TStader Herbstmarkt: Schausteller-Chef übt Kritik am Ankerplatz

Der Vorsitzende der Schausteller, David Bode, hätte gern mehr Platz für die Fahrgeschäfte. Foto: Felsch
Er gehört zu den großen Veranstaltungen in der Stader Altstadt: der Herbstmarkt. Am Donnerstag wurde er offiziell eröffnet - begleitet von kritischen Worten.
Stade. Die Kinder der Pestalozzi-Grundschule sangen auf dem Pferdemarkt/Ecke Sattelmacherstraße vom Herbst, aber von der dritten Jahreszeit war am Donnerstag wenig zu spüren. „Das schöne Wetter spielt uns in die Karten“, freute sich David Bode.
„Dem Schaustellergewerbe geht es wieder gut, die Durststrecke, bedingt durch Corona, liegt hinter uns. Die Menschen strömen, sofern es nicht regnet und stürmt, wieder auf den Jahrmarkt“, sagte der Vorsitzende des Schaustellerverbandes BSM Niederelbe-Cuxhaven, der die Gruppe aus Stader Rat und Verwaltung durch die Holzstraße und die Breite Straße zum Festplatz führte.

Die Kinder der Pestalozzi-Grundschule eröffnen musikalisch den Stader Herbstmarkt. Foto: Felsch
„Der Stader Herbstmarkt ist ein Treffpunkt für alle, vom Arbeiter bis zum Professor. Wir bieten für jeden was, so eine Tradition muss fortgeführt werden“, meinte Bode und die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Reinecke stimmte ihm zu.

Sie haben den Stader Herbstmarkt eröffnet. Foto: Felsch
Auf dem Weg zum Festplatz hatten die Gäste Gelegenheit, ein paar Snacks - etwa Bratwurst, Fischhäppchen, Krabbenbrötchen, schokoladenüberzogene Früchte und Eiscreme - zu probieren. An der Schießbude durfte scharf geschossen werden. Als beste Schützin erwies sich Christina Obst von der Lebensmittelüberwachung und als bester Schütze der CDU-Fraktionsvorsitzende Arne Kramer.
Lebkuchenherz für die Marktkönige
Die beiden Marktkönige erhielten als Belohnung ein riesiges Lebkuchenherz - eins von den süßen Sünden, die auf keiner Kirmes fehlen - genauso wie gebrannte Mandeln. „Die werden bei uns natürlich ganz frisch zubereitet“, warb Bode für das altbekannte Zuckerwerk.

Die ersten Besucher genießen die bunte Meile. Foto: Felsch
Aber die Hauptattraktion bei den Stadern, vor allem den Jüngeren, sei der „Dancer“, ist sich der Vorsitzende des Schaustellerverbandes sicher.
Dann kam Bode noch auf ein Thema zu sprechen, das ihm im Magen liegt. „Durch die Container am Ankerplatz fehlen uns fünf bis sechs Meter. Wir mokieren das nicht zum ersten Mal, aber leider tut sich nichts“, bedauert Bode. Melanie Reinecke, die den Herbstmarkt - wie gewohnt - mit einer Begrüßungsrede eröffnete, versprach, sich um eine Lösung zu kümmern, damit in der Zukunft genügend große Fahrgeschäfte den Platz haben, den sie benötigen.
Höhere Auflagen und Personalmangel
Bode erinnerte daran, dass 30 Prozent der Umsätze in der Stadt blieben, dass 80 Prozent der Schausteller in der Region lebten und hier ihre Steuern zahlten. Das Ordnungsamt habe den Markt bei der Besichtigung am Morgen für vorbildlich erklärt, fügte er hinzu. Alle vom TÜV geforderten Sicherheitsauflagen seien erfüllt, betonte Bode.
„Die Anforderungen haben sich in der jüngsten Vergangenheit erhöht, heute müssen die Betreiber der Fahrgeschäfte dafür sorgen, dass 140 Kilogramm schwere Menschen mitfahren können, bisher galt 80 Kilo.“ Das sei auf dem Stader Herbstmarkt gegeben.
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„Aber wir suchen immer wieder patente Mitarbeiter, während Corona sind uns viele abgesprungen, die haben einen neuen Job und wollen nicht mehr zurück, weil wir eben auch abends und am Wochenende arbeiten“, erklärte der Schausteller. Und viele, die sich meldeten, unterschätzten die Anforderungen. „Man muss schnell im Kopf rechnen können, das fehlt bei vielen, die brauchen einen Taschenrechner, aber das dauert den Gästen zu lang“, haben seine Kollegen festgestellt.
Montag ist Familientag
Der Herbstmarkt ist am Freitag und Samstag von 11 bis 23 Uhr geöffnet. Sonntag und Montag sind die Öffnungszeiten von 11 bis 22 Uhr. Der Markt endet am Montag mit einem Familientag zu ermäßigten Preisen.
Der Laternenumzug zieht am Freitag ab 19.30 Uhr durch die Innenstadt. Begleitet von einem Spielmannszug führt der Umzug vom Schwedenspeicher bis zum Festplatz Am Sande. Das Kaspertheater kommt am Sonntag auf den Pferdemarkt, wo drei Vorstellungen stattfinden (um 13, 15 und 17 Uhr).

Der Vorsitzende der Schausteller, David Bode, hätte gern mehr Platz für die Fahrgeschäfte. Foto: Felsch