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TTempo 30 in Frankenmoor: Er kämpft seit Jahren für eine sicherere Ortsdurchfahrt

Die K50 in Frankenmoor ist durch das Moor uneben und übersät von Schlaglöchern. Die gröbsten Schäden sollen nun ausgebessert werden.

Die K50 in Frankenmoor ist durch das Moor uneben und übersät von Schlaglöchern. Die gröbsten Schäden sollen nun ausgebessert werden. Foto: Ahrens

Seit vielen Jahren kämpft Dieter Westphal in Frankenmoor für eine sicherere Ortsdurchfahrt. Zwischen den zwei rechtwinkligen Kurven sieht er mehrere Gefahrenpunkte. Was die dafür zuständige Harsefelder Verwaltung zu der Forderung nach Tempo 30 sagt.

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Von Sophia Ahrens
Mittwoch, 10.04.2024, 09:50 Uhr

Frankenmoor. Vor 24 Jahren zog Dieter Westphal aus Hamburg nach Frankenmoor. Seit mehr als acht Jahren hat er sich die Verkehrssicherheit des Ortsteils der Gemeinde Bargstedt zur Aufgabe gemacht. Er wird seitdem nicht müde, Behörden und Verwaltung auf die Gefahrenpunkte in der Ortsdurchfahrt aufmerksam zu machen.

Die Fahrt durch Frankenmoor ist für Autofahrer nicht besonders angenehm. Das liegt zum einen an der hügeligen, kaputten Straße, die sich mitten durch das unebene Moor zieht. Zum anderen aber auch an zwei rechtwinkligen Kurven, die direkt aufeinander folgen - eingerahmt von einem tiefen Graben.

Bäume zeigen diverse Spuren von Kollisionen

„Teuflischer Graben“ nennt ihn Dieter Westphal. Er habe schon oft beobachtet, wie Dinge in der Kurve von Transportern schleuderten und darin landeten. „Hier fliegt sehr viel aus der Kurve“, berichtet Westphal. An einigen Bäumen sind Spuren von Kollisionen zu erkennen.

Dieter Westphal bekennt sich seit Jahren öffentlich zu seinem Wunsch: Er setzt sich dafür ein, dass auf den etwa 200 Metern Ortsdurchfahrt, zwischen den beiden 90-Grad-Kurven, Tempo 30 eingeführt wird. Außerdem sei ein Überholverbot für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer wichtig, sagt er.

Die Liste der Personen, an die er sich in den letzten Jahren mit seinem Anliