TSchock für den BSV: Kalia Klomp muss Karriere beenden

Erst zum Saisonstart war Kalia Klomp zum BSV gewechselt, jetzt müssen die Buxtehuder auf ihre Spielmacherin verzichten. Foto: IsoluxX Fotografie
Diese Nachricht ist für den Buxtehuder SV ein Schock: Kalia Klomp (24) muss ihre Handball-Karriere beenden. Deshalb muss der Bundesligist per sofort auf die Spielmacherin verzichten.
Buxtehude. Die Niederländerin war erst zu Saisonbeginn aus Schweden zum BSV gewechselt. Im Heimspiel gegen Solingen (33:22) am 21. Oktober hatte Kalia Klomp ihre sportlichen Qualitäten noch einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Mit einer klugen Spielregie führte sie ihr Team zum Erfolg und steuerte selbst fünf Treffer bei einer 100-prozentigen Wurfausbeute bei. Als die Spielmacherin nach dem Spiel völlig verdient zur Spielerin des Spiels gekürt wurde, ahnte wohl die wenigsten unter den begeisterten Fans, dass es zugleich ihre Abschiedsvorstellung gewesen war.

Kalia Klomp kämpft mit starken Rückenproblemen. Foto: Janice Bücker
BSV-Spielmacherin leidet unter starken Rückenschmerzen
Schon diese Partie hatte sie nur unter Schmerzen absolvieren können, ihre Rücken-Probleme hatten sich zuletzt dramatisch verschlimmert. Drei Mediziner, darunter auch Mannschaftsarzt Dr. Wolfram Körner, kamen nach dem MRT-Befund zur gleichen niederschmetternden Diagnose und rieten Kalia Klomp dringend, mit dem Leistungssport sofort aufzuhören.
Die Hoffnung war gering, doch die endgültige Diagnose ist für Kalia Klomp dennoch schwer zu verdauen. „Das wird noch eine ganze Weile brauchen“, sagt sie. Handball war ein sehr großer Teil in ihrem Leben. „Wenn ich morgens aufgewacht bin, habe ich an Handball gedacht und was ich besser machen könnte“, sagt sie.
Klomp kommt um eine Operation nicht herum
Jetzt ist es so, dass sie nicht ohne Schmerzen schlafen kann und mit Schmerzen aufwacht. In den nächsten Wochen liegt ihr Fokus auf der Reha mit ihrem Physiotherapeuten. Sie hofft, dass sie die Schmerzen in den Griff bekommen, dass sie ihren Alltag möglichst schmerzfrei bestreiten kann. Ansonsten müsste Klomp zeitnah operiert werden. Der Eingriff ist groß. Um eine Operation generell kommt sie in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nicht herum, wie ihr der Spezialist in Hamburg mitgeteilt hat.
Klomp wird nicht mehr täglich mit der Mannschaft in Kontakt sein. „Die Mädels beim Handball zu sehen, tut im Moment noch weh“, sagt sie. Sie werde den BSV aber auf jeden Fall bei den Heimspielen unterstützen, so ihr derzeitiger Plan. Das Wichtigste sei jetzt aber ihre Gesundheit.
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Emotionaler Abschied vom BSV
Die sympathische Niederländerin verabschiedet sich mit bewegenden Worten vom Verein: „Liebe Fans, Vereinsmitglieder und alle im und um das Team herum, leider habe ich am Samstag, den 21. Oktober, mein letztes Handballspiel gespielt. Eine Rückenverletzung hindert mich daran, meine Karriere fortzusetzen. Es macht mich traurig, besonders weil ich es als eine großartige Erfahrung empfunden habe, in der Bundesliga für einen wunderbaren Verein mit großartigen Zuschauern und in einer tollen Gruppe zu spielen. Ich hätte dem Team gerne weitergeholfen, aber mit so viel Unterstützung werden sie auch ohne mich zu Großem fähig sein! Alles Liebe, Kalia.“
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Kalia Klomp Karriere-Ende „ein Riesenverlust“
Trainer Dirk Leun sagte am Mittwoch: „Das tut unheimlich weh. Kalia war für uns ein Hoffnungsträger auf der Spielmacher-Position, sollte sich als Duo mit Sinah Hagen diesen so wichtigen Job teilen.“ Jetzt könne der BSV nur hoffen, dass Hagen möglichst bald ins Team zurückkehrt und dann schnell zu alter Stärke finde. In den vergangenen Spielen musste der BSV aufgrund der Personalprobleme permanent improvisieren auf der Position der Spielmacherin. Ob und wie der Verein personell nachlegt, war am Mittwoch unklar.

Ärzte rieten der 24-jährigen, sofort mit dem Leistungssport aufzuhören. Foto: IsoluxX Fotografie
BSV-Manager Peter Prior: „Sportlich und menschlich ist es für uns ein Riesenverlust. Es tut jedes Mal richtig weh, wenn eine so junge und ehrgeizige Sportlerin ihre Karriere so früh aufgeben muss. Leider haben wir solche Fälle bei uns im Team in den letzten Jahren viel zu oft erleben müssen.“
Der Spielplan der Handball-Bundesliga nimmt auf solche Schicksalsschläge keine Rücksicht. Der BSV muss beim nächsten Punktspiel am 11. November ab 16 Uhr in der Sporthalle Nord in Buxtehude voll da sein, wenn es gegen TSV Bayer 04 Leverkusen geht. Nach sechs Spielen belegt der BSV (4:8 Punkte) Rang zehn der Tabelle. Leverkusen ist mit einem Punkt mehr auf der Habenseite Achter.(set/jan/bt)

Erst zum Saisonstart war Kalia Klomp zum BSV gewechselt, jetzt müssen die Buxtehuder auf ihre Spielmacherin verzichten. Foto: IsoluxX Fotografie