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TStreit um Macklemore-Auftritt: Deichbrand-Festival bezieht Stellung

Der Schriftzug des Deichbrand-Festivals steht vor einer Bühne auf dem Festivalgelände.

Der Schriftzug des Deichbrand-Festivals steht vor einer Bühne auf dem Festivalgelände. Foto: Hauke-Christian Dittrich

Nach ausführlichen Diskussionen über den Macklemore-Auftritt beim Deichbrand-Festival meldet sich nun der Veranstalter zu Wort. In der Stellungnahme positioniert sich das Musikfestival nicht eindeutig.

Von Marie Petersen Donnerstag, 24.04.2025, 17:04 Uhr

Landkreis Cuxhaven. Das Deichbrand-Festival äußert sich zum umstrittenen Auftritt des US-Rappers Macklemore. Das Engagement des Künstlers als Hauptakt wurde aufgrund seiner politischen Äußerungen rege diskutiert.

Mit einer Stellungnahme möchte der Veranstalter jetzt die Haltung des Deichbrands „unmissverständlich für alle klarstellen“. Offen bleibt die Frage, ob Macklemore nach wie vor im Cuxland auftreten wird. Im Statement ist vom „geplanten Auftritt des Künstlers“ die Rede.

Vorgeschichte und Diskussionen um Macklemore

Nach einem Bericht Anfang April wurde der Auftritt des Künstlers stellenweise infrage gestellt. Der Zentralrat der Juden hatte die jüdische Gemeinde wegen Sicherheitsbedenken vor einem Besuch der Veranstaltung gewarnt.

Macklemore werden Antisemitismus und die Verharmlosung des Holocausts zur Last gelegt. Hintergrund sind polarisierende Auftritte, Äußerungen und Lieder des Künstlers, bei denen er scharfe Kritik am Handeln Israels übt.

Das Festival hatte zunächst mitgeteilt, die Thematik ernst zu nehmen und sich mit den Bedenken auseinanderzusetzen. Nun folgt das Update: In der Zwischenzeit habe es Gespräche „mit zahlreichen Stakeholdern, sowohl Befürwortern als auch Kritikern des Auftritts“ gegeben.

Gegen Diskriminierung, aber für Kunstfreiheit

Das Festivalteam stellt im aktuellen Statement klar, dass sie Antisemitismus wie jede andere Form von Diskriminierung verurteilen. Ebenso stehe das Existenzrecht Israels außer Frage. Gleiches gelte für das Recht Israels auf Selbstverteidigung nach dem Überfall der Hamas im Oktober 2023.

Das Deichbrand verweist aber auch auf die im Grundgesetz verankerte Kunstfreiheit. „Dabei ist uns bewusst, dass das Spannungsverhältnis zwischen Kunstfreiheit und den eigenen Werten schmerzhaft sein kann und immer wieder Anlass für kontroverse Diskussionen bietet. Als Veranstalter mit klar definierten Werten begrüßen wir diese Diskussionen ganz ausdrücklich“, heißt es.

Deichbrand-Team achtet auf Festivalbesucher

Sollte die Grenze zum Strafbaren überschritten werden, behalte sich das Team entschiedenes Handeln vor, heißt es weiter. Konkrete Nachfragen der „Nordesee-Zeitung“ zur Stellungnahme bleiben unbeantwortet.

Der Warnung durch den Zentralrat der Juden entgegnet der Veranstalter: „Wir werden auch in diesem Jahre wieder dafür sorgen, dass das Deichbrand-Festival ein sicherer und inklusiver Ort bleibt, ganz gleich, wen man liebt, woher man kommt, wie man aussieht oder woran man glaubt.“ Wie das vor Ort umgesetzt wird, geht aus dem Statement nicht hervor.

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