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Verkehr

TNeuer Radweg an der Harsefelder Straße: Das müssen Autofahrer in Stade wissen

Der Radweg entlang der Harsefelder Straße hat es dringend nötig: Er wird verbreitert und erneuert.

Der Radweg entlang der Harsefelder Straße hat es dringend nötig: Er wird verbreitert und erneuert. Foto: Strüning

Es ist das Projekt, das den Verkehr in Stade für Jahre beeinflussen wird - nicht zur Freude aller. Am Ende soll aber ein neuer und deutlich breiterer Rad- und Fußweg von der Innenstadt bis zum Bildungscampus in Riensförde stehen. Das sind die Details.

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Von Lars Strüning
Freitag, 16.02.2024, 05:50 Uhr

Stade. Die Vorbereitungen im Süden Stades laufen bereits, Mitte April wird es ernst. Dann starten die Bauarbeiten auf der Ostseite der Harsefelder Straße zwischen Sachsenstraße und Thuner Straße. Die Strecke ist dann für Autos nur noch einspurig befahrbar. Ampeln regeln den Verkehr. Staus sind programmiert. „Es wird in den ersten Tagen große Probleme geben“, sagte Erster Stadtrat Lars Kolk aus Erfahrung. Die Verkehrsteilnehmer müssen sich erst auf die neue Lage einstellen.

Rad- und Fußgänger werden bevorzugt behandelt

Offiziell läuft das Projekt unter dem Titel „Radwegeverbindung Stadtzentrum - Bildungscampus Riensförde im Zuge der Harsefelder Straße“. Es soll bis 2028 umgesetzt sein und ist nicht nur Schulweg, sondern eine der großen Tangenten, die in Zukunft Radfahrer sternenförmig in die Stader City leiten sollen und ein zentraler Bestandteil der neuen Verkehrspolitik der Stadt. Verwaltung und Politik wollen das Auto, das jahrzehntelang bevorzugt worden ist, zurückdrängen und öffentliche Verkehrsmittel sowie Rad- und Fußgänger in den Fokus stellen.

Der Bau des neuen Radwegs ist in neun Abschnitte geteilt. Der erste führt auf der Ostseite von der Sachsenstraße über die Straßen Am Exerzierplatz und Im Neuwerk stadteinwärts bis zur Kreuzung Thuner Straße. Am letzten Stück auf Höhe von Bäcker Heyderich gilt die Besonderheit, dass dort auf beiden Straßenseiten der neue Radweg gleichzeitig erstellt wird. Der Bau ist auch logistisch eine Herausforderung.

Pendler sollen Harsefelder Straße weiträumig meiden

Die Einmündungen in die genannten Straßen werden zeitweise voll gesperrt werden. Das soll abgestimmt nacheinander geschehen. Der lokale Verkehr wird über die Seitenstraßen umgeleitet. Der tägliche Berufsverkehr mit Pendlern soll möglichst weiträumig die Harsefelder Straße meiden und auf Bremervörder, Thuner oder Harburger Straße ausweichen. Auch die Ostumgehung mit Anschluss an die City über Altländer und Freiburger Straße ist eine Option.

Die vorhandene Breite der Harsefelder Straße nebst schmalen Fuß- und Radwegen bietet nicht viel Platz. Der Radweg wird auf Kosten der Fahrbahn für Autos erweitert, der Gehweg auf Kosten des Grüns, teils private Vorgärten, teils städtische Anlagen. Der Grundstücksankauf in diesem Bereich sei bereits erledigt. Der Baumbestand solle möglichst geschont werden, sagte Gerd Allers am Donnerstag im städtischen Bauausschuss. Allers ist Chef der Straßen- und Brückenbauabteilung im Rathaus. Während der Bauphase soll ein Baumsachverständiger die Arbeiten begleiten.

Neu regeln wird die Stadt nach intensiven Gesprächen mit Bäckerei Heyderich den Verlauf des Radwegs und die Anordnung der Parkplätze dort. Damit Autos zum Parken nicht mehr wie bisher den Rad- und Fußweg queren müssen, werden Parkplätze längs zur Harsefelder Straße Richtung Bildungscampus gleich nach der Kreuzung mit der Thuner Straße eingerichtet - für den schnellen Einkauf.

Neu eingerichtet werden auch die veralteten Ampelanlagen. Während der Bauphase, die für den ersten Abschnitt bis Mitte 2026 veranschlagt ist, wird es ein Baustellen-System mit mobilen Lichtzeichenanlagen geben. Wichtig auch: In vielen Bereichen wird im Untergrund zuerst der Abwasserkanal erneuert.

Auch Brücke in der Harburger Straße wird neu gebaut

Wenn der Bereich der Sachsenstraße erledigt ist, kommt es für Autofahrer noch dicker. Dann wird es auch auf der Parallelstrecke Harburger Straße eng. Hier muss aus statischen Gründen die Brücke über das EVB-Gleis erneuert werden.

In der Bremervörder Straße wartet eine weitere Brücke über Gleisen auf Sanierung. Diese Maßnahme soll möglichst so lange warten, bis die Arbeiten in Harsefelder und Harburger Straße abgeschossen sind.

Zurück zum Radweg. Der dritte Bauabschnitt zwischen den Kreiseln am Bildungscampus und am Stadtweg in Riensförde wird auch zeitnah gestartet und soll bis Ende des Jahres auf beiden Seiten abgeschlossen sein. Dazu gehört auch der Umbau des Bahnübergangs durch die EVB.

Zwei neue Kreisel an der Bundesstraße

Der vierte Abschnitt führt vom Stadtweg weiter stadteinwärts bis zur Straße Klarer Streck, also bis kurz vor der Überführung der Bundesstraße 73. Der Bau des Radwegs soll hier von Sommer 2025 bis Ende 2026 laufen, wenn denn alle Grundstücke angekauft sind. Noch laufen die Verhandlungen.

Apropos B73. Die Überführung soll neu gebaut werden und mehr Platz an der Harsefelder Straße bieten für Rad- und Fußgänger. Zur Not werden Radler auf die Straße geleitet und das Tempo auf 30 km/h reduziert. Die beiden Anschlüsse zur B73 sollen mit einem Kreisverkehr ausgestattet werden.

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