TTaxifahren im Landkreis Stade wird teurer: Das sind die neuen Tarife

Im Landkreis Stade gibt es 14 Taxis, die einen nicht umsetzbaren Rollstuhlfahrer transportieren können. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Taxifahren wird teurer - das ist die schlechte Nachricht. Aber: Ein umstrittener Zuschlag fällt ganz weg. Das sind die Gründe dafür.
Landkreis. Die Taxiunternehmen dürfen ihre Preise nicht eigenständig verändern. Sie brauchen in Niedersachsen eine Verordnung der Kreistage dafür. Der Stader Kreistag hat die von den Taxiunternehmen beantragte Erhöhung zum 1. Februar 2025 jetzt beschlossen. Begründet wird die Verteuerung vom Gesamtverband des Verkehrsgewerbes mit dem gestiegenen Mindestlohn und der allgemeinen Kostenentwicklung.
Der Landkreis Stade bildet seit vielen Jahren mit den Landkreisen Cuxhaven, Osterholz, Rotenburg und Verden eine Tarifgemeinschaft mit einem einheitlichen Taxitarif. Diese soll nach Möglichkeit bestehen bleiben.
Ab Februar: Grundpreis und Fahrpreis teurer
Das sind die Fakten: Der Grundpreis steigt von 6,30 Euro auf 6,70 Euro. Der Fahrpreis geht von 10 Cent für 38,46 Meter oder 2,60 Euro pro Kilometer auf 10 Cent für 35,71 Meter oder 2,80 Euro pro Kilometer hoch. Auch die Zeit, wenn ein Taxi auf den Fahrgast wartet, wird teurer. Ab dem 1. Februar werden 38 Euro pro Stunde abgerechnet. Derzeit sind es 36 Euro.
Die Unternehmen wollten ursprünglich größere Erhöhungen durchsetzen. Nach einer neuen Analyse der Wirtschaftlichkeit der Taxientgelte im April 2024 fällt die Preiserhöhung niedriger aus. Das Gutachten lag der Politik bei der Entscheidung vor.
Sechs Unternehmen gegen die Erhöhung
Vom Votum des Kreistags sind 27 Unternehmen betroffen. Von diesen wünschten sich 6 keine Erhöhung, 7 eine Erhöhung gemäß Gutachten, 1 Unternehmen wünschte sich einen höheren als den gutachterlich vorgeschlagenen Tarif und 13 Unternehmen haben sich nicht geäußert. Diese werden von der Verwaltung automatisch als Zustimmende gewertet.
Massive Kritik für den Rollstuhl-Zuschlag
Streitpunkt bei der letzten Erhöhung 2022 war der Zuschlag für Rollstuhlfahrer. Die Einführung wurde von den sozialen Verbänden kritisiert und in allen fünf betroffenen Landkreisen der Taxi-Tarifgemeinschaft politisch kontrovers diskutiert.
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Die Taxiunternehmen hatten die Beförderung von Rollstuhlfahrern als sehr zeit- und kostenintensiv eingestuft. Zudem kostet die Umrüstung von Taxen mit einer Rampe teilweise über 10.000 Euro. Es geht dabei ausschließlich um Rollstuhlfahrer, die sich nicht umsetzen können.
Meistens Krankentransporte und Schülertransporte
Das Gutachten sprach sich weiterhin für diesen Zuschlag aus. Das hat der Kreis aber abgelehnt. Der Grund: Die überwiegende Zahl dieser Fahrten im Landkreis Stade erfolgt im Rahmen von Sonderverträgen mit den Krankenkassen für Krankenbeförderungen oder im Rahmen der Beförderung von Schul- oder Kindergartenkindern.
Diese Fahrten unterliegen nicht der Tarifordnung. Es werden dabei ohnehin höhere Zuschläge vereinbart. Diese liegen nach Auskunft der Kreisverwaltung deutlich über dem normalen Zuschlag für Rollstuhlfahrer.
Kostenerstattung: Kein Unternehmen nutzt Angebot
Außerdem: Aufgrund der Kritik bei der Einführung des Rollstuhl-Zuschlags hatte der Kreistag beschlossen, dass die Kosten aus dem Sozialetat bezahlt werden. Von dieser Möglichkeit hat in den zwei Jahren kein Taxiunternehmen Gebrauch gemacht. Der Zuschlag hat auch nicht dazu geführt, dass mehr Spezialfahrzeuge angeschafft worden sind. Es gibt unverändert zwölf Rollstuhltaxen im Landkreis Stade.