TSpäte Pleite: D/A verpatzt erneut den Saisonstart

Seine guten Flanken blieben gegen Flensburg aus: Jannes Elfers von der SV D/A. Foto: Struwe (Archiv/nomo)
Erlebt D/A in der Fußball-Regionalliga einen ähnlich erfolglosen Saisonstart wie im vergangenen Jahr? Nach einem Remis zum Auftakt, ging es am Freitag nach Flensburg. Und nach der 0:1-Pleite werden Erinnerungen wach.
Flensburg. Macht sich D/A-Trainer Oliver Ioannou schon Sorgen nach dem zweiten Saisonspiel ohne Sieg? So war auch die Durststrecke in der Vorsaison gestartet. „Sorgen mache ich mir nicht“, sagt der Coach. „Aber wir müssen natürlich spätestens jetzt gewarnt sein. Kleinigkeiten können entscheiden.“ Dass D/A in Flensburg verliert, war lange nicht abzusehen.
Pünktlich nach 45 Minuten pfeift Schiedsrichter Tim-Alexander Strampe die erste Halbzeit dieses Regionalliga-Klassikers ab. Was haben sich beide Mannschaften in den vergangenen Jahren schon für aufopferungsvolle Kämpfe geliefert. Diesmal erleben die 1024 Zuschauer im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg fußballerisch nichts Spektakuläres.
Ein Schüsschen von D/A-Mittelfeldspieler Dennis Rosin aus der Drehung an der Strafraumkante geht in der 27. Minute einige Meter drüber. Ein Kopfball des Flensburgers Ben Opoku fängt D/A-Schlussmann Patrick Siefkes in der 43. Minute sicher. Offensiv spielt Drochtersen im ersten Durchgang ziemlich harmlos, ohne zwingende Möglichkeiten, mit viel Wohlwollen ergeben sich allenfalls aussichtsreiche Situationen.
D/A-Defensive agiert souverän
D/A-Trainer Oliver Ioannou wird in der Pause mutmaßlich das Positive dieser Begegnung herausgearbeitet haben. Nämlich die Tatsache, dass D/A in der Defensive ziemlich sicher agiert. Aufmerksam, souverän, seriös. Die Gäste attackieren die Hausherren weit in deren Hälfte.
Flensburg macht es den Drochterser Abwehrreihen aber auch leicht in Durchgang eins. Die Schleswig-Holsteiner gehörten in den vergangenen Jahren immer zu den Top-Teams der Liga, spielten häufig lange um die Titel mit. In dieser ersten Hälfte gegen D/A wirken die Protagonisten auf dem Platz allerdings uneingespielt, unabgestimmt, planlos. Flensburg hat seine Wucht bislang noch nicht wiedergefunden.
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Offensiv-Qualität greift nicht
Der D/A-Plan ist durchaus zu erkennen. Aber für die offensive Qualität, die die Mannschaft durchaus besitzt, ist das zu wenig. „Wir haben den Anspruch, uns mehr Chancen zu erspielen“, sagt Ioannou. Aus dem Ballbesitz in der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft zu wenig Kapital geschlagen, selbst „in eigenen Situationen zu unsauber gespielt“.
Nach Wiederanpfiff belagert D/A kurzzeitig das Flensburger Tor. Nur die letzte Konsequenz fehlt. Die Durchschlagskraft. Die Partie bleibt arm an Höhepunkten. Bis zur 58. Minute.
D/A hat Glück nach fast einer Stunde. Und kann sich bei seinem Torwart Patrick Siefkes bedanken. Mit einem starken Reflex fährt der 34-Jährige blitzschnell seinen rechten Fuß aus, als Ben Opoku aus kurzer Distanz schießt. Nach einem Einwurf in der 75. Minute bewahrt Siefkes sein Team mit er Flugeinlage und seiner ausgestreckten Hand ein zweites Mal vor einem Rückstand.
Göttel und Fernandes verpassen die Führung
Die aufkommende Dominanz der Gastgeber durchbrechen Moritz Göttel und Miguel Fernandes nur kurz. Nach einem Pass in die Schnittstelle von Matti Steinmann müssen beide aus dieser Riesengelegenheit viel mehr machen. Aber sie bringen den Ball nicht aufs Tor. Flensburg spielt jetzt druckvoller und mit mehr Zug. In Halbzeit eins war das so nicht absehbar.
In der vergangenen Saison hatten viele Regionalliga-Trainer D/A schon zum erweiterten Favoritenkreis gezählt. Vor der aktuellen Saison äußerten sich die Übungsleiter ähnlich. 2023/2024 verschlief D/A den Saisonstart. Der eingewechselte Flensburger Jakob Johansson vermiest D/A den Saisonstart erneut. In der 87. Minute erzielt der Däne das 1:0 für sein Team. Nach dem 1:1 gegen Holstein Kiel II zum Auftakt wartet Drochtersen auf den ersten Sieg.
Und die Sorgenfalten könnten noch tiefer werden. In der Halbzeit musste Innenverteidiger Tjorve Mohr verletzt das Spielfeld verlassen. Es besteht der Verdacht, dass mit dem Meniskus etwas nicht stimmt. Justin Plautz bekam in der Nachspielzeit einen mit. Er verletzte sich am Knöchel. Verdacht auf Bänderriss.
Die Statistik des Spiels
Tore: 1:0 (87.) Johansson
SC Weiche Flensburg: Rust, Marten, Faleu, Cherif, Opoku (67. Gyamenah), Cornils (80. Kurzbach), Guder, Schlingmann (72. Johansson), Rehfeldt, Hartmann (90.+8. Brüning), Albaek.
D/A: Siefkes, Mohr (46. Cebulla), von der Reith, Serra, Giwah, Elfers (90. Plautz), Steinmann, Fernandes (82. Wendler), Rosin, Reincke (62. Geißen), Göttel (71. Hyseni).
Schiedsrichter: Tim-Alexander Strampe; Assistenten: Daniel Piotrowski, Henning Kann
Zuschauer: 1024
Nächstes Spiel: SSV Jeddeloh - D/A (Mi., 7. August, 19.30 Uhr, Landespokal, Viertelfinale)