TRote Karte: Noch einmal Wirbel um Ex-D/A-Coach Lars Uder

Lars Uder wird am Sonntag letztmals an der Seitenlinie als Rot-Weiss-Trainer stehen. Er wechselt zum 1. Januar 2025 zum SV Werder Bremen. Foto: Unruh
Am Sonntag endet die Zeit für den 42-Jährigen bei Rot-Weiss Cuxhaven. Zum Abschied droht ihm allerdings die Zuschauerrolle.
Cuxhaven. Schon in den vergangenen Wochen schwang ein wenig Wehmut mit. Nach nur einem Jahr im Dienst von Rot-Weiss Cuxhaven endet für Trainer Lars Uder die Amtszeit. Der frühere D/A-Coach stellt sich einer neuen Herausforderung, wird Jugendtrainer beim SV Werder Bremen. Eine große Chance für den 42-Jährigen. Am Sonntag, 15. Dezember, wird er das letzte Mal auf der Bank des Landesligisten Platz nehmen.
Auch für den erfahrenen Uder eine besondere Situation. „Es war eine schöne Zeit in Cuxhaven“, sagt er vor seinem letzten Spiel. Erst der Masters-Sieg im Januar, dann im Sommer der Sprung in die Landesliga und aktuell ein beachtlicher achter Tabellenplatz als Aufsteiger. „Ich kann mich für die gute Zusammenarbeit nur herzlich bedanken“, so Uder weiter.
Er werde aber nicht ganz von der Bildfläche verschwinden. So oft es möglich ist, möchte er auf der Kampfbahn vorbeischauen. „Ich werde das aus der Nähe beobachten. Es ist ja auch irgendwie noch meine Saison“, sagt der Rot-Weiss-Trainer.
Uder-Nachfolger stehen fest
Mit dem neuen Trainerteam um Dennis Polit und Dennis Ley ist er schon seit Bekanntgabe in engem Austausch. Er ist sich sicher, dass die beiden ihre Sache richtig gut machen werden. Ein kleines vorweihnachtliches Geschenk könnte er seinen Nachfolgern am Sonntag schon mitgeben.
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Im letzten Spiel des Jahres empfängt Rot-Weiss Cuxhaven den MTV Treubund Lüneburg, die aktuell formstärkste Mannschaft der Landesliga. Fünf Siege in Folge feierten die Lüneburger zuletzt - und machten einen schleppenden Saisonstart dadurch vergessen. Mit 24 Punkten aus 16 Partien belegt Treubund den neunten Tabellenplatz und steht damit einen Rang hinter Rot-Weiss. „Das ist eine Truppe, die und alles abverlangen wird“, sagt Uder.
Besonders hervorzuheben ist Torjäger Jona Prigge (12 Tore in 12 Spielen), der laut Uder schon bei einigen Regionalligisten auf dem Zettel steht. Außerdem haben sie mit Alessandro Otte, dem Sohn des Trainers Achim Otte, einen Regionalliga-erfahrenen Akteur in ihren Reihen, der beim Bundesliga-Nachwuchs des FC St. Pauli ausgebildet wurde. „Es ist eine sehr stabile Mannschaft, die offensiv mit Prigge unheimlich viel Qualität hat“, sagt Uder.
Wirbel um Rote Karte und mögliche Uder-Sperre
Dennoch ist das Ziel klar: Uder und auch sein Co-Trainer Philipp Schlüter, der in der Rückrunde die zweite Herrenmannschaft des Vereins in der 1. Kreisklasse übernimmt, wollen sich mit einem Sieg verabschieden. „Natürlich nehmen wir zum Abschluss gerne die Punkte mit“, sagt Uder. Es wäre ein versöhnliches Jahresende nach den beiden vergangenen Partien gegen die Abstiegskandidaten aus Badowick und Römstedt, in denen die Cuxhavener nur einen Punkt ergatterten. Vor allem das 2:2-Unentschieden gegen Römstedt auf dem Kunstrasenplatz am Strichweg wirkt noch etwas nach.
Kurz vor Schluss bekam Lars Uder noch die Rote Karte gezeigt. „Ich habe es nicht ganz verstanden und bin mir keiner Schuld bewusst“, sagt er. Nach einem Foul an Aaron Schulz gab es lautstarke Proteste der Rot-Weiss-Bank. Uder musste den Platz an der Seitenlinie räumen. In dieser Woche wurde viel spekuliert, ob er damit auch das letzte Spiel am Sonntag gegen Treubund verpassen könnte, weil er möglicherweise gesperrt ist.
Spielleiter äußert sich
„Ich gehe davon aus, dass ich auf der Bank sitze“, sagte Uder selbst Mitte der Woche. Das bestätigte NFV-Spielleiter Jürgen Stebani am Donnerstag den „Cuxhavener Nachrichten“: „Es ist davon auszugehen, dass er nicht gesperrt wird.“ Er selbst hält nicht viel von Sperren für Teamverantwortliche. „Wer soll das kontrollieren?“, so Stebani. Der Verein bekommt laut Stebani wegen des Vorwurfs der Beleidigung aber eine saftige Geldstrafe aufgebrummt.
So wird Lars Uder sein Team am Sonntag ein letztes Mal aktiv auf der Kampfbahn coachen - wenn es die Platzverhältnisse zulassen. Ansonsten wird auf den Kunstrasen am Strichweg ausgewichen. Gespielt wird laut Aussage von Teammanager Marc Tietjen aber auf jeden Fall.