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Gerüchte

TNeuer Betreiber für Skandal-Schlachthof? Das sagt das Veterinäramt

Es kursierten Gerüchte, dass ein neuer Betreiber den Elsflether Schlachthof zum Jahresanfang umbauen und wieder in Betrieb nehmen möchte, teilt die Tierrechtsorganisation Aninova mit. Was sagt das Veterinäramt dazu?

Es kursierten Gerüchte, dass ein neuer Betreiber den Elsflether Schlachthof zum Jahresanfang umbauen und wieder in Betrieb nehmen möchte, teilt die Tierrechtsorganisation Aninova mit. Was sagt das Veterinäramt dazu? Foto: Aninova

Der Elsflether Schlachthof hat im Herbst 2024 nach schwerwiegenden Verstößen gegen das Tierschutzgesetz schließen müssen. Videoaufnahmen zeigten schockierende Szenen. Jetzt soll es einen neuen Betreiber geben. Was ist dran an dem Gerücht?

Von Timo Kühnemuth Freitag, 05.09.2025, 11:30 Uhr

Elsfleth. Die Tierrechtsorganisation Aninova (ehemals Deutsches Tierschutzbüro), die im Oktober 2024 mit schockierenden Videoaufnahmen aus dem Schlachthof in Elsfleth zur Schließung des Betriebs beigetragen hatte, schlägt erneut Alarm:

„In der Region kursieren Gerüchte, ein neuer Betreiber wolle den Schlachthof zum Jahresanfang umbauen und wieder in Betrieb nehmen. Das wäre ein Skandal“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von Aninova.

Geht es für Schlachthof weiter?

Die Kreiszeitung hat am Donnerstag beim Zweckverband Veterinäramt Jade-Weser nachgefragt: Macht der Schlachthof tatsächlich unter neuer Regie weiter?

Dem Zweckverband und dem Laves als Zulassungsbehörde seien in den vergangenen Monaten verschiedentliche Ideen für eine Umstrukturierung unter einem neuen Betreiber vorgestellt, so die Pressestelle des Zweckverbandes.

Einen neuen Betreiber für den Elsflether Schlachthof gebe es derzeit aber nicht.

Unter welchen Voraussetzungen dürfte wieder geschlachtet werden?

Falls es doch noch einen neuen Betreiber geben sollte, müsse dieser vor der Wiederinbetriebnahme zunächst die seit der Schließung bestehenden Auflagen des Zweckverbandes umsetzen beziehungsweise abarbeiten.

„Die Auflagen umfassen neben den tierschutzrechtlichen Bestimmungen auch die Einhaltung der Fleisch- und Lebensmittelhygiene und den Bereich der tierischen Nebenprodukte“, so die Pressestelle.

Zudem seien umfangreiche und nachvollziehbare Konzepte zur Sicherstellung der oben genannten rechtlichen Anforderungen erforderlich.

„Diese würden im Vorfeld abgenommen und nach einer möglichen Wiederinbetriebnahme engmaschig im Rahmen von Routinekontrollen auf ihre Umsetzung hin überprüft“, macht der Zweckverband deutlich.

Aninova hatte 2024 von „massiven Misshandlungen“ berichtet

Die Tierrechtsorganisation Aninova hatte im Oktober 2024 berichtet, dass es im Elsflether Schlachthof wiederholt zu massiven Misshandlungen von Tieren gekommen sei. Die Organisation legte damals Videomaterial mit grausamen Szenen vor.

Nach Informationen der Kreiszeitung sind in Elsfleth zuletzt vor allem Schafe, aber auch Rinder geschlachtet worden. Grundsätzliches Problem bei dem vergleichsweise kleinen Schlachthof ist demnach, dass der sogenannte Treibgang, also der Gang, durch den die Tiere ins Gebäude geführt werden, zu breit ist.

Die Tiere können dadurch leicht wieder umdrehen. Gerade auch bei den Versuchen, die Tiere wieder in die gewünschte Richtung zu treiben, ist es diesen Informationen zufolge zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gekommen.

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