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Bremerhaven

TSexueller Missbrauch: Tanzlehrer soll sich an Kindern vergangen haben

Ein Tanzlehrer aus Bremerhaven ist ins Visier der Polizei geraten (Symbolbild).

Ein Tanzlehrer aus Bremerhaven ist ins Visier der Polizei geraten (Symbolbild). Foto: cmrcn_/Pixabay

Ein schockierender Fall von mutmaßlichem Kindesmissbrauch erschüttert Bremerhaven: Ein Tanzlehrer soll sich an mehreren Jungen vergangen haben.

Von Feenke Hornborstel Freitag, 25.04.2025, 05:50 Uhr

Bremerhaven. Ein Albtraum: Ein Bremerhavener Tanztrainer soll mehrere Kinder sexuell missbraucht haben. Die Taten sollen im Rahmen seiner Tätigkeit als Tanzlehrer passiert sein, bestätigt die Staatsanwaltschaft. Der 34-Jährige sitzt jetzt im Gefängnis in Bremen. Die Ermittlungen gegen ihn dauern an.

„Das Amtsgericht Bremerhaven hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft am 16. April dieses Jahres einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen“, teilt Oberstaatsanwalt Oliver Constien gegenüber der „Nordsee-Zeitung“ mit.

Mutmaßlicher Täter sitzt in Justizvollzugsanstalt in Bremen

Der mutmaßliche Täter befindet sich in der Justizvollzugsanstalt Bremen. Zu den näheren Umständen der Vorfälle macht die Staatsanwaltschaft aus Rücksicht auf die gleichfalls betroffenen Persönlichkeitsrechte der Geschädigten keine weiteren Angaben.

Ausgangslage für die Ermittlungen der Polizei sind nach NZ-Informationen offenbar Anzeigen von zwei Betroffenen. Demnach soll sich der mutmaßliche Täter an mehreren Jungen vergangen haben. Die benannten Vorfälle sollen einige Jahre zurückliegen.

Dimension des Falls könnte noch größer sein

Nach Informationen der Nordsee-Zeitung könnte das Ausmaß noch deutlich größer sein. Der 34-Jährige ist seit vielen Jahren als Tanztrainer in der Region tätig und trainiert Kinder und Jugendliche. Es gibt Hinweise auf weitere mögliche Opfer, die bisher noch keine Anzeige erstattet haben.

Weitere Details sind bislang nicht bekannt. Die Inhaber der betreffenden Tanzschule haben die Festnahme inzwischen bestätigt. Nähere Auskünfte wollten sie nicht erteilen und verweisen auf das laufende Ermittlungsverfahren.

Ähnlicher Fall mit Tennislehrer in Bremerhaven

Erst vor kurzem hatte es einen ähnlichen Fall in Bremerhaven gegeben: Ein 46 Jahre alte Tennistrainer war schuldig gesprochen worden, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Er habe kinder- und jugendpornografische Inhalte produziert und besessen.

Der Angeklagte hat laut Staatsanwaltschaft im Jahr 2016 sowie zwischen 2018 und 2023 Jungen dafür bezahlt, ihm die Videos zu schicken. Zudem habe er selbst Aufnahmen gemacht beziehungsweise Jungen heimlich in Umkleidekabinen und Duschen gefilmt. Insgesamt ging es um etwa 100 Fälle.

Staatsanwaltschaft fordert Gefängnisstrafe

Das Gericht verhängte eine Bewährungsstrafe – unter anderem, weil die Richterin befand, dass die Kinder im Alter zwischen elf und 15 Jahren keine gravierenden Schäden davongetragen hätten. Die Staatsanwaltschaft hat Revision gegen das Urteil eingelegt und eine Gefängnisstrafe gefordert. Denn aus ihrer Sicht gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen einer zweijährigen Bewährungsstrafe und den dreieinhalb Jahren Haft, die sie gefordert hatte.

Deutlich mehr Fälle von sexuellem Missbrauch

Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet weiterhin einen Anstieg der Fallzahlen bei Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche. Insbesondere in den Bereichen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen und der Herstellung, Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinder- und jugendpornografischer Inhalte sind die Fallzahlen demnach deutlich angestiegen.

Im Jahr 2023 wurden 16.375 Fälle von sexuellem Missbrauch registriert, was einem Anstieg von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Fünf-Jahres-Vergleich seit 2019 ist dies ein Anstieg von rund 20 Prozent.

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