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Stadt Stade versteigert 100 Fahrräder, E-Bikes und weitere Fundsachen

Die Hansestadt Stade versteigert Fahrräder und andere Fundstücke.

Die Hansestadt Stade versteigert Fahrräder und andere Fundstücke. Foto: Hansestadt Stade

Die Hansestadt Stade versteigert wieder Fundsachen, mit dabei sind Fahrräder, E-Bikes, Schmuck und E-Scooter. Die Hansestadt führt die Versteigerung im April in Bützfleth durch.

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Von Britta Feindt
Montag, 24.03.2025, 13:40 Uhr

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Stade. Im vergangenen Jahr haben sich in der Halle am Flethweg 13 in Bützfleth etliche Fund-Fahrräder angesammelt. Jetzt führt die Stadt Stade in den Räumen erneut eine Versteigerung von insgesamt knapp 100 Fundstücken durch.

Die teuersten Startgebote werden am 4. April 2025 in Bützfleth wohl die vier E-Bikes haben, vermutet Sascha Middeke von der Hansestadt Stade. Mit dabei sind außerdem 50 Fahrräder und ein E-Scooter. Auch neun Schmuckstücke, eine Schmuckschatulle mit Modeschmuck und 14 Uhren sowie ein paar neuwertige Kleidungsstücke kommen ab 8.30 Uhr unter den Hammer.

Die Sachen können kurz vor Beginn der Veranstaltung vor Ort angeschaut werden. Der Versteigerungserlös ist sofort nach dem Zuschlag in bar zu entrichten. Danach können die Bieter ihr ersteigertes Schätzchen gleich mitnehmen.
Dieser Schmuck wird im April in Bützfleth versteigert.

Dieser Schmuck wird im April in Bützfleth versteigert. Foto: Hansestadt Stade

Handy oder Rucksack verlegt?

Fahrrad weg oder Smartphone im Bus liegen lassen? Über die Online-Fundsachensuche können Stader Fundstücke durchsucht werden. Sie lagern bei der Stadt oder KVG. Einschränkung: Schlüssel und Brillen, sowie Dinge mit einem Wert von unter zehn Euro, werden nicht aufgeführt.

Für die Verwaltung der Fundsachen hat die Stadt eine Mitarbeiterin abgestellt. Sie ist im Rathaus werktags von 8 bis 12.30 Uhr, am Dienstag auch zwischen 14 und 15.30 Uhr und am Donnerstag bis 18 Uhr per Mail unter ordnung@stadt-stade.de zu erreichen.

Kurioses im Hamburger Fundbüro

Der Großteil der 2024 etwa 43.000 im Hamburger Fundbüro abgegebenen Gegenstände waren dort nämlich genau das: Schlüssel, Handys und Geldbörsen. „Auf Platz eins liegen die Schlüssel. Davon wurden ungefähr 6.300 abgegeben“, sagte Richard Emmel vom Zentralen Fundbüro Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.

Unzählige Fahrräder, die in den letzten sieben Tagen abgegeben wurden, sind in einem Lagerraum im Zentralen Fundbüro zu sehen.

Unzählige Fahrräder, die in den letzten sieben Tagen abgegeben wurden, sind in einem Lagerraum im Zentralen Fundbüro zu sehen. Foto: Marcus Brandt/dpa

Gleich danach folgen die Geldbörsen mit 5.400 Funden und 5.300 abgegebene Handys. Eigentlich landen sogar noch viel mehr Dinge im Fundbüro. Doch Gegenstände im Wert von weniger als zehn Euro werden für die Statistik nicht registriert. Dazu gehören beispielsweise Mützen, Schals, Handschuhe und Regenschirme. „Wenn wir alles erfassen würden, wären es sonst bestimmt mehr als 55.000 Meldungen“, sagte der stellvertretende Leiter des Fundbüros weiter.

In den meisten Fällen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochbahn (11.100 Einreichungen) und der Polizei (11.200 Einreichungen) die Fundgegenstände abgegeben.

