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Abschied

TPartystimmung nach 5:1-Sieg: D/A verabschiedet Fußball-Gott und Vereinslegende

Die Fans vor dem D/A-Vereinsheim verabschieden Alexander Neumann.

Die Fans vor dem D/A-Vereinsheim verabschieden Alexander Neumann. Foto: Jörg Struwe

Erst verabschiedet D/A-Präsident Rigo Gooßen Spieler und Trainer, die den Verein verlassen. Dann feiern Verein und Anhänger mit Freibier die Saison. So war es immer in Drochtersen. Diesmal schaute Gooßen aber auch auf die Projekte der Zukunft.

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Von Daniel Berlin
Sonntag, 12.05.2024, 23:02 Uhr

Drochtersen. Nachdem der Schiedsrichter das letzte Heimspiel der SV Drochtersen/Assel gegen Kilia Kiel abgepfiffen hatte, setzten sich die meisten der 700 Zuschauer in Bewegung. Auf dem Weg zum alten Vereinshaus diskutierten einige noch über den Auftritt von D/A. Über die Tore beim 5:1-Sieg, über den letzten Auftritt von Stürmer Alexander Neumann, über Arian Khodabakshian, der bei seinem letzten Heimspiel für D/A traf. Und sie freuten sich auf das Freibier.

Sie mögen Traditionen in Drochtersen. Die Abschiedssause vor dem Vereinsheim ist so eine. Doch die alte Holzhütte mit dem undichten Dach hat bald ausgedient. Mit Zustimmung und Förderung der Drochterser Politik baute D/A ein neues Vereinsheim am anderen Ende des Stadiongeländes. D/A-Präsident Rigo Gooßen gab am Samstag den Termin für die Einweihung bekannt. Der Rahmen wird sportlich, die Konkurrenz an diesem Tag hochklassig.

D/A weiht Vereinshaus beim Puma-Cup ein

D/A wird das neue Vereinsheim am 13. Juli einweihen. An diesem Tag spielt die Mannschaft beim Puma-Cup gegen Ligakonkurrent Lohne und den Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Im vergangenen Jahr hatte D/A den Cup gewonnen. D/A hofft dabei auf ein großes Zuschauerinteresse.

Matti Steinmann herzt Arian Khodabkhshian zum Abschied. Khodabakhshian hatte gegen Kiel ein schönes Tor erzielt.

Matti Steinmann herzt Arian Khodabkhshian zum Abschied. Khodabakhshian hatte gegen Kiel ein schönes Tor erzielt. Foto: Struwe

Die Kampagne „1000plus“ startet der Verein im Vorfeld der kommenden Saison. „Unser Ziel ist es, im Schnitt mehr als 1000 Zuschauer ins Kehdinger Stadion zu locken“, sagt Rigo Gooßen. Laut des Internetportals diefussballecke.de liegt D/A nach nun 17 Heimspielen auf Rang acht der Zuschauertabelle der Regionalliga Nord. Im Schnitt kommen demnach 692 Menschen ins Kehdinger Stadion, insgesamt waren über die Saison verteilt fast 12.000 Fans da.

D/A kann sich nicht mit Zuschauermagneten wie dem SV Meppen (6156 im Schnitt) oder dem VfB Oldenburg (2904) vergleichen. Wenn die Kampagne „1000plus“ Erfolg hat, landet D/A aber hinter diesen Traditionsvereinen auf Rang drei der Statistik.

Ideenwettbewerb: Mehr Fans ins Stadion

Die nächsten Wochen wolle der Verein nutzen, um Ideen zu sammeln, wie der Zuschauerschnitt erhöht werden könnte. Es wird einen Ideenwettbewerb geben. „Am einfachsten ist es, jeder von euch bringt einen mit“, sagt Gooßen am Samstag vor dem Vereinshaus zu den D/A-Fans. Danach wurde es emotional.

Präsident Rigo Gooßen (links) und Sportdirektor Sören Behrmann (rechts) wollten Co-Trainer Markus Zimmermann gerne halten.

Präsident Rigo Gooßen (links) und Sportdirektor Sören Behrmann (rechts) wollten Co-Trainer Markus Zimmermann gerne halten. Foto: Struwe

Gooßen verabschiedete Mittelfeldspieler Mika Ney nach einem Jahr bei D/A. Ney werde nach seiner Zeit in den USA gestärkt nach Drochtersen zurückkehren, so der Präsident. Abschiedsgeschenke hatte der Verein für Tom Kinitz, Fynn Hegerfeldt und Julian Geitz vorbereitet. Außerdem für Arian Khodabakhshian, der sich mit dem Tor zum 3:1 in seinem letzten Heimspiel für D/A selbst beschenkte.

Neumann jetzt im Fußball-Olymp

Co-Trainer Markus Zimmermann quittiert seinen Dienst nach dieser Saison. „Es gibt Spieler und Trainer, bei denen kann man sich nicht vorstellen, dass sie nicht mehr dabei sind“, sagt Gooßen. Zimmermann sei so einer. Nach 16 Jahren bei D/A und dem immensen sportlichen Aufwand zieht Zimmermann es nun vor, seinem eineinhalb Jahre alten Sohn beim Aufwachsen zuzusehen.

Alexander Neumann spielte zehn Jahre lang für D/A. Jetzt hat er mehr Zeit für seine Familie.

Alexander Neumann spielte zehn Jahre lang für D/A. Jetzt hat er mehr Zeit für seine Familie. Foto: JOERG STRUWE

Rigo Gooßen erhob Alexander Neumann danach in den Fußball-Olymp. „Alex Neumann, Fußball-Gott“ skandierten Gooßen und die Fans vor dem Vereinsheim zum Abschied des 34-Jährigen. „Was wir erreicht haben, sucht Seinesgleichen. Es war eine absolut geile Zeit“, sagt Neumann nach seinem letzten D/A-Heimspiel und nach zehn Jahren in Drochtersen.

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