TPünktlich zu Weihnachten: Von der Kirchendecke bröselt kein Putz mehr
Die Krautsander Kirche unter ihrer Schutzdecke, die Besucher vor fallenden Putzbrocken schützen sollte. Foto: Knappe
Die Spendenaktion war erfolgreich: Die bröckelnde Decke der Krautsander Kirche ist saniert. Doch nun wartet die nächste Baustelle.
Krautsand. Vor gut einem Jahr hatte das Desaster begonnen: Oberputz löste sich in kleinen Platten von der Decke der Krautsander Kirche. Im Sommer war das Loch bereits mehr als zwei Meter lang und gut 80 Zentimeter breit. Ein Gutachten ergab: Der Putz auf der gesamten Fläche der Kirchendecke muss erneuert werden.
Um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die Kirche Zum guten Hirten weiter geöffnet halten zu können, ließ die Ortskirchengemeinde Baugerüste aufbauen und ein Schutznetz unter der Decke spannen. Die wertvolle Furtwängler-Orgel musste komplett eingehaust werden.
Gesamter Kirchendecken-Putz wurde erneuert
Im Kirchenraum gibt es etwa 100 Plätze, doch die knapp 80 Plätze auf der Empore waren für Kirchenbesucher über Monate gesperrt. Bei größeren Veranstaltungen wurde der Platz knapp.
Schutzkonzept
T So wappnet sich Kirche gegen sexuelle Übergriffe
Mehr als 30.000 Euro sollte die Sanierung kosten. Ob der Kirchenkreis Stade einen Teil der Kosten als Bauergänzungszuweisungen übernehmen würde, war anfangs unklar. Der Ortskirchenvorstand startete ein Spendenaktion - und die war erfolgreich: Bislang kamen rund 36.000 Euro zusammen. Der Löwenanteil stammt von einem Großspender aus der Gemeinde, der anonym bleiben möchte. Außerdem kam später die gute Nachricht, dass über den Kirchenkreis Stade 60 Prozent der Kosten gefördert werden.
Großreinemachen mit den Bürgern vor Weihnachten
Pünktlich vor Weihnachten wurde die neu verputzte Decke fertig. Aktuell werden das Baugerüst abgebaut und die verhüllten Kirchenbänke wieder ausgepackt. Wie viel die Deckensanierung genau gekostet hat, ist noch offen, die Rechnungen stehen aus.
Damit der Kircheninnenraum zu Weihnachten in frischem Glanz erstrahlen kann, ruft der Ortskirchenvorstand für Donnerstag, 19. Dezember, von 9 bis 16 Uhr, die Dorfgemeinschaft zum Großreinemachen auf. Mit Industriestaubsaugern wird erst der gröbste Dreck weggesaugt, dann geht’s ans Wischen und Schrubben. Die Bürger werden gebeten, Putzzeug mitzubringen.
Der traditionelle Seemanns-Gottesdienst am 22. Dezember (10 Uhr) und der Heiligabend-Gottesdienst (16 Uhr) werden dann in der blitzeblanken Krautsander Kirche unter dem neu verputzten Kirchendach abgehalten. Auch die rund 80 Emporenplätze können wieder genutzt werden.
Furtwängler-Orgel bleibt vorerst weiter stumm
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch: Die berühmte Furtwängler-Orgel bleibt vorerst unter ihrer schützenden Hülle, ihre Klänge werden an Weihnachten nicht zu hören sein. Der Grund: Bei den Sanierungsarbeiten wurden Salpeterausblühungen an der Nordwest-Seitenwand des Gotteshauses als Feuchtigkeitsschäden identifiziert.
„Die Feuchtigkeit steigt dort bis etwa 1,50 und 1,80 Meter von unten in der Wand hoch“, erläuterte Hans Müller vom Ortskirchenvorstand. Auch dieser Schaden soll in den kommenden drei, vier Monaten noch behoben und die Wand neu gestrichen werden. „Da kriegen wir jetzt noch ein Angebot.“
Erst danach wird die Furtwängler-Orgel wieder enthüllt. Die Orgel nur für Weihnachten auszupacken lohne sich nicht, erläutert Müller: „Das Ein- und Auspacken kostet 7500 Euro“, erläutert Müller. Zur Konfirmation und zu Ostern soll das historische Instrument wieder erklingen.
Die Weihnachtsgottesdienste werden trotzdem mit Musik gefeiert. Erich Braak wird stattdessen auf einem E-Piano für festliche Klänge sorgen. Eine weitere Baumaßnahme steht 2025 an: Die Wege rund um die Kirche sollen neu gestaltet werden.