TSchaum auf Gewässern in Buxtehude: Das steckt dahinter

Ein Haufen aus weißem Schaum verfängt sich in den Blättern eines tiefstehenden Zweiges über dem Viver. Der Schaum ist organischen Ursprungs. Foto: Sulzyc
Nach dem starken Regen am Mittwoch treiben Schaumhaufen auf der Wasseroberfläche von Viver und Fleth in Buxtehude. Ist das gefährlich für die Natur?
Buxtehude. Fußgängern und Radfahrern dürften sie aufgefallen sein: Unterschiedlich große Haufen aus weißem Schaum treiben auf Gewässern in Buxtehude - auf der Este am Granini-Wehr, im Viver oder auch am Stemmtor im Fleth.
Schaum ist organisch und nicht gefährlich
Das Phänomen habe biologische Ursachen. Es sei nicht gefährlich, antwortete Oliver Rathmann, Leiter der Stadtentwässerung bei den Städtischen Betrieben Buxtehude, dem TAGEBLATT.
„Der Schaum ist organischen Ursprungs“, sagte Rathmann. Eine Kombination aus mehreren Ursachen habe zu der Schaumbildung geführt.
Starkregen hat das Phänomen ausgelöst
Wegen der außergewöhnlich starken Regenfälle am Mittwoch ist das Wasser regelrecht aus Regenkanalabläufen in die Este „geschossen“. An anderen Stellen sind große Wassermengen über Wehre und Staustufen gestürzt und haben so für Verwirbelung und Sauerstoffeintrag gesorgt. Das Resultat sei der entstandene organische Schaum, erklärte Rathmann.

Haufen aus Schaum in unterschiedlicher Größe treiben auf dem Viver in Höhe der Straße Zwischen den Brücken. Das Phänomen wird voraussichtlich noch einige Tage andauern. Foto: Sulzyc
Durch die Wassermengen wurden viele Blätter und andere Pflanzen in die Gewässer gespült. Diese gaben ihr Eiweiß an das Wasser ab. Gerät das Wasser anschließend in Bewegung, etwa durch Herabfließen hinter einem Wehr, wird dieses pflanzliche Eiweiß geschlagen. Dann entsteht ein Schaum. Das sei vergleichbar mit dem Eiweißaufschlagen in der Küche, erklärte der Experte.
Rückstände von Düngemitteln schäumen
Weitere Ursachen der Schaumbildung sind auch Nährstoffe, die der Starkregen von den Böden in die Gewässer spült. Vor allem handelt es sich dabei um Nitrat und Phosphor. Beides ist in Düngemittel enthalten. „Durch das extreme Starkregenereignis sind sicher mehr Nährstoffe als üblich in sehr kurzer Zeit in die Gewässer gelangt“, sagte Rathmann.
Eine weitere Ursache kann auch die Algenblüte sein. Wenn sich die Alge zersetzt, entstehen organische Stoffe wie Proteine. Werden sie verwirbelt, entsteht ein Schaum.
Der Schaum werde sicherlich auch noch die nächsten Tage sichtbar bleiben, sagte Rathmann. Weil die Pflanzen sich nur langsam zersetzen.