind bestellt und sollen schon am Donnerstag an der Fassade des Gebäudes angebracht werden. Der Name: „STRAHLEND. Änderungsschneiderei, Textilreinigung und Wäscherei“. Die Neueröffnung soll am Montag, 16. September, sein.

Husain Scharifi möchte im Gebäude der ehemaligen Ferrari-Kneipe in der Langener Landstraße 15 eine Änderungsschneiderei aufmachen.

Husain Scharifi möchte im Gebäude der ehemaligen Ferrari-Kneipe in der Langener Landstraße 15 eine Änderungsschneiderei aufmachen. Foto: Polgesek

Schneiderei vom Onkel gelernt

Husain Scharifi ist kein Unbekannter in seinem Beruf. Er hat den Beruf des Schneiders in seiner alten Heimat Afghanistan von seinem Onkel gelernt.

In den Wirren der Kriegsjahre in Afghanistan flüchtet seine Familie nach dem Iran und lebt dort etwa 18 Jahre. Später zwingen ihn die Umstände dort zum Verlassen des Landes.

Husain Scharifi möchte im Gebäude der ehemaligen Ferrari-Kneipe in der Langener Landstraße 15 eine Änderungsschneiderei aufmachen.

Husain Scharifi möchte im Gebäude der ehemaligen Ferrari-Kneipe in der Langener Landstraße 15 eine Änderungsschneiderei aufmachen. Foto: Polgesek

2015 kommt er in Deutschland an, ein Jahr später ist er in Bremerhaven. Im Kaufland-Gebäude in Bremerhaven übt er seinen Beruf bei Sauberland als Untermieter aus.

Die Kundschaft ist da, das Geschäft läuft gut, wie er erzählt. Doch dann muss Sauberland Insolvenz anmelden, mit Kaufland kommt ein eigener Vertrag über die Fortführung des Geschäfts nicht zustande, so Scharifi weiter.

Die Spuren der Zeit nagten auch hier: Ob dieses Ferrari-Modell-Auto noch lange auf dem Baumstamm bleibt?

Die Spuren der Zeit nagten auch hier: Ob dieses Ferrari-Modell-Auto noch lange auf dem Baumstamm bleibt? Foto: Polgesek

Die Hoffnung des Familienvaters

Das etwa vier Monate her. „Die Kunden waren traurig“, erzählt Husain Scharifi. Doch das Warten hat jetzt ein Ende für ihn. Vor etwa drei Wochen, Anfang August, wird Scharifi fündig, unweit seines ehemaligen Geschäfts entsteht sein neues Geschäft. Husain Scharifi sagt: „Ich hoffe, dass meine Kunden und Kundinnen auch hierherkommen.“

Der 33-Jährige lebt mit seinen zwei Töchtern und Ehefrau in Bremerhaven.

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