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TNordmole in Bremerhaven wird wieder aufgebaut

Gut zwei Jahre nach der Havarie der Nordmole soll es mit dem Neubau losgehen. Der Baustart ist für das dritte oder vierte Quartal vorgesehen.

Gut zwei Jahre nach der Havarie der Nordmole soll es mit dem Neubau losgehen. Der Baustart ist für das dritte oder vierte Quartal vorgesehen. Foto: Arnd Hartmann

Der schiefe Moleturm ging 2022 um die Welt und wurde zum Sinnbild für einen dahinsiechenden Hafenausbau. Noch in diesem Jahr soll mit dem Ersatzbau begonnen werden. Das Geld aber bleibt knapp.

Von Klaus Mündelein Donnerstag, 22.02.2024, 18:45 Uhr

Bremerhaven. Das Geld ist knapp. Derzeit wird auf Landesebene am Doppelhaushalt 2024/25 gefeilt, bei dem der Senat nun auf neue Schulden für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Abfederung der Kriegsfolgen verzichten muss. Im Hafenbereich stehen für Investitionen rund 131 Millionen Euro in diesem Jahr und 108 Millionen Euro für kommendes Jahr zur Verfügung.

Das Geld reicht gerade, um Planungen anzuschieben. Etwa für die neue Drehbrücke oder die Erneuerung der Stromkaje. Als neues Bauprojekt wird nur die Nordmole an den Start gehen. Zum Abschluss gebracht wird noch die Columbuskaje.

Es wird auf jeden Fall teurer

Im August 2022 kollabierte die alte Nordmole. Der schiefe Molenturm wurde zum Inbegriff für Vernachlässigung von Hafeninfrastruktur. Die Versäumnisse sollten schnell korrigiert werden, der Neubau der Mole erhielt Priorität. Für das Projekt waren 2018 vom Senat rund 25 Millionen Euro bewilligt worden. Für den Betrag wird das Bauwerk nicht mehr zu haben sein. Allerorten steigen die Preise. Deshalb wird sich der Baupreis wohl eher in Richtung 35 Millionen Euro bewegen, vermuten Insider.

Derzeit läuft noch das Planfeststellungsverfahren. Die Hafengesellschaft Bremenports hat einen vorgezogenen Baubeginn beantragt, um schneller loslegen zu können, sagt Sprecher Matthias Koch. Bis zum Sommer will Bremenports die Ausschreibungen abgeschlossen haben.

In der Deputation für Wirtschaft und Häfen wurde über die Investitionssummen, die Hafensenatorin Kristina Vogt im Doppelhaushalt zur Verfügung stehen, diskutiert. Thorsten Raschen (CDU) listete auf, dass seit 2019 über die Erneuerung der Containerterminals, über die Drehbrücke und den Energyport gesprochen wird. „Aber wir kommen aus den Planungen nicht heraus, und die Konkurrenz läuft uns davon. Wann kommen wir in die Umsetzung?“

Hafenstaatsrat Kai Stührenberg betonte, dass hier nichts hintenan gestellt werden. Die Planungen dauerten an, und es werde ohne den Bund nicht möglich sein, alle Projekte auf einen Schlag aus dem Landeshaushalt umsetzen zu können.

Sicher ist jetzt, dass die ehemalige Auktionshalle X im Fischereihafen nicht saniert wird. Das machte Vogt deutlich. Die Kosten liegen bei 30 Millionen Euro, und das Geld habe sie nicht. Ursprünglich sei geplant gewesen, die energetische Sanierung aus dem Klimafonds finanziert werden. Aber seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sei der über Kredite finanzierte Fonds nicht mehr zulässig. Unabhängig davon werde das Gründerzentrum, das in der Halle X unterkommen sollte, umgesetzt. Dafür werde jetzt eine Unterkunft gesucht.

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