Gleichzeitig hätten die Menschen etwa 43.000 Verlustmeldungen online ausgefüllt. „Leider passte nicht jede Verlustmeldung auch zu den Fundmeldungen. Das wäre toll, dann hätten wir eine Rückgabequote von 100 Prozent“, sagte Emmel lachend. Stattdessen finden nur etwa 20 Prozent der Gegenstände wieder zurück zu ihrem Besitzer.

Historische und moderne Punkalben im Stoffbeutel

Unter den verlorenen und gefundenen Dingen sind immer wieder auch richtig hochwertige Gegenstände. Abgesehen von Fahrrädern und Smartphones landen auch wertvolle Musikinstrumente, Werkzeuge und technische Geräte im Fundbüro. Zu den kuriosesten Dingen zählten in diesem Jahr sicher auch ein mehrere Kilogramm schwerer Serrano-Schinken am Stück, eine Querflöte, eine Schallplattensammlung mit modernen und historischen Punkalben im Stoffbeutel und zwei Eishockeyschlägersets der Krefeld Pinguine.

Dutzende abgegebene Bluetooth-Kopfhörer verschiedenster Hersteller liegen in einem Regal im Zentralen Fundbüro.

Dutzende abgegebene Bluetooth-Kopfhörer verschiedenster Hersteller liegen in einem Regal im Zentralen Fundbüro. Foto: Marcus Brandt/dpa

Überraschenderweise bleibt gefundenes Bargeld erstaunlich oft im Fundbürolager liegen. In diesem Jahr waren es insgesamt 127.000 Euro. Das Geld geht nach einer gewissen Zeit in die Kassen des zuständigen Bezirksamtes Altona. Das gilt auch für die Einnahmen, die in den Online-Auktionen erzielt werden. Gegenstände, die nach einer festgelegten Zeit nicht abgeholt wurden, dürften versteigert werden. Das gilt übrigens nicht für Handys. „Die werden dann ins Recycling gegeben. Die versteigern wir nicht, weil wir die Daten darauf nicht löschen können.“ Mehr als 4.000 Smartphones landeten 2024 im Recycling.

In den Online-Auktionen landeten dagegen mehr als 900 Fundsachen - vor allem Fahrräder. Und die Auktionen spülten am Ende auch viel Geld in die Kassen: 230.000 Euro konnte so eingenommen werden. Für eine Präsenz-Auktion fehlte es in diesem Jahr Emmel zufolge sowohl am Personal als auch an den Räumlichkeiten.

Richard Emmel, stellvertretender Leiter des Zentralen Fundbüros Hamburg, blättert im Zentralen Fundbüro in einem abgegebenen Fotoalbum einer Reise von Hamburg nach Marokko aus dem Jahr 1954.

Richard Emmel, stellvertretender Leiter des Zentralen Fundbüros Hamburg, blättert im Zentralen Fundbüro in einem abgegebenen Fotoalbum einer Reise von Hamburg nach Marokko aus dem Jahr 1954. Foto: Marcus Brandt/dpa

Fotoalbum von reisendem Ehepaar aus dem Jahr 1953

Eine Fundsache liegt schon mehr als vier oder fünf Jahre im Hamburger Fundbüro. „Wir haben hier ein Fotoalbum aus dem Jahr 1953. Das ist ein ganz tolles, reflektiertes Zeitdokument. Und viel zu schade zum Wegwerfen“, sagte Emmel dazu. Es zeigt ein Ehepaar, das mit dem Auto bis nach Marokko gefahren ist und die Reise mit Fotos beeindruckend in Szene gesetzt hat. „Ich meine, das war mal ein Hochbahn-Fund. Das Album ist wirklich etwas Besonderes.“ Auch jetzt noch hofft Emmel, dass sich der Besitzer des Schwarz-Weiß-Albums doch noch findet. (fe/dpa)

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