TNicht genügend Geld für geplante Strandpromenade - Otterndorf muss umdenken

So oder ähnlich könnten das sogenannte "Elbpanorama" und die Gastronomie am Otterndorfer Grünstrand aussehen, wenn die Pläne des Ingenieurs- und Architekturdienstleisters Sweco (Cuxhaven) umgesetzt werden. Foto: Sweco
Die Neugestaltung der Strandpromenade in Otterndorf wird eine Nummer kleiner ausfallen als bisher geplant. Die ursprünglichen Pläne sollen nach Willen der Politik abgespeckt werden. Das liegt vor allem an der Ebbe in der Stadtkasse.
Otterndorf. Es ist neben dem Umbau der Otterndorfer Grundschule das größte Bauprojekt in der Samtgemeinde Land Hadeln: Die bei Otterndorfern und Urlaubern gleichermaßen beliebte, aber in die Jahre gekommene Strandpromenade soll in den nächsten zwei Jahren modernisiert werden. Mit der Planung wurde das Cuxhavener Büro Sweco beauftragt.
Anfang April hatte der Ingenieurs- und Architekturdienstleister der Politik sein Konzept, den Zeitplan und erste Kostenschätzungen vorgestellt. Die Planer kamen in ihrer Kalkulation auf eine Gesamtsumme von rund 6,3 Millionen Euro (brutto) - zu viel für die klamme Stadtkasse.
Deshalb hat der Arbeitskreis „Attraktivierung der Strandpromenade und des Deichvorlandes“ die Pläne genau unter die Lupe genommen und Sparpotenziale ermittelt.
Die Containeranlage wird verkleinert
Die Arbeitsgruppe schlägt unter anderem vor, die geplante Containeranlage aus Gastronomie, DLRG und Toiletten am Kap Jakob zu minimieren. Nach der überarbeiteten Planung ist dort nur noch ein barrierefreies WC-Angebot vorgesehen.
Spielgeräte sind am Kap Jakob nach Ansicht des Arbeitskreises nicht nötig. Denn: „Die Freizeitanlage See Achtern Diek verfügt über einen sehr großzügigen Abenteuerspielplatz.“
Erlebnistreppe bleibt erhalten
Insgesamt soll der Strandabschnitt Kap Jakob weitgehend naturnah bleiben. Statt mit einer Holzterrasse soll die Befestigung behutsam in Asphalt ausgeführt werden.
Das sogenannte „Elbpanorama“ - eine Erlebnistreppe, die zum Verweilen einlädt und gleichzeitig den Zugang zum Wattenmeer ermöglicht - bleibt erhalten. Dahinter wird auf einer Anhöhe die Gastronomie angesiedelt, allerdings ohne Treppenstufen, wie die Arbeitsgruppe anregt.
„Eine leichte Wurterhöhung wird als ausreichend angesehen.“ Auch in diesem Bereich wird auf Spielgeräte verzichtet. Ebenfalls gestrichen ist die Treppenanlage am sogenannten „Pottkieker“, rechts vom „Elbpanorama“. Den Zugang ins Watt soll stattdessen eine Rampe ermöglichen.
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Weitere Einsparmöglichkeiten
Einsparmöglichkeiten sieht die Arbeitsgruppe darüber hinaus bei den Sitzflächen. Entgegen den ursprünglichen Plänen sollen sie grundsätzlich ohne Mauer hergestellt werden.
Ein Windschutz soll über die hohen Rückenlehnen der Möbel gewährleistet werden. Festhalten wollen Arbeitskreis und Politik aber an der Abgrenzung von Fußgänger- und Fahrradverkehr. Diskutiert wird noch über die Farbgebung der beiden Wege; hier gibt es eventuell auch noch Einsparpotenzial.
Nur noch 4,6 Millionen Euro
Mit all diesen Maßnahmen lassen sich Einsparungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro realisieren, ist der Arbeitskreis überzeugt. Die Gesamtkosten würden damit „nur noch“ 4,6 Millionen Euro betragen. Die Stadt hofft bei diesem Großprojekt auf Fördermittel. Maximal könnte die Förderung 3 Millionen Euro betragen, sagt Stadtdirektor Frank Thielebeule.
Und wie sieht der weitere Zeitplan aus?
In diesem Jahr stehen Genehmigungsplanungen und Vergabevorbereitungen im Fokus. Der eigentliche Bau wird erst im kommenden Jahr starten: 2025 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden, 2026 dann der zweite.
Nicht nur touristische Aspekte spielen bei der geplanten Erneuerung eine Rolle: Auch die für den Hochwasserschutz zuständigen Behörden drängen auf Veränderungen und planen - parallel zum Promenaden-Umbau - eine Erhöhung des Deckwerkes, um die Küste besser zu sichern.