TPioniere im Landkreis Stade: Bürgerbus Harsefeld sucht neue Fahrer

Harsefeld - Issendorf - Harsefeld: Diese Strecke bietet der Bürgerbus Harsefeld zweimal täglich an. Foto: Bisping
Unterwegs sein in Harsefeld, Issendorf oder Ahlerstedt - und das für kleines Geld: Der Bürgerbus Harsefeld ist für viele inzwischen unverzichtbar. Jetzt braucht der Verein Unterstützung.
Harsefeld. Bürger fahren Bürger - so lautet das Motto des Vereins Bürgerbus Samtgemeinde Harsefeld. Seit 2013 läuft der Betrieb und gab damals im Landkreis Stade den Startschuss für diese Form des öffentlichen Passagiertransports. Fahrgäste sind für kleines Geld unterwegs: Eine Einzelfahrt kostet 1 Euro, eine 10er-Karte 8 Euro.
Damit sich der Fahrbetrieb auf möglichst viele Schultern verteilt, sucht der Verein jetzt Fahrerinnen und Fahrer. „Aktuell gibt es 20 Fahrer“, sagt Susanne de Bruijn. Die Harsefelder Bürgermeisterin ist als Beisitzerin Teil des Vorstandes im Bürgerbus-Verein. „Wir kriegen den Betrieb geregelt“, sagt sie. „Aber es dürften gerne 25 Fahrer oder mehr sein.“
Der feste Fahrplan, der auf der Homepage des Vereins und an den jeweiligen Haltestellen einsehbar ist, war bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) beantragt worden. „Von dem darf man auch nicht abweichen und auch keine Sonderfahrten machen“, sagt de Bruijn.
Finanzspritze
T Gute Nachrichten für Bürgerbusvereine in der Region
Die Fahrer sind einmal vormittags und einmal nachmittags unterwegs. Ende des Monats gibt es eine Fahrerversammlung. „Jeder kann sagen, wie es ihm zeitlich passt zu fahren.“ Am besten sei es, wenn jeder einmal im Monat drankäme.
Jeder Fahrer sagt, wie es ihm am besten passt
Der Aufwand für den einzelnen Fahrer solle so niedrig wie möglich gehalten werden. Es soll schließlich passen, sagt de Bruijn, es sei ja ein Ehrenamt. Und geht es an einem Tag dann doch nicht, springen die Fahrer füreinander ein.
Ehrenamt in unserer Gesellschaft sei dringend erforderlich, „sonst können wir den Laden dicht machen“. Engpässe habe es bis jetzt noch nicht gegeben - und das soll auch so bleiben. Denn gerade für Ältere sei der Bürgerbus schon zu einer wichtigen Institution geworden, so de Bruijn.
„Mittlerweile ist es für viele Menschen etwas, womit sie planen können - mobil zu sein, bedeutet ein Stück Lebensqualität.“ Und die Passagiere zeigen sich dankbar. Manchmal gibt es für den Fahrer Kuchen, manchmal Pralinen. „Für uns“, sagt de Bruijn, „ist diese Dankbarkeit und das Gebrauchtwerden ein Ansporn.“

Christian Krammig zeigt das Fach, in dem der Name des aktuellen Fahrers abzulesen ist. Foto: Bisping
Freiheit im Alter - davon spricht auch Fahrer Christian Krammig, unterwegs mit der Linie 2301. Das TAGEBLATT trifft den gut gelaunten Ehrenamtlichen in Issendorf. Über weitere Kollegen freue er sich. „Der Bürgerbus ist ein wichtiges Angebot“, sagt er. „Denn älter werden wir alle mal.“ Dann sei es gut, auf dieses Fortbewegungsmittel zugreifen zu können.
Hier gibt’s weitere Infos für Interessierte
Wer sich für den Job interessiert, braucht einen Personenbeförderungsschein und eine arbeitsmedizinische Untersuchung. Die Kosten dafür sowie die Reisekosten werden alle übernommen, sagt de Bruijn.
„Wer Freude daran hat, ist bei uns genau richtig“, sagt sie. Weitere Infos stehen auf der Homepage des Vereins unter www.buergerbus-harsefeld.com. Übrigens: Einen neuen Schriftführer sucht der Verein ebenfalls.