TStraßen, Brücken, Feuerwehr: Dafür gibt Drochtersen das Geld aus

Die Sanierung der Dornbuscher Klappbrücke wird ein tiefes Loch in die Drochterser Gemeindekasse reißen. Foto: Knappe
Marode: Das trifft auf wichtige Teile der Drochterser Infrastruktur zu. Für die Sanierung muss die Gemeinde viel Geld in die Hand nehmen. Diese Projekte sind geplant.
Drochtersen. Die Gemeinde Drochtersen kann die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben im Haushalt für 2025 ausgleichen - noch. Sie langt dafür in den Rücklagen-Topf, wo rund 14,4 Millionen Euro drin sind, um das Defizit in Höhe von 3,18 Millionen Euro zu kompensieren.
Personalkosten sind der teuerste Posten
Knapp 29 Millionen Euro wird die Gemeinde laut Plan im kommenden Jahr ausgeben. Der dickste Brocken bei den Ausgaben sind die Personalkosten, die mit rund 12 Millionen Euro zu Buche schlagen, davon rund 6,5 Millionen für den Kita- und Hortbereich. Eingeplant sind außerdem zusätzliche Stellen in der Gemeindeverwaltung, da hier - insbesondere im Bauamt - aufgestockt werden soll.
Mitarbeiter fehlen
T Drochterser Verwaltung klagt über Personalmangel - vor allem in diesem Bereich
Hertlein-Nachfolge
T Kehdinger Kulturmanagement wird fortgesetzt
Außerdem wird es ab 2025 eine Teilzeitstelle fürs Kehdinger Kulturmanagement geben. Die wird, wie mehrfach berichtet, dann nicht mehr wie bisher gefördert, sondern von Drochtersen selbst bezahlt. Die Samtgemeinde Nordkehdingen beteiligt sich daran.
Der Anteil der Personalkosten an den gesamten Aufwendungen liegt mittlerweile bei 41,8 Prozent. „Wir steuern darauf zu, dass die Hälfte der Ausgaben für Personal ist“, fürchtet Bernd Mattern (CDU). Er forderte erneut, Bund und Land müssten die Kommunen auch mit Geld für deren Aufgaben ausstatten.
Mehr Geld für die Straßenunterhaltung
Für die Unterhaltung und Instandsetzung der teils maroden Gemeindestraßen stellt Drochtersen immer mehr Geld in den Haushalt ein. 2025 sind für die Straßenunterhaltung 300.000 Euro, 2026 dann 400.000 Euro und ab 2027 insgesamt 500.000 Euro veranschlagt.

Die Sanierung der Dornbuscher Klappbrücke wird ein tiefes Loch in die Drochterser Gemeindekasse reißen. Foto: Knappe
Ab kommendem Jahr beginnen zudem die teuren Brückensanierungen. Für die aufwendige Maßnahme an der Klappbrücke in Dornbusch werden im kommenden Jahr 1 Million Euro veranschlagt und 800.000 Euro im Folgejahr. Für die Brücke Ritscher Schleusenfleth in Assel werden 2026 insgesamt 550.000 Euro eingeplant. Und die Brücke am Wanderweg Große Räthe soll 2025 für rund 29.000 Euro erneuert werden.
Neuer Rüstwagen für die Asseler Feuerwehr
Für die Schulen setzt die Gemeinde ab 2025 jährlich 55.000 Euro zusätzlich an, da sie deren Budgets erhöht hat. Investieren wird die Gemeinde 2025 außerdem in Photovoltaikanlagen auf den Kitas Assel, Dornbusch, Hüll und auf der Elbmarschenschule Drochtersen.

Die Sanierung und Modernisierung des Asseler Dorfgemeinschaftshauses kostet die Gemeinde zwar erst mal richtig viel Geld - aber sehr viel davon wird es später wieder zurückgeben. Denn dieses Projekt wird über die Dorfentwicklung der Elbstromdörfer gefördert. Foto: Knappe
Die Erneuerung des Dorfgemeinschaftshauses Assel wird mit rund 730.000 Euro veranschlagt - hier werden aber später Gelder aus der Dorfentwicklungsförderung für die Elbstromdörfer zurück in den Gemeindesäckel fließen.

Rund 500.000 Euro wird das Ersatzfahrzeug für den veralteten Rüstwagen der Asseler Ortsfeuerwehr kosten. Foto: Knappe
Rund 500.000 Euro stellt die Gemeinde 2025 für die Ersatzbeschaffung für den veralteten Rüstwagen der Asseler Ortsfeuerwehr bereit.
Schwimmbad mit mehr als 6 Millionen Euro angesetzt
Der Neubau des Hallenbads wurde ab 2025 neu veranschlagt, das Großprojekt zieht sich bereits seit Jahren durch die Haushaltsplanungen. Es ist mit mehr als 6 Millionen Euro zwar weiter in der Investitionsplanung bis 2028 enthalten; doch nur wenn Fördergelder fließen, wird die Gemeinde den Neubau angehen - und danach sieht es bislang nicht aus.
Die Kreisumlage wird sich laut Vorausberechnung auf rund 7,4 Millionen Euro belaufen. Die Schlüsselzuweisungen vom Land fallen vor allem wegen der diesjährigen hohen Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2025 niedriger aus: 2024 erhielt die Gemeinde 6,97 Millionen Euro an Schlüsselzuweisungen, 2025 werden es nur rund 5,35 Millionen Euro sein.
Höhere Gebühren und Steuern
Um die Einnahmesituation ein wenig zu verbessern, hat die Gemeinde in diesem Jahr bereits diverse Gebühren und Steuern erhöht (Hallenbad, Hafengebühren, Kita, Hundesteuer). Anträge der FWG-Fraktion auf die Erhebung einer Bettensteuer und einer Zweitwohnungssteuer werden 2025 in den Fachausschüssen beraten.
Ein Arbeitskreis, in dem Vertreter der Verwaltung und der Fraktionen vertreten sind, berät über weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gemeindefinanzen. „Da darf keine Partei-Couleur entscheiden, wohin die Reise geht“, mahnt Dieter Middeke (SPD).