TNeugründung: Warum der Lions Club Himmelpforten besonders ist

Einige Mitglieder des neuen Lions Clubs. Foto: Lions Club
Himmelpforten ist auf der Lions-Karte kein weißer Fleck mehr. Dort gibt es jetzt den achten Club im Kreis Stade. Mitmachen und helfen kann aber nicht jeder.
Himmelpforten. 30 Menschen aus Himmelpforten und Umgebung sind als Gründungsmitglieder beim Lions Club Himmelpforten - Elbe/Oste dabei. Sie wollen zusammen Gutes tun, Spenden sammeln und haben sich speziell vorgenommen, künftig etwas für die Leseförderung in der Region zu machen.
„We serve - wir helfen“ ist der Leitgedanke der Lions Clubs. Der erste wurde 1917 in den USA durch den Unternehmer Melvin Jones gegründet, um auf die sozialen Probleme zu reagieren, die Folge der Industrialisierung aber auch des Ersten Weltkriegs waren. Das Spendensammeln, vor allem um bestimmte Projekte vor Ort zu unterstützen, ist auch heute noch die Aufgabe. Begleitet wird das von einem guten Miteinander.
Blau und Gelb überdecken weißen Fleck
Zu tun gibt es genug - aber gab es nicht mit bislang sieben Clubs von Kehdingen bis Buxtehude schon genügend Lions im Landkreis?

Zur Gründungsfeier waren die Lions Clubs aus der Region geladen. Foto: Lions Club/ Beneke
„Himmelpforten war bisher ein weißer Fleck“, sagt Peter von Allwörden. Der Stader hat die Neugründung angestoßen und ist Gründungspräsident. Da passt es, dass die Farben der Lions, Blau und Gelb, auch die von Himmelpforten sind.
Bei den Lions in Kehdingen sind nur Männer erlaubt
Viele Jahre war von Allwörden Mitglied beim Nachbarclub in Kehdingen und kennt das Miteinander bei den Lions gut. Aber er habe sich auch eine Veränderung gewünscht, die vom alteingesessenen Club in Kehdingen nicht mitgetragen wurde. Der ist traditionell ein Männer-Club, „ich wollte aber einen gemischten Club“, sagt von Allwörden.
Deshalb stieß er die Neugründung an, die allen offensteht. Das sei durchweg wohlwollend begleitet worden, sagt er. „Die Nachbarclubs sehen das positiv, wir können auch gut kooperieren“, sagt von Allwörden. Aber mal eben so einen weißen Fleck auf der Landkarte mit den Lionsfarben Blau und Gelb abzudecken geht nicht.
Der Weg bis zur Clubgründung war durchaus aufwendig, berichtet der Gründungspräsident. Viele Monate vorher habe sich das Gründungsteam, das aus zwei Frauen und zwei Männern bestand, schon zusammengesetzt. Neben von Allwörden hatten auch Dr. Sieglinde Feil (frisch gewählte Sekretärin) als Partnerin im Lions Club Stade - Aurora von Königsmarck und Dietmar Bruss (Schatzmeister im neuen Club) als ehemaliger Kehdinger Lion Bezüge zum Serviceclub. Esra Grüneisen-Ceran ist im neuen Vorstand die Mitgliedschaftsbeauftragte.
13 Frauen sind im Club Himmelpforten - Elbe/Oste dabei. Unter dem Dach der Lions gibt es reine Männer- und reine Frauen-Clubs - oder auch gemischte wie in Himmelpforten. Alle Clubs aus dem Landkreis kamen zur Charterfeier in die Eulsete-Halle, wie das offizielle Gründungsfest bei den Lions heißt. Die Region nennt sich Zone, die nächstgrößere Einheit Distrikt.
Verantwortung und Seriosität
Für die Lions-Clubs in der Region sprach Zone-Chairperson Johann Book vom Harsefelder Club. Einen gemischten Club zu gründen, dem Frauen wie Männer angehören, sei eine der Zukunft zugewandte Entscheidung. „Wo Löwen zusammenstehen, da entsteht mehr als Kraft - da entsteht Verantwortung“, sagte Book.
Past-Distrikt-Governor Uwe Bornkessel aus Bremen überreichte die offizielle Charterurkunde. „Wir packen da an, wo Hilfe benötigt wird“, fasste er den Lions-Gedanken zusammen. Unterstützung werde vor Ort genauso wie international geleistet.

Der Vorstand des neuen Lions Clubs mit den Helfern (von links): Uwe Bornkessel, ehemaliger Distrikt-Governor, Esra Grüneisen-Ceran (Vorstand), Dr. Sieglinde Feil (Vorstand), Gründungspräsident Peter von Allwörden, Dietmar Bruss (Vorstand) und Dr. Jörg Igloffstein (Guiding Lion). Foto: LC/Beneke
Das Lions-Logo stehe für Seriosität und den verantwortlichen Umgang mit den anvertrauten Geldern. Bornkessel betonte, dass er es immer wieder „als Besonderheit empfindet, dass sich Menschen, die sich kaum kannten, zusammentun, um den Gedanken ‚We serve‘ gemeinsam gestalten zu wollen“.
Wichtig ist die Bereitschaft sich zu engagieren
Sich engagieren kann jeder - im Prinzip. Aber ein Formular ausfüllen, unterschreiben und mitmachen - so einfach ist es doch nicht. „Man wird angesprochen und zum Kennenlernen eingeladen“, beschreibt Peter von Allwörden das übliche Prozedere. Intern ist dann schon besprochen, dass die- oder derjenige als Mitglied in Frage kommt. Niemand wird vor den Kopf gestoßen.
Wohltätigkeit
Harsefelder Lions Club feiert sein 40-jähriges Bestehen
Erwartet wird von Lions, dass sie sich Zeit nehmen für den Club und seine Ziele. Einmal im Monat treffen sich alle zusammen, in einem zweiten Treffen tagen die Arbeitsgruppen.
Den Service-Clubs hängt zuweilen immer noch der Ruf nach, ein exklusiver, sogar elitärer Kreis zu sein. Was sagt der Präsident des jüngsten Clubs dazu? „Elitär? Überhaupt nicht! Wichtig ist uns die Bereitschaft zum Engagement um Spenden zu sammeln“, betont er.
Mitglieder aus allen Berufsgruppen
Oft seien eben bekannte Persönlichkeiten dabei, weil die auch auf anderer Ebene Engagement zeigten. „Wir haben Mitglieder aus allen Berufsgruppen“, so von Allwörden. Und die würden auch gebraucht, um im Lions-Gedanken der Vielfalt, vielen Talente und Erfahrungen möglichst hilfreich wirken zu können.
Im Landkreis Stade gibt es nun flächendeckend acht Lions Clubs mit mehr als 320 Mitgliedern, im gesamten Lions Distrikt Niedersachsen-Bremen sind es 62 Clubs. Der Jahresbeitrag für den Himmelpfortener Club liegt bei 400 Euro.
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