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Gemeinderat

TSorge um die Flächen: Landwirte in Groß Sterneberg sehen Raumordnung kritisch

Das Interesse in Hammah am Entwurf des neuen Raumordnungsprogramms ist groß: Es geht vor allem um die vorgesehene Fläche für Vorbehalts- und Vorranggebiete Moorverbund in Groß Sterneberg.

Das Interesse in Hammah am Entwurf des neuen Raumordnungsprogramms ist groß: Es geht vor allem um die vorgesehene Fläche für Vorbehalts- und Vorranggebiete Moorverbund in Groß Sterneberg. Foto: Klempow

Wie wirkt sich ein Biotopverbund Moor in Groß Sterneberg aus? Die Landwirte im Ort sind mit Blick auf das neue Raumordnungsprogramm verunsichert.

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Von Grit Klempow
Donnerstag, 11.12.2025, 05:50 Uhr

Hammah. Ihre Sorgen trugen die Landwirte jüngst im Gemeindeentwicklungsausschuss vor. Sie fürchten, in der Nutzung ihrer Flächen und der Entwicklung ihrer Höfe eingeschränkt zu sein. Über Groß Sterneberg liegt auf der Landkarte des neuen Raumordnungsprogramms eine grün schraffierte Fläche.

Was die neue Raumordnung bringt, ist strittig. Die CDU legte einen Antrag für den Gemeinderat vor, der fordert, die Fläche drastisch zurückzunehmen. Heide von Limburg (CDU) kritisierte, dass das Landesraumordnungsprogramm eine Ausweisung vor Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Moorverbund „in diesem Ausmaß nicht vorsehe“. Jürgen Gooßen (CDU), der auch im Kreistag sitzt, betonte aber, beim Biotopverbund handele es sich um eine Förderkulisse zum „niedersächsischen Weg“ - wer innerhalb dieses Bereichs wirtschafte, könne Fördergelder beantragen.

Landkreis: Keine Einschränkungen

Unklar blieb im Ausschuss, ob die Landwirte je nach Plangebieten langfristig mit Einschränkungen rechnen müssen. Laut Landkreis ist das nicht so.

Zur Erklärung: In „Vorranggebieten“ gebe es verbindliche Vorgaben, in „Vorbehaltsgebieten“ gibt es Spielraum, hier könnten Abwägungs- und Ermessensentscheidungen zu den Grundsätzen der Raumordnung getroffen werden, erläutert die Pressestelle des Landkreises auf Nachfrage.

Kritischer Blick auf Biotopverbund

In Hammah und vor allem in Groß Sterneberg wird der große Bereich Biotop-Verbund Moor durch die Landwirte kritisch gesehen. Bereits im geltenden Raumordnungsprogramm von 2013 gibt es solche Festlegungen. „Diese waren in den Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Natur und Landschaft mit enthalten“, so der Landkreis.

Ein Biotopverbund soll zur nachhaltigen Sicherung heimischer Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen dienen. Dabei wird zwischen den Lebensräumen Moor, Wald, Offenland und Gewässer unterschieden. „Die Vorranggebiete sind dabei als geeignete Kerngebiete zu verstehen und Vorbehaltsgebiete als Entwicklungsbereiche“.

Verbindungskorridore zwischen Landesflächen

Über das Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) gibt das Land Flächen vor, die der Landkreis Stade für den Biotopverbund übernehmen muss. Zum anderen soll der Landkreis in seiner Raumordnung (RROP) Verbindungskorridore zwischen den Landesflächen festlegen.

Der „Biotopverbund“ ersetze nun zum Großteil das im RROP von 2013 häufig verwendete Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft - so auch im Bereich Groß Sterneberg. Mithilfe der neuen Festlegung „Biotopverbund“ werde nun eine deutliche Unterscheidung der Flächen vorgenommen.

Landkreis: Kaum Veränderung im neuen Programm

Verstehe man alle „grünen“ Flächen des RROP (vor allem Natur und Landschaft, Grünlandbewirtschaftung, Freiraumfunktion und neu: Biotopverbund) als eine Einheit, habe sich die Flächenkulisse der Neuaufstellung im Vergleich zum RROP 2013 kaum verändert, so der Landkreis. Die festgelegten Flächen zum Biotopverbund seien wie „Suchflächen“ zu verstehen, „die sich sehr gut für die Entwicklung eines Biotopverbunds anbieten und bei Bedarf beispielsweise für Kompensationsmaßnahmen genutzt werden können.“

An der Qualität der Festlegungen habe sich nichts verändert: „Die Umsetzung von Maßnahmen zur Entwicklung eines Biotopverbunds bedürfen immer der Zustimmung des Flächeneigentümers“, stellt der Landkreis klar. „Die Festlegungen im RROP begründen keine Enteignungen und führen zu keiner Einschränkung der ausgeübten landwirtschaftlichen Nutzung“.

Gemeinderat tagt

Wie die Gemeinde Hammah mit dem Entwurf des RROP umgehen will, steht am Donnerstag, 11. Dezember, im Gemeinderat zur Debatte. Zusätzlich steht die Forderung im Raum, dass Hammah neben Himmelpforten und Oldendorf im RROP als Grundzentrum behandelt wird. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus.

Im Entwurf des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms liegt nördlich von Groß Sterneberg eine grün schraffierte Fläche. Der Ort Hammah ist als graue Fläche an der lilafarbenen Bahnlinie unten zu sehen.

Im Entwurf des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms liegt nördlich von Groß Sterneberg eine grün schraffierte Fläche. Der Ort Hammah ist als graue Fläche an der lilafarbenen Bahnlinie unten zu sehen. Foto: Landkreis

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