TStader Surfpark: Hier sollen schwer kranke Kinder neuen Mut fassen

Therapeuten und Surflehrer kümmern sich um die Kinder im Wasser. Das soll ihnen helfen, ihre Krankheit zu überwinden. Foto: MeerLeben
Noch gibt es keine genehmigten Bau-Pläne, doch die Initiatoren des Surfparks in Stade treiben das Projekt voran. Jetzt wurde eine Vereinbarung mit einem Verein für kranke Kinder getroffen.
Stade. Zuletzt hatte der geplante Surfpark im Süden von Stade für Schlagzeilen gesorgt, weil das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Bebauungsplan der Stadt für den Bereich einkassiert hatte. Ein Rückschlag. Doch die Ideengeber Jan und Dirk Podbielski aus dem Alten Land halten an ihrem Vorhaben fest, das mit einer Investitionssumme von gut 20 Millionen Euro projektiert ist. Eine Kooperation mit einem gemeinnützigen Verein auf Sylt zeugt davon.
Sylter Verein will Stader Surfpark nutzen
Der Verein Meer Leben und der Surfgarten mit der SPN Projekt GmbH haben eine Kooperation ins Leben gerufen, um das von Meer Leben entwickelte therapeutische Surfen für junge Menschen, die an Krebs erkrankt sind oder an anderen schweren Erkrankungen leiden, auch im Surfgarten in Stade umzusetzen. So eine Pressemitteilung beider Vertragspartner. Was steckt dahinter?
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Die Idee: Das Erlebnis in den Wellen soll den angeschlagenen Kindern und Jugendlichen neues Selbstvertrauen und Lebensfreude schenken. In der Kooperation biete der Surfgarten in Stade dem Verein Meer Leben aus Sylt kostenfreie Surfzeiten. Meer Leben will daran mitarbeiten, auch lokalen Einrichtungen Zugang zu dem therapeutischen Angebot zu ermöglichen und die Therapieform vor Ort weiterzuentwickeln, heißt es weiter.
Ziel: Lebensqualität schwer kranker Kinder verbessern
Die Kooperation zwischen dem Meer Leben e.V. und dem Surfgarten stelle einen bedeutenden Schritt dar, um therapeutisches Surfen einem größeren Kreis von Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen und deren Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. „Durch die Partnerschaft mit dem Surfgarten können wir unsere therapeutischen Angebote erweitern und noch mehr Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Surfen ermöglichen,“ sagt Florian Gränert, Präsident des Meer Leben e.V.
Die künstlich erzeugten Wellen des Surfgartens böten ideale Bedingungen für die Therapieform. Gränert: „Wir können so noch mehr Kindern weiterhelfen, Kraft und Motivation für ihr Leben und ihre Genesung zu schöpfen.“ Jan Podbielski ist Gründer und Geschäftsführer der SPN Projekt GmbH. Er sagt: „Wir freuen uns, mit Meer Leben einen Partner gefunden zu haben, der unsere Vision teilt, den Surfsport für alle zugänglich zu machen.“ Der Verein habe auf diesem Gebiet bereits viel Erfahrung und Expertise aufgebaut. Podbielski: „Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf das Leben vieler junger Menschen in der gesamten Region und darüber hinaus ausüben.“
Sylter arbeitet seit 18 Jahren an seiner Surf-Therapie
Meer Leben ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz auf Sylt, der sich auf eine Surf-Therapie für Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Seit 18 Jahren setzt Florian Gränert laut Pressemitteilung sporttherapeutische und erlebnispädagogische Surfprojekte um – seit 2020 mit dem Verein Meer Leben. Ziel sei es, junge Menschen, die an schweren Erkrankungen leiden, körperlich zu fordern und ihnen neue Lebensfreude zu schenken. Neben der Surf-Therapie habe der Verein eine Meeres-Schwimmschule ins Leben gerufen, um Kindern den Zugang und das Wissen zum Meer zu ermöglichen.
Ganz neu ist seit Mitte 2024 die Wattkoje, ein Wohnmobil auf dem Rantumer Campingplatz, das Familien in herausfordernden Zeiten die Möglichkeit bietet, unentgeltlich einen Urlaub auf Sylt zu machen, um durchzuatmen und neue Kraft zu tanken, so der Verein.
Die SPN-Projektgesellschaft plant, auf einem 60.000 Quadratmeter großen Grundstück eine 20.000 Quadratmeter große Surflagune zu bauen. Hier könnte ein Leistungszentrum für Profis und Nachwuchssportler ebenso entstehen wie Angebote zur Sport- und Jugendförderung. SPN rechnet mit bis zu 200.000 Besuchern im Jahr, davon die Hälfte als aktive Surfer, und bis zu 90 neuen Jobs.