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3x3-Basketballerinnen

TOlympia-Gold: Gebürtige Rotenburgerin Svenja Brunckhorst schreibt Geschichte

Deutschlands 3x3-Basketballerinnen mit ihren Goldmedaillen (von links): Marie Reichert, Elisa Mevius, Sonja Greinacher und die ehemalige Rotenburgerin Svenja Brunckhorst.

Deutschlands 3x3-Basketballerinnen mit ihren Goldmedaillen (von links): Marie Reichert, Elisa Mevius, Sonja Greinacher und die ehemalige Rotenburgerin Svenja Brunckhorst. Foto: Sina Schuldt/dpa

Es ist vielleicht die deutsche Sensation in Paris: der historische Triumph der 3x3-Basketballerinnen. Eine von ihnen stammt aus dem Stader Nachbarkreis und startete einst im Schnupperkurs.

Von Matthias Freese Dienstag, 06.08.2024, 15:28 Uhr

Rotenburg/Paris. Zum Abschluss ihrer Karriere hat Svenja Brunckhorst mit den 3x3-Basketballerinnen Geschichte geschrieben und Gold in Paris geholt. Es ist die erste Medaille einer deutschen Basketballmannschaft überhaupt bei Olympischen Spielen und für die gebürtige Rotenburgerin, die die ersten Jahre in Scheeßel aufgewachsen ist, das Highlight ihrer erfolgreichen Laufbahn.

In Scheeßel erlernte Svenja Brunckhorst das Basketballspielen

Zusammen mit Sonja Greinacher, Marie Reichert und Elisa Mevius gab es im dramatischen Finale vor den Augen von Basketball-Legende Dirk Nowitzki gegen Spanien einen 17:16-Sieg, nachdem zuvor am frühen Abend im Halbfinale bereits Kanada knapp mit 16:15 bezwungen wurde.

In Scheeßel erlernte Brunckhorst einst das Basketballspielen. Ihr allererster Trainer war Christoph Treblin. „Svenja wohnte damals mit ihren Eltern schräg gegenüber von uns und war die beste Freundin meiner Tochter Nele“, erinnerte sich der ehemalige Eichenschullehrer und Abteilungsleiter der BG 89 Rotenburg/Scheeßel kürzlich gegenüber der „Rotenburger Kreiszeitung“.

In der Ballsport-Schnuppergruppe begann die große Karriere

Er hatte damals eine Ballsport-Schnuppergruppe ins Leben gerufen – „und mit viereinhalb Jahren waren die beiden die Jüngsten.“ In der fünften Klasse zog Brunckhorst dann mit ihren Eltern nach Bayern, sie landete beim TSV Wasserburg, dem späteren deutschen Rekordmeister, und gewann im Frauenbereich mit den Innstädterinnen sechs deutsche Meisterschaften.

„Bis zur U 14 ist sie aber auch immer noch zu uns hergefahren worden, um für uns an Landes-, Norddeutschen und Nordwestdeutschen Meisterschaften mitzumachen. Das war möglich“, berichtet Christoph Treblin. 2002 war sie auch als beste Nachwuchsspielerin Niedersachsens mit dem U12-MVP-Pokal ausgezeichnet worden.

Brunckhorst hat sich zweifach für die Olympiade in Paris qualifiziert

Eigentlich hatte sich Brunckhorst sogar doppelt für die Olympischen Spiele qualifiziert, denn auch mit der 5x5-Nationalmannschaft war ihr der Sprung gelungen. Doch da der Hallenwettbewerb in Lille stattfindet, drängte der Verband sie dazu, sich für eine Disziplin zu entscheiden, obwohl sie ursprünglich fest entschlossen war, beides machen zu wollen. Sie wählte die 3x3-Variante.

„Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, da mein Herz für beide Teams schlägt“, gestand sie, und begründete ihre Wahl: „Ich freue mich unglaublich, diese Möglichkeit in Paris bekommen zu haben. Wir haben in dieses Projekt so viel Zeit, Schweiß und Energie gesteckt. Dafür wollten wir uns jetzt belohnen.“

Brunckhorst jetzt Managerin für den Frauenbasketball bei Alba Berlin

In einem Podcast verwies Brunckhorst zudem auf Mitspielerin Sonja Greinacher: „Das wird mein Karriereende. Das habe ich schon öfter gesagt, dass ich es nur mit ihr an meiner Seite als beste Freundin abschließen will – das war der größte Aspekt.“

Nach Olympia wird Brunckhorst jetzt Vollzeit-Managerin für den Frauen- und Mädchenbasketball beim Deutschen Meister Alba Berlin – und das als amtierende Olympiasiegerin.

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