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Jugendfußball

TSo viel Aufwand steckt der VfL Güldenstern Stade in seinen Nachwuchs

Im ersten Halbfinale trafen die beiden U13-Teams des VfL Güldenstern aufeinander. Team Blau (hier am Ball) verlor 2:4.

Im ersten Halbfinale trafen die beiden U13-Teams des VfL Güldenstern aufeinander. Team Blau (hier am Ball) verlor 2:4. Foto: Tom Stahmann

Beim eigenen Hallenturnier hat sich die U13 des VfL Güldenstern Stade gleich doppelt teuer verkauft. Trainer Ingo Dammann freut sich über die Entwicklung seiner Talente. So viel Aufwand steckt der VfL in seinen Nachwuchs.

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Von Tom Stahmann
Samstag, 06.01.2024, 19:00 Uhr

Stade. „Wie sehen Sieger aus?“ Ingo Dammann versucht seine U13 für das Siegerfoto zum Jubeln zu animieren. Als Team Weiß und Team Blau wirkten seine Schützlinge zweifach beim eigenen Hallenturnier mit. Obwohl es am Ende das Team Weiß ist, das im Finale Concordia Hamburg schlägt, darf Team Blau mit aufs Siegerfoto. „Sie haben es sich verdient“, sagt Dammann.

Zu den Teilnehmern am Samstagmorgen gehören neben dem TV Oyten, Rot-Weiß Scheeßel und der JSG Auetal/Brakel Größen aus dem Hamburger Fußball: Victoria Hamburg, Concordia Hamburg und allen voran der Hamburger Sport-Verein. Der landet in Stade aber nur auf dem dritten Platz. Ein Großteil des Teams und seine Trainer sind auf einem Bundesliga-Turnier. Mike Viola, Koordinator der Scoutingsabteilung der Hamburger U12, ist heute für die Betreuung zuständig.

Junge Spieler brauchen das „gewisse Etwas“

Beim HSV suche man schon bei den jungen Spielern nach dem gewissen Etwas. Starke Athletik, ein besonders guter Fuß, das Etwas sei vielfältig, so Mike Viola. Einer seiner Spieler ist großgewachsen, hat einen guten linken Fuß. „Das könnte zum Beispiel einmal ein linker Innenverteidiger werden“, sagt Viola.

Er ist einer von 34 Mitarbeitern beim HSV, die für Scouting, Gesundheit, Spielanalyse und Administratives im Jugendbereich tätig sind. Die Trainer der Jugendmannschaften wurden da noch nicht mitgezählt.

Ingo Dammann trainierte acht Jahre lang selbst Jugendteams beim HSV. „Dort läuft natürlich alles viel professioneller ab“, sagt er. Trotzdem ist der Aufwand bei seinem Team hoch. Zweimal trainiert seine Mannschaft pro Woche. Zudem kommen für einzelne Spieler Trainings in diversen Auswahlteams hinzu.

Menschlicher Umgang auf Kosten des Profitums

Der hohe Professionalisierungsgrad beim HSV habe aber auch seine Schattenseiten. „Der menschliche Umgang bleibt da vielleicht ein bisschen auf der Strecke“, sagt Dammann. Das Geschäft ist hart. Nur rund zwei bis drei Prozent der Nachwuchsfußballer aus den Bundesliga-Internaten werden überhaupt Profi. Der Druck sei groß, so Dammann. Man muss sich mit Spielern und Eltern austauschen. „Wenn ich mich selbst reflektiere, ist das auch zu meiner Zeit zu kurz gekommen“, sagt Dammann.

In Ingo Dammanns Training kommt die Technik nicht zu kurz. Für das Alter der Jugendlichen sei das der richtige Ansatz. „Ich freue mich, dass die Arbeit Früchte trägt“, sagt Dammann. Auf dem Kunstrasen entzaubert das Team Blau des VfL Güldenstern Stade in der Gruppenphase sogar den HSV und stiehlt ihm mit einem 1:0 den Gruppensieg.

Im Spiel um Platz drei gibt es die Revanche der Hamburger. „Wir können da sehr gut mithalten“, befindet Dammann. Sicher ist, dass der VfL Güldenstern Stade gut für die Zukunft gerüstet ist.

Nach dem Sieg über Concordia Hamburg im Finale gab es für die Stader Nachwuchs-Kicker kein Halten mehr.

Nach dem Sieg über Concordia Hamburg im Finale gab es für die Stader Nachwuchs-Kicker kein Halten mehr. Foto: Jörg Struwe

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