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Behörden

Niedersachsen bleibt ein Fax-Land

Bayerns Digitalminister Mehring (Freie Wähler) will das Fax aus der öffentlichen Verwaltung verbannen.

Bayerns Digitalminister Mehring (Freie Wähler) will das Fax aus der öffentlichen Verwaltung verbannen. Foto: Armin Weigel/dpa

Niedersachsen setzt beim Schriftverkehr mit Behörden weiterhin auch auf die in die Jahre gekommene Faxtechnik - und hat Gründe dafür.

Von Lars Laue Donnerstag, 28.12.2023, 10:30 Uhr

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Hannover. „Eine grundsätzliche Abkehr vom Fax ist noch nicht absehbar“, heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion aus dem für die Digitalisierung der Landesverwaltung zuständigen Innenministerium in Hannover. In der Landesverwaltung Niedersachsen werden nach Schätzungen des Innenministeriums noch etwa 2000 Fax-Anschlüsse betrieben. Außerdem gebe es Integrationen für Fax-Dienste in den Mailsystemen.

Während Bayerns neuer Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) ein Fax-Verbot für die Behörden des Freistaates plant, gibt es entsprechende Überlegungen in Niedersachsen nicht. Grund ist laut Innenministerium, „dass in vielen Wirtschaftsbereichen der Einsatz von Faxgeräten noch sehr verbreitet ist – beispielsweise in Arztpraxen, in Rechtsanwaltskanzleien oder in Handwerksbetrieben“. Niedersachsen verweist auf eine Studie des Digitalverbands Bitkom, wonach der Einsatz von Faxgeräten zwar stetig zurückgehe, aber mit Stand von 2021 hätten noch 43 Prozent der deutschen Unternehmen das Faxgerät genutzt.

Verweis auf Übermittlungsbestätigung

Als einen Grund für die nach wie vor hohe Verbreitung von Faxgeräten vermutet das Innenministerium die Übermittlungsbestätigung beim Fax, für die es im „normalen“ E-Mail-Verkehr kein entsprechend einfaches Pendant gebe. Diese Übermittlungsbestätigung sei zwar nicht mit derselben Rechtssicherheit verbunden wie entsprechende Lösungen im elektronischen Rechtsverkehr, aber für viele Geschäftsvorfälle ausreichend und daher weiterhin bei vielen Unternehmen verbreitet.

„Solange die Faxtechnik in der Wirtschaft noch diese Relevanz hat, ist eine vollständige Abschaffung in den niedersächsischen Landesbehörden bis auf Weiteres nicht geplant“, stellt ein Ministeriumssprecher klar. Gleichwohl sei die Faxtechnik „in vielerlei Hinsicht veraltet und nicht mehr zeitgemäß“. Innerhalb der Landesverwaltung sei das Faxen daher weitgehend durch das Versenden von E-Mails abgelöst worden. (san)

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