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Kooperation

Startschuss für die Jugendberufsagentur im Landkreis Stade

Bei der Unterzeichnung: Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters, Landrat Kai Seefried, Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade (von links).

Bei der Unterzeichnung: Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters, Landrat Kai Seefried, Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade (von links). Foto: Agentur für Arbeit Stade

Der Landkreis Stade, die Agentur für Arbeit Stade und das Jobcenter arbeiten bei der Unterstützung von Jugendlichen bei der Berufswahl noch enger zusammen. Wie mit ihrer Hilfe jungen Mensch der Start ins Berufleben besser gelingen soll.

Von Redaktion Montag, 04.12.2023, 07:00 Uhr

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Landkreis. Nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Startchancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: sei es der fehlende Schulabschluss, Probleme im sozialen Umfeld, fehlende Orientierung oder Motivation. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter sowie die Träger der Jugendhilfe geben Orientierung.

Die Behörden arbeiten über Kooperationen und Austauschformate schon viele Jahre erfolgreich zusammen. Nun wurde die Zusammenarbeit weiter ausgebaut: Landrat Kai Seefried, Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, und Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters, unterzeichneten die Gründungsvereinbarung für die Jugendberufsagentur. Gemeinsame Aktionen für 2024 sind geplant, um Jugendliche zu erreichen.

Integrationschancen von Jugendlichen verbessern

Jugendberufsagenturen sind örtliche Kooperationsprojekte, die die Integrationschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Arbeitswelt und Gesellschaft verbessern sollen. Dem liegt die Idee zugrunde, die Kompetenzen dieser Institutionen miteinander zu verzahnen und zu koordinieren.

Im Landkreis Stade wird das gemeinsame Beratungsangebot für die Jugendlichen unter einem virtuellen Dach präsentiert. Für den raschen Austausch nutzen die Partner eine gemeinsame Datenbank. Auch gemeinsame Veranstaltungen sind geplant, um mit niedrigschwelligen Angeboten an die Jugendlichen heranzutreten, die bei der Berufswahl Hilfe brauchen.

Für Schüler kann der erste Kontakt zur Jugendberufsagentur über die Schulsprechstunden der Berufsberatung hergestellt werden. Junge Erwachsene sollen künftig nach der ersten virtuellen Kontaktaufnahme ein persönliches Beratungsangebot nutzen können. Alles getreu dem Motto: Kein Jugendlicher soll verloren gehen und ohne Abschluss bleiben.

Fachkräftesituation bleibt sehr kritisch

Junge Menschen, die ins Berufsleben starten sind auch wichtig, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dieser erfasst nach einer Firmenumfrage längst die Breite der deutschen Wirtschaft. Jeder zweite Betrieb kann offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen, wie der am Mittwoch vorgestellte neue Fachkräftereport der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ergab. „Die Fachkräftesituation bleibt sehr kritisch“, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Die Personalengpässe beträfen die Breite der Wirtschaft und zögen sich mittlerweile durch nahezu alle Branchen und Berufe.

Insgesamt blieben nach der aktuellen Schätzung 1,8 Millionen Stellen unbesetzt. Rechnerisch gingen dadurch mehr 90 Milliarden Euro an Wertschöpfung in diesem Jahr verloren. Das entspreche mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Vier von zehn Firmen erwarten als Folge des Fachkräftemangels, dass sie ihr Angebot einschränken müssen und Aufträge verlieren. Für den Report wurden laut DIHK Angaben von mehr als 22.000 Unternehmen ausgewertet. (st/mit dpa)

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