Zähl Pixel
Freizeit

TPadel-Tennis-Anlage in Fredenbeck: Scheitern Pläne am Geld?

Padel-Tennis findet immer mehr Anhänger und erfreut sich in vielen Ländern großer Beliebtheit.

Padel-Tennis findet immer mehr Anhänger und erfreut sich in vielen Ländern großer Beliebtheit. Foto: Deutscher Padel Verband/Thies Dader/Storyfisher Langenhorn

Padel-Tennis gilt als Trendsport: Der TC Fredenbeck möchte mit Hilfe von Fördergeldern eine Anlage dafür bauen - wären da nicht finanzielle Hürden.

author
Von Alexandra Bisping
Dienstag, 03.09.2024, 15:50 Uhr

Fredenbeck. Der Tennisclub (TC) Fredenbeck möchte eine Padel-Tennis-Anlage bei der Vereinsanlage auf dem Raakamp errichten. Thomas Schulze, Erster Vorsitzender des TC, hatte einen Antrag auf Sonderförderung eingereicht und warb im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss der Gemeinde Fredenbeck eindringlich dafür, dass die Politik das Vorhaben unterstützt.

Das Projekt ist mit Kosten von gut 112.000 Euro verbunden. Mit Leader-Förderung - das Maßnahmenprogramm der Europäischen Union will ländlichen Regionen bei der Entwicklung unter die Arme greifen - wird die Summe etwas überschaubarer. Einen Antrag auf Mittel in Höhe von 63.000 Euro hatte der Tennisclub schon auf den Weg gebracht.

Eine öffentliche Förderung ist Vorschrift

Damit die Mittel fließen, braucht der Verein eine öffentliche Co-Finanzierung. Einen Partner, der 25 Prozent einbringt, im besten Fall 27.000 Euro. „Jugend- und Vereinsförderung wurden bereits beantragt“, heißt es seitens des Clubs.

Im Ausschuss will der Antragsteller sein Anliegen schmackhaft machen. Padel-Tennis sei leichter zu spielen als Tennis und ein schnelles Spiel, sagt Thomas Schulze. Jüngere würden wieder an den Tennissport herangeführt. Der TC beklagt Mitgliederschwund. Derzeit gibt es dort noch 100 Erwachsene und 30 Kinder.

Jugendliche müssen nicht mehr in große Städte fahren

Die Sportanlage am Raakamp würde durch die Padel-Tennis-Plätze an Attraktivität gewinnen. Der Antragsteller legt nach: „Es gibt in unserer Gegend keine Anlage, Jugendliche fahren bis nach Bremen oder Hamburg, um Padel-Tennis zu spielen.“

Das könnte für die ganze Region interessant werden: Der Tennisclub Fredenbeck möchte auf seiner Anlage einen Padel-Tennis-Court errichten.

Das könnte für die ganze Region interessant werden: Der Tennisclub Fredenbeck möchte auf seiner Anlage einen Padel-Tennis-Court errichten. Foto: Bisping

Der Verein bringt 10.000 Euro Eigenmittel ein, 12.000 Euro will er zusätzlich einwerben. Die Anlage soll Vereinsmitgliedern, Schulen und Außenstehenden zur Verfügung stehen.

Padel-Tennis ist eine Mischung aus Tennis und Squash und kam laut Deutschem Padelverband über Mexico nach Europa. Verbreitet hat es der spanische Prinz Alfonso Hohenlohe. Dem Gründer der spanischen Marbella Clubs gefiel der Sport so gut, dass er 1974 nach einem Mexikoaufenthalt Padel-Plätze in seine Clubs bauen ließ.

Das steckt hinter dem Trendsport Padel-Tennis

Dem Deutschen Padelverband nach wächst weltweit derzeit keine andere Sportart so stark wie diese. So funktioniert sie: Auf einem 20x10 Meter großem Spielfeld, umgeben von Glaswänden und Zäunen, wird im Doppel gespielt. Der aufgeschlagene Ball sollte diagonal im gegnerischen Feld landen. Er darf nur die Glaswände, nicht aber die Zäune berühren. Das Team mit Aufschlagrecht wechselt nach jedem Aufschlag die Position.

Punkte werden wie beim Tennis gezählt. Nach zwei gewonnenen Sätzen ist das Spiel entschieden. Gespielt wird mit Schlägern, die einer Mischung aus sehr großen Tischtennis- und Tennisschlägern ähneln.

Der Einstieg ins Spiel soll unkompliziert sein, ist für Jüngere und Ältere geeignet. Davon könnten auch Schul-AGs profitieren. Für die Nutzung der Anlage fallen für die Spieler Gebühren an. Die sollen für Unterhaltung und Reinigung genutzt werden.

Marcel von der Lieth gibt einiges zu bedenken. „Unser Spielraum ist nicht besonders groß“, so der CDU-Politiker. „Wir haben gerade zwei Förderanträge wegen prekärer Haushaltslage abgelehnt.“ Eine Summe von 15.000 Euro kann sich von der Lieth aber vorstellen.

Darum können keine privaten Gelder einfließen

15.000 Euro seien zu wenig, so Schulze. „Das wird nicht funktionieren.“ Für eine Entscheidung sei Eile geboten. „Wir dürfen nicht zu lange warten, sonst ist nachher die Förderung als Pilotprojekt weg.“

Das Thema Sponsoren ist leider keins - diese und private Beträge werden auf die Leader-Mittel angerechnet. Auch von Eigenleistungen beim Bau der Anlage wird abgeraten. Denn damit fallen Garantieansprüche weg, die in Schadensfällen geltend gemacht werden könnten.

Außerdem hat der Ausschuss in eigenen Förderrichtlinien festgehalten, dass es für Vereine maximal 10.000 Euro über einen Zeitraum von vier Jahren geben soll. Die hat der Tennisclub in der Vergangenheit aber kaum in Anspruch genommen.

Noch also darf der Tennisclub hoffen. Die Tendenz im Ausschuss ist günstig. „Ich finde es spannend“, sagt Fabian Schild von Spannenberg (SPD). „Wir sollten dem Ganzen positiv gegenüberstehen.“ Ein Gespräch mit dem Kämmerer könnte weiterhelfen. Marcel von der Lieth stimmt zu. „Ich finde die Idee auch gut“, sagt er auch mit Blick auf die zukünftige Ganztagsschule am Raakamp.

Der Rat soll am 26. September einen Beschluss fassen. Zeitlich passt es: Am 16. Oktober ist bei den Leader-Anträgen Deadline, im November soll entschieden werden.

Weitere Artikel