TOldendorf olé: Hinter den Kulissen der Faschingssitzung
„Es ist so schön, euch zu sehen“: 50 Mitwirkende brachten Fasching und gute Laune nach Oldendorf. Foto: Bisping
Bunte Kostüme, flotte Sprüche, gelungene Auftritte: Die Faschingstruppe des TuS Oldendorf sorgt für ordentlich Stimmung. Ein Besuch in Heins Gasthof.
Oldendorf. In Heins Gasthof in Oldendorf brodelt am Sonntagnachmittag die Hütte. Im Vorraum herrscht fröhlicher Trubel - die Akteure kommen und gehen oder warten auf ihren Auftritt. Unter dem Motto Supertalent hat die Faschingsabteilung des TuS Oldendorf zu ihrer zweiten Sitzung geladen, sie ist mit 150 Gästen ausverkauft.
Im Vorraum hält sich Bernd Reitmann auf - bekleidet mit einem langen Gehrock und einem Klappzylinder. Befragt nach Funktion und Verkleidung sagt er: „Ich bin Teamchef - verkleidet als Teamchef.“ Nicht nur bei ihm steht das Laune-Barometer auf Humor: Wer von der Bühne kommt oder sich dorthin auf den Weg macht - jeder hat zum Kostüm ein fröhliches Gute-Laune-Gesicht.
Heinz Borgmann von der Bühnen-Crew (links) und Teamchef Bernd Reitmann. Foto: Bisping
Die beiden Moderatorinnen Anna Schaal und Henrike Andersen legen gerade eine kleine Pause ein. Henrike Andersen ist Teil eines Partnerkostüms. „Meine Schwester und ich sind Cosmo & Wanda, von einer Cartoon-Serie aus dem Fernsehen“, sagt sie. „Und ich bin das erste A von Abba“, sagt Anna Schaal grinsend.
Helau und Alaaf heißen hier Oldendorf olé
Eine Erklärung zum Motto liefert sie gleich mit: „Das Publikum ruft nach jedem Auftritt Oldendorf olé - je lauter, desto besser hat es gefallen.“ Auf einer Bank erholen sich Leandra Klindtworth, Lenia Herrmann und Lena Peters. Die drei Grazien sind 15 und 16 Jahre alt und als Minis beim Verein eingestiegen.
Das Trio gehört zu einer Tanzgruppe, die mit einer Performance über Amor erfreute. „Wir arbeiten das halbe Jahr darauf hin, und das ist jetzt das Highlight“, erzählen sie. Weitere Auftritte stehen nicht auf ihrer Liste - bis auf das Finale, doch dazu später mehr.

Die Faschingssitzung in Heins Gasthof war ausverkauft. Foto: Bisping
Im Saal geht‘s jetzt römisch zu: Caesar schwebt auf einer Sänfte herein, getragen von zwei Lakaien. Die urkomischen Dialoge der drei Darsteller können nur noch getoppt werden von den modulierten Stimmen. Denn nach einem plötzlichen Kostümwechsel auf offener Bühne stehen ein Eunuch und Kleopatrix als Caesars Partnerin im Rampenlicht - und reden entsprechend hoch.
Maskenzauber
Maskenzauber an der Alster - Karneval wie in Venedig
Nach der gelungenen Einlage und tosendem Applaus verraten Fabian Hesse, Patrick Elfers und Niclas Tiedemann, das sei ein Mannschaftswerk. Fabian Hesse beschreibt den zeitlichen Rahmen: „Ich habe im Sommer den Text geschrieben, wir haben ihn bearbeitet, die Rollen verteilt und mit den Proben begonnen.“

Ein Eunuch mit Kleopatrix und Soldat alias Fabian Hesse, Patrick Elfers und Niclas Tiedemann brachten das Publikum zum Johlen. Foto: Bisping
Für das Trio ist der Auftritt nicht ohne: Das knapp 20-minütige Stück hat ordentlich Text. Und dann noch die Sache mit der hohen Stimme. Die müsse von der ersten Probe an geübt werden, und zwar direkt mit Text. Aber die Mühe lohnt sich: Verkleidete Männer auf der Bühne kommen immer gut an, sind sie überzeugt.

Das Damenballett legte eine Performance zu Musik von Abba aufs Pakett. Foto: Bisping
Atemlos erscheinen die elf Tänzerinnen des Damenballetts im Vorraum. Sie haben eine Choreo zur Musik von Abba getanzt. Ausgedacht hatten sich die Schritte Sarah Buck, Victoria Tiedemann und Tabea Lütjen. „Wir sind alle drei seit der Einschulung beim Faschingsclub“, erzählen sie gut gelaunt. Warum ausgerechnet Abba? „Wir fanden die Musik cool.“
Ein launig-lustiges Eheleben auf der Bühne
Gerade stehen Jolanda und Jupp auf der Bühne und geben sich in launiger Manier, mal zickig, mal mit schwarzem Humor, ordentlich Zunder. Nach einem Mix aus Gesang und Tanz schreiten auch sie atemlos zurück in den Vorraum.

Das Paar Jolanda und Jupp ist auch im normalen Leben zusammen und heißt Anette und Uwe Uhlendorf. Foto: Bisping
„Wir sind in echt verheiratet und haben einfach das Eheleben nachgespielt“, erzählt Jolanda alias Anette Uhlendorf. Ihre bessere Hälfte Uwe Uhlendorf nickt zustimmend. Sie ergänzt: „Damit wir auf der Bühne ernst bleiben, lachen wir schon zu Hause beim Üben.“
„Wie eine Familie: Jeder ist für den anderen da“
Fenja Neumann wippt im Takt der Musik mit. Sie sei erst das zweite Jahr beim Fasching dabei, verrät die als gestiefelter Kater verkleidete junge Frau. „Mir gefällt die ganze Gruppe, es ist wie eine zweite Familie hier“, sagt sie. „Jeder ist für den anderen da.“

Der gestiefelte Kater alias Fenja Neumann (links) mit Fotografin Anja Helmke. Foto: Bisping
Die Sitzung neigt sich dem Ende zu. Alle Akteure entern noch einmal gemeinsam die Bühne. „Passt alle auf euch auf, damit wir uns im nächsten Jahr wiedersehen“, verabschiedet Bernd Reitmann die Gäste. Bevor alle aufstehen, gibt‘s einen finalen Abschiedssong: „Es ist so schön, euch hier zu sehen.“

Die beiden Moderatorinnen Anna Schaal (links) und Henrike Andersen waren auch tanzend zu sehen. Foto: Bisping
Der Faschingsclub zeigt sein fröhliches Programm noch an vier Sitzungen. Für den 21. und den 28. Februar, jeweils 19.33 Uhr, gibt es noch Restkarten zu 17,50 Euro bei Edeka Oldendorf. Die beiden anderen Veranstaltungen sind ausverkauft.

„Es ist so schön, euch zu sehen“: 50 Mitwirkende brachten Fasching und gute Laune nach Oldendorf. Foto: Bisping

Vom Vorraum aus ließ sich die Bühne gut beobachten. Foto: Bisping