TStädtevergleich: In einer Kategorie hat Stade leicht die Nase vorn

Der 12-jährige Jason Samse geht in Stade gern ins Kino, bowlen und auf den Spielplatz. Die alten Häuser und Mauern in der Altstadt findet er faszinierend. Foto: Stehr
Wie glücklich sind die Stader? Das war die Frage beim Wochenmarkt am Samstag. Viele Menschen hatten reichlich Gesprächsbedarf. Zum Schluss gab es eine Überraschung.
Stade. Traute Stenzel kam am Samstag aus gutem Grund auf den Stader Wochenmarkt: „Ich will unbedingt bei der Umfrage mitmachen, damit wir Buxtehude übertreffen“, so die 89-jährige Staderin. Wie berichtet, wollten die TAGEBLATT-Reporter von den Menschen wissen, was sie an Stade glücklich macht - die gleiche Aktion fand im Rahmen des großen TAGEBLATT-Städtevergleichs vor einer Woche schon in Buxtehude statt.
Stader erzählen mit leuchtenden Augen von ihren Glücksorten
Die meisten Staderinnen und Stader sind offenbar glücklich mit ihrer Stadt und erzählten mit leuchtenden Augen von Glücksorten wie dem Fischmarkt, dem Horstsee, den Schwingewiesen, dem Inselspielplatz oder der Barger Heide.
Auch der Brunnen am Pferdemarkt wurde genannt. „Da hab‘ ich nach dem Abi drin gebadet. Immer, wenn ich vorbeilaufe, denke ich an eine schöne Zeit“, sagt Malte (29). So wie fast alle anderen Umfrageteilnehmer findet er Stades historische Altstadt besonders schön.
Dass die ihren Charme besonders am Fischmarkt erhalten hat, ist auch Karl-Georg Grob zu verdanken. Der 84-Jährige setzte sich in den 1970er Jahren für den Erhalt des Schwedenspeichers ein und protestierte gegen den Abriss des markanten Gebäudes. Der Alte Hafen ist heute der Glücksort von ihm und seiner Frau Inge (84).
Sophie und Daniel Felgentreu strahlten über das ganze Gesicht, weil sie sich gerade in Stade ihren Traum vom eigenen Haus erfüllen konnten. Die 28-Jährige und der 30-Jährige lieben Stade und finden die Stadt viel entspannter als Hamburg. Diesen Satz hörten die Reporter noch von vielen anderen, die dem Glücksteam ihr Herz ausschütteten.

Sophie und Daniel Felgentreu haben gerade in Stade ein Haus gebaut und finden die Stadt viel entspannter als Hamburg. Ihre Glücksorte sind der Spiegelberg und der Horstsee. Foto: Stehr
Nicht nur Positives gab es zu berichten. Ähnlich wie in Buxtehude regten sich viele Stader über rücksichtslose E-Roller-Fahrer in der Innenstadt auf. Auf mangelhafte Barrierefreiheit wies unter anderem Bernd Schulz (70) hin. Sein Gesamteindruck von Stade: „Die Stader bleiben gerne unter sich, die Stadt ist eher konservativ.“
Doch nachdem er gemeckert hatte, fiel ihm ein, dass Stade auch viel Schönes wie die Altstadt, den Fischmarkt und die Schwingewiesen zu bieten hat. Um das zu erzählen, kam er extra noch ein zweites Mal an den TAGEBLATT-Stand.
Wochenmarkt als sozialer Brennpunkt - im positiven Sinn
Überhaupt entstand der Eindruck, dass sich die Stader viele Gedanken über ihre Stadt machen und nicht wollen, dass Plätze wie der Pferdemarkt als Angsträume wahrgenommen werden. Ein echter sozialer Brennpunkt sei der Wochenmarkt, aber im positiven Sinn, betonte Wolfram Busch. Der 73-Jährige kommt regelmäßig mit Ehefrau Eva (69) in die Stadt, um Leute zu treffen, Kaffee zu trinken und zu klönen.
Verliebt in Stade ist auch Jason Samse. Der 12-Jährige findet die Spielplätze toll und dass immer was los ist in der Stadt. Er geht auch gern ins Kino oder bowlen und ist fasziniert von den alten Gebäuden und Mauern.

Von allen Umfrage-Teilnehmern hatte Elfriede Köster am meisten Glück beim Würfeln. Die Staderin schaffte als einzige drei Mal in Folge einen Pasch. Foto: Stehr
Am Ende hatten die Stader, zumindest was die Teilnehmerzahl angeht, ganz leicht die Nase vor. In Buxtehude beteiligten sich 130 Menschen an der Glücksumfrage, in Stade waren es 139. Außerdem kommt die Paschkönigin aus Stade. Die 89-jährige Elfriede Köster, die seit 1960 treue TAGEBLATT-Leserin ist, schaffte drei Mal in Folge einen Pasch - und zwar kurz bevor die Reporter mit dem Standabbau beginnen wollten. Das, oder in diesem Fall die, Beste kommt bekanntlich zum Schluss.
TAGEBLATT-Serie
Der große TAGEBLATT-Städtevergleich - der ultimative Wettstreit zwischen Buxtehude und Stade - ist der erste seiner Art im Landkreis Stade und spielt, mal ernst, mal augenzwinkernd, mit der uralten Rivalität der beiden Hansestädte. Die Auswertung beider Glücksumfragen wird in den kommenden Tagen veröffentlicht.
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