TStades Kapitän geht: Warum Jamo Ruppert keine Unruhe ins Team bringen will

Jamo Ruppert kehrte 2017 zum VfL Stade zurück. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)
Jamo Ruppert hätte beim VfL Stade bleiben können. Doch für den Kapitän des Basketball-Regionalligisten ist es der richtige Zeitpunkt, den Verein nach acht Jahren zu verlassen. Er will nicht irgendwann „mit schlechten Erinnerungen“ gehen.
Stade. Jamo Ruppert hat es geliebt, für den VfL Stade aufzulaufen. Gerne wäre er mit der Mannschaft aufgestiegen, um wenigstens noch ein Jahr in der dritten Liga zu spielen. Doch daraus wird vorerst nichts. Ruppert verlässt den Verein.
Wie er auf Nachfrage erklärt, steckt dahinter eine neue Philosophie bei den Stadern. Demnach soll sich die Trainingsbeteiligung künftig stärker auf die Einsatzzeiten auswirken. Und das hätte Folgen für ihn.
„Ich kann das auf jeden Fall nachvollziehen“
Der 30-Jährige arbeitet weltweit als Model und kann deshalb nicht bei jedem Training und Spiel dabei sein. „Das kann ich auf jeden Fall nachvollziehen. Ich finde es gut, wenn eine Mannschaft eine Philosophie hat und alle an einem Strang ziehen“, sagt er. Man gehe im Guten auseinander.
Das bestätigt auch Thomas Bolz, General Manager des VfL: „Wir wollen uns professioneller aufstellen und jetzt dreimal statt zweimal pro Woche intensiv trainieren“, sagt er. Auch das Krafttraining im Fitnessstudio wolle man gezielter angehen. Trainingsauftakt war diese Woche.
Ruppert hätte nach eigener Aussage auch in Stade bleiben können. Aber er glaubt nicht, dass er so beim VfL glücklich geworden wäre. „Ich möchte nicht derjenige sein, der vielleicht Unruhe in die Mannschaft bringt, weil ich am Wochenende gar nicht oder nur wenig spiele“, sagt er. Außerdem wolle er den Verein nicht irgendwann „mit schlechten Erinnerungen“ verlassen.
Athlet und Identifikationsfigur
Der 1,90 Meter große Shooting Guard spielte erstmals in der Saison 2013/14 für den VfL in der dritten Liga (ProB). 2017 kehrte er nach Stade zurück und bereicherte das Team. Der ehemalige Jugendnationalspieler fiel durch seine athletische Spielweise auf und wurde durch seine positive Grundeinstellung zur Identifikationsfigur.
Basketball
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„Es fällt uns schwer, uns von Jamo zu verabschieden. Es ist ein Abschied von jemandem, der bereits eine Legende des Vereins ist“, sagt VfL-Trainer Joan Rallo Fernández.
VfL muss personell nicht nachlegen
Auf die Kaderplanung hat der Abgang keine Auswirkungen. Fernández plant mit Francesc Iturria und Aleksander Postic auf der Shooting-Guard-Position.
Nil Angelats wird den VfL Stade als Kapitän in die neue Saison führen. Der Routinier aus Spanien hatte Ruppert zuletzt schon vertreten. Die Regionalliga-Saison beginnt für den VfL am 21. September (19.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Freibeuter Berlin.
Jamo Ruppert wird seine Karriere nicht beenden. „Ich werde auf jeden Fall beim Basketball bleiben. Dafür liebe ich den Sport und die Competition zu sehr“, sagt er. Sein neuer Verein soll in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.