TSie ist die neue Leiterin an Buxtehudes größter Schule

Kirstin Wermbter ist die neue Schulleiterin an der IGS Buxtehude. Foto: Wisser
Kirstin Wermbter ist die neue Leiterin an einer Schule, die zuletzt wegen ihrer baulichen Mängel Dauergesprächsthema war: die IGS. Woher die neue Rektorin kommt und was sie vorhat.
Buxtehude. Wenn Kirstin Wermbter gefragt wird, warum sie an der Intergrierten Gesamtschule (IGS) in Buxtehude unterrichtet, gibt es ein engagiertes Bekenntnis. „Das ist die Schulform, die alles für die Schüler bietet“, sagt die 53-Jährige. „Wir haben Inklusion, wir haben alle Abschlüsse, wir lernen gemeinsam.“
So gibt es keine schwere Entscheidung nach Klasse vier
Als Eltern müsse man auch nicht die schwierige Entscheidung treffen, auf welche Schule die Kinder nach der vierten Klasse gehen sollten. „Die Kinder können sich hier an der Schule entfalten und werden auf den für sie richtigen Weg geführt“, so Kirstin Wermbter.
Es gebe immer wieder Schüler, die einen positiv überraschten, den Schalter umlegten und den maximal möglichen Bildungsweg in Deutschland gingen. Sie sei selbst in ihrem Heimat-Bundesland Hessen im Main-Taunus-Kreis auf eine Gesamtschule gegangen.
Kirstin Wermbter ist selbst ein Kind der Gesamtschule
„Ich bin ein Kind der IGS. Ich habe damals eine sehr gute erwischt“, sagt sie. Der schulische Rückenwind hat bei Kirstin Wermbter selbst am Ende dazu geführt, dass sie Mathematik und Physik unterrichtet und studierte Diplom-Physikerin ist. Die Schulleitung hat Kirstin Wermbter eine Woche vor dem Start der Sommerferien übernommen. „Das war gutes Timing. So konnte ich erste Eindrücke gewinnen und die Menschen hier kennenlernen“, sagt sie.
Platz für 1500 Zuschauer
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An der IGS gehen mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse in die Schule, die am Ende auf sieben verschiedene Schulabschlüsse vorbereitet werden. Was will Kirstin Wermbter in ihrer neuen Funktion erreichen? „Im Mittelpunkt steht das Lernen“, sagt sie. „Mein Ansatz ist, dafür die Rahmenbedingungen so gut wie möglich zu gestalten.“
Lernen mit digitalen Endgeräten dort, wo es Sinn macht
Da gebe es viele Ansätze. Digitales Lernen soll zum Beispiel kein Selbstzweck sein. In Dänemark rücke man gerade wieder davon ab, so die neue Schulleiterin. Die wichtigste Frage aus ihrer Sicht: „Wo ist der pädagogische Mehrwert bei digitalen Endgeräten?“ Diesen zu suchen und im Unterricht erfolgreich umzusetzen, sei eine Aufgabe der Schule. Die IGS sei digital gut ausgestattet, jetzt gehe es darum, diese Möglichkeiten gezielt einzusetzen.
„Lesen ist die Schlüsselkompetenz, um in der Schule und in der digitalen Welt voranzukommen“, sagt Kirstin Wermbter. Buxtehude sei zudem in den Grundschulen sehr gut für den Ganztag aufgestellt.
Das soziale Lernen ist ein wichtiger Baustein der IGS
Das Lernen über die klassischen Lernthemen im Unterricht am Vormittag hinaus solle in der IGS fortgeführt werden. Das Ziel der neuen Rektorin: „Jeder, der die Schule verlässt, soll sie gut in Erinnerung behalten und auf die Anforderungen des Lebens vorbereitet sein.“ Klar ist für sie auch: Viele Elemente seien an der Schule schon vorhanden. Es gehe darum, das weiterzuentwickeln. Soziales Lernen sei ohnehin ein wichtiger Baustein einer IGS.
„Hier sollen Menschen rausgehen, die mit klarem Verstand den Herausforderungen der Gesellschaft gewachsen sind.“ Die IGS sei eine Schule mitten aus der Gesellschaft und deshalb habe man die gleichen Herausforderungen wie die Gesellschaft. „Darauf Antworten zu finden, ist unsere Aufgabe“, sagt Kirstin Wermbter.
In Sachen baulicher Zustand der Schule setzt Kirstin Wermbter auf die Anstrengungen der Stadt Buxtehude als Schulträger. Die Dachsanierung sei auf einem guten Weg und die Stadt als Schulträger aufgrund der kurzen Dienstwege ein großer Vorteil. Das kaputte Dach hat in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, zuletzt beim Starkregen vor gut drei Wochen.
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„Eine Schule macht das aus, was drinnen passiert - nicht das Gebäude“, sagt die neue Schulleiterin. Sie freut sich auf die Fertigstellung der neuen Schulsporthalle Nord. „Das macht was mit einer Schule und ist auch wichtig für den Ganztagsuntericht“, sagt Kirstin Wermbter.
Hansestadt Buxtehude schnell ins Herz geschlossen
Ihren neuen Arbeitsort Buxtehude hat Kirstin Wermbter schnell ins Herz geschlossen. Sie wohnt in der Gemeinde Seevetal. Zuletzt war sie stellvertretende Schulleiterin an der IGS Winsen im Landkreis Harburg.
Neben Sport ist eines ihrer Hobbys Lesen. In einer Schule mit einem eigenen Standort der Stadtbibliothek ist sie also genau richtig. „Ich bin an Sprache sehr interessiert. Ich genieße es, wenn man Dinge toll ausdrücken kann“, sagt sie.
Es gebe ein tolles kulturelles Leben in der Stadt. Auch den Buxtehuder Bullen, einen der wichtigsten deutschsprachigen Jugendbuchpreise, kennt sie seit langem. Viele der ausgezeichneten Bullenpreis-Bücher hat Kirstin Wermbter gelesen.