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Wirtschaft

TSchweizer Besitzer verkauft Pontacol: Standort in Buxtehude betroffen

Demnächst hängt hier ein neues Schild: Pontacol am Alten Postweg wird zu Covestro.

Demnächst hängt hier ein neues Schild: Pontacol am Alten Postweg wird zu Covestro. Foto: Wisser

Thermoplastische Klebefilme: In diesem Segment ist die Buxtehuder Firma Pontacol erfolgreich. Nun wurde sie verkauft - und ist mittendrin in einer milliardenschweren Übernahme aus den Emiraten.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 25.06.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. Die Schweizer LAS Holding AG mit einem Standort in Buxtehude hat das Klebstoffunternehmen Pontacol an die Covestro Deutschland AG verkauft. Am Montag haben die beiden Firmen die Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Pontacol hat in Buxtehude rund 40 Beschäftigte

Pontacol mit Sitz in Schmitten in der Schweiz und einer Produktionsniederlassung in Buxtehude am Alten Postweg ist nach eigenen Angaben ein führendes Kompetenzzentrum für thermoplastische Klebefilme. Mit über 50 Jahren Erfahrung hat sich das Unternehmen auf die Herstellung von hauchdünnen Klebefilmen für industrielle Anwendungen spezialisiert. Die von Pontacol weltweit vertriebenen Klebefilme werden unter anderem in Bereichen der Automobil- und Textilindustrie verwendet.

Dieses Produktionswerk gibt es in Buxtehude seit 1972. Jetzt wechselt es den Besitzer.

Dieses Produktionswerk gibt es in Buxtehude seit 1972. Jetzt wechselt es den Besitzer. Foto: Wisser

Pontacol beschäftigt insgesamt rund 100 Mitarbeitende. Den Standort in Buxtehude gibt es seit 1973. Dort arbeiten 40 Beschäftigte. Bis 2020 hieß das Unternehmen Emerell.

Balatros und Emerell: Standort seit 1972

Die Umbenennung war die Folge einer internen Fusion. 2022 hatte Pontacol in Buxtehude im großen Stil das 50-jährige Jubiläum gefeiert. 1972 fing alles unter dem Namen Balatros an, 2002 erfolgte die Übernahme des Standorts Buxtehude durch die Schweizer Familienholding.

Der Klebefilm wird über Umlenkrollen geglättet und zu verkaufsfertigen Rollen gewickelt.

Der Klebefilm wird über Umlenkrollen geglättet und zu verkaufsfertigen Rollen gewickelt. Foto: Foto: Pontacol

Auf Nachfrage erklärte eine Firmensprecherin von Covestro Deutschland, dass sich für den Standort durch den Verkauf nichts ändern würde. „Es gibt nur ein neues Firmenschild“, sagte sie gegenüber dem TAGEBLATT. Der Verkauf werde im dritten Quartal abgeschlossen.

Profitables Unternehmen mit Wachstumspotenzial

„Die Übernahme von Pontacol ist strategisch sinnvoll und finanziell attraktiv“, sagt Christian Baier, Finanzvorstand von Covestro. „Wir gewinnen ein profitables Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial und relevanten Synergieeffekten“, so Baier.

Die Übernahme von Pontacol ist strategisch sinnvoll und finanziell attraktiv

Christian Baier, Finanzvorstand von Covestro

Covestro übernehme zwei spezialisierte Produktionsstandorte in der Schweiz und in Deutschland, die sich auf unterschiedliche Folientechnologien konzentrieren. Damit stärke das Unternehmen nicht nur sein globales Fertigungsnetzwerk, sondern verbessere auch die regionale Verfügbarkeit von Klebefolien.

Besondere Freude über 100 erfahrene Mitarbeiter

„Wir freuen uns besonders auf die rund 100 erfahrenen Mitarbeitenden, die mit ihrem Fachwissen einen wertvollen Beitrag zu unserem weiteren Wachstum leisten werden“, sagt Aukje Doornbos, Leiterin der Geschäftseinheit Specialty Films bei Covestro.

Covestro zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern von Kunststoffen und deren Komponenten. Das Unternehmen richtet sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Covestro einen Umsatz von 14,2 Milliarden Euro. Per Ende 2024 produziert das Unternehmen an 46 Standorten weltweit und beschäftigt rund 17.500 Mitarbeitende.

14,7 Milliarden: Ölkonzern Adnoc will Covestro

Während Covestro gerade Pontacol kauft, wird es selbst übernommen. Es geht um viele Milliarden. Abu Dhabis staatlicher Ölkonzern Adnoc hat von der EU-Kommission die Freigabe für die milliardenschwere Übernahme des deutschen Chemiekonzerns Covestro bekommen. Es gebe keine Wettbewerbsbedenken, teilte die Kommission laut Medienberichten mit. Die Auswirkungen auf den Wettbewerb in den Märkten seien gering. Adnoc will Covestro für 14,7 Milliarden Euro übernehmen.

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