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Schnelles Internet

TSurfen mit 1000 Mbit/s: Glasfaser-Ausbau in Ahlerstedt startet

Die bunten Leerrohre werden verlegt und die schwarzen Glasfaserleitungen später eingeschossen.

Die bunten Leerrohre werden verlegt und die schwarzen Glasfaserleitungen später eingeschossen. Foto: Fehlbus

Glasfaser Nordwest ermöglicht in Ahlerstedt bald über 700 Haushalten, Unternehmen und den Schulen schnelles Internet. Am Montag starten die Bauarbeiten. Bei welchen Konzernen kann das schnelle Internet wann bestellt werden?

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Von Miriam Fehlbus
Freitag, 15.03.2024, 10:30 Uhr

Ahlerstedt. Mit 1000 Mbit/s surfen, das sollen in diesem Sommer alle Ahlerstedter können. Glasfaser Nordwest, ein Gemeinschaftsunternehmen von EWE und Telekom, startet ab sofort den Glasfaserausbau in der Gemeinde. Das Infrastrukturprojekt soll 783 Haushalte und Unternehmensstandorte mit moderner Glasfaser versorgen können. Das Netz sei sehr stabil und ermögliche hohe Bandbreiten im Download. So könnten die rasant wachsenden Datenvolumen zukünftig problemlos und schnell übertragen werden, so das Unternehmen.

Bisher gab es in Ahlerstedt einen Flickenteppich beim Breitbandausbau. Einige Straßenzüge waren angeschlossen, andere nicht. Jetzt soll der Kernort komplett Glasfaser-Infrastruktur erhalten. Am Montag, 18. März, geht es los.

Der Glasfaserausbau erfolgt in drei Schritten

Auf öffentlichem Grund wird zunächst die unterirdische Infrastruktur geschaffen. Sie besteht aus vielen Hauptkabeln und diversen Knotenpunkten und endet an den Grundstücksgrenzen. Im Anschluss an den Verteilnetzbau werden im nächsten Schritt die Tiefbauarbeiten der Hausanschlüsse auf dem privaten Grund durchgeführt.

Sobald ein Interessent bei einem der Vermarktungspartner einen Glasfaseranschluss und den passenden Produkttarif beauftragt hat, beginnt der Hausanschlussbau. Im Zuge dessen wird Glasfaser bis ins Haus (FTTH) geführt. Bei Mehrfamilienhäusern werden die Glasfasern sogar bis in die Wohnungen gelegt.

Nach den anschließenden Montagearbeiten im Haus kann der Vermarktungspartner den Anschluss schalten und die Kunden können in Lichtgeschwindigkeit surfen. Für alle, die auf schnelles Internet verzichten können, ändert sich nichts. Das bisherige Kupfernetz bleibt erst einmal bestehen.

Bürgermeister: Firmen gehen dorthin, wo Glasfaser schon ist

„Ich bin positiv überrascht, dass der Ausbau jetzt so zeitnah startet“, sagt Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt beim Vororttermin zum Baustart. Immer wieder sei bei Neubaugebieten und neuen Gewerbeflächen die Frage nach schnellem Internet aufgekommen. Positiv beantworten konnte die Gemeinde sie nicht immer. Fördertöpfe mussten gefunden und mit einzelnen Unternehmen musste verhandelt werden. „Aber interessierte Firmen warten nicht, die gehen dorthin, wo Glasfaser schon ist“, sagt Arndt. Eine Gemeinde brauche eine gute Infrastruktur, um attraktiv zu sein.

Uwe Arndt freut sich, dass auch die Schulen bald schnelles Internet bekommen. Zum Baustart traf er sich mit den Bauleitern Omer Kosuta und David Braun (links) sowie Florian Nierke (rechts).

Uwe Arndt freut sich, dass auch die Schulen bald schnelles Internet bekommen. Zum Baustart traf er sich mit den Bauleitern Omer Kosuta und David Braun (links) sowie Florian Nierke (rechts). Foto: Fehlbus

Für Bürgermeister Arndt ein Plus bei dieser Form des Ausbaus: Die Schulen werden sofort mit angeschlossen. Und für die Ahlerstedter gibt es voraussichtlich gleich drei Vermarktungspartner, die mit ihren Tarifen und Angeboten den Wettbewerb beleben. Neben EWE und Telekom ist vor drei Wochen 1&1 Vermarktungspartner von Glasfaser Nordwest geworden.

Ab Montag rollen die Bagger für den Netzausbau

„Wir setzen vollumfänglich auf den Open-Access-Ansatz und stellen unser Netz allen Telekommunikationsanbietern zu gleichen Konditionen zur Verfügung“, sagt der Kommunalbeauftragte von Glasfaser Nordwest, Florian Nierke. Dadurch profitierten die Nutzer von einer immer größer werdenden Anbieter- und Produktauswahl. EWE und Telekom werden nach jetzigem Stand zeitgleich ab Mai 2024 mit der Vermarktung der Anschlüsse starten.

Gebaut wird grundsätzlich mit Bagger und Schaufel. „Wir werden, wo es geht, die Gehwege nutzen und nur die Straßenquerungen schießen“, erklären Omer Kosuta und David Braun, Bauleiter der Firma Salko Bau. 20 bis 25 Mitarbeiter werden ab Montag in Ahlerstedt im Einsatz sein. Das Gespräch mit den Anwohnern ist erwünscht. Der Ausbau soll für alle möglichst störungsfrei erfolgen. In zwölf Wochen soll alles abgeschlossen sein.

Landkreis Stade gehörte zu den ersten Ausbaugebieten

Glasfaser Nordwest wurde Anfang 2020 als Joint Venture von Telekom und EWE gegründet. Der Landkreis Stade gehörte damals zu den ersten Ausbaugebieten. Seitdem wurden etwa 33.000 private Haushalte und Unternehmensstandorte mit zukunftsfähigen Glasfaseranschlüssen versorgt. „Ich freue mich daher ausgesprochen, dass wir mit dem heutigen Ausbaustart in der Gemeinde Ahlerstedt nun ein weiteres Gebiet im Landkreis Stade eigenwirtschaftlich mit leistungsstarken FTTH-Anschlüssen versorgen werden“, sagt Florian Nierke.

„Der Beginn der Ausbauarbeiten ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Gemeinde Ahlerstedt. Eine störungsfreie und schnelle digitale Anbindung ist insbesondere für die Menschen im ländlichen Raum inzwischen existenziell“, sagt Uwe Arndt.

Die bunten Leerrohre werden verlegt und die schwarzen Glasfaserleitungen später eingeschossen.

Die bunten Leerrohre werden verlegt und die schwarzen Glasfaserleitungen später eingeschossen. Foto: Fehlbus

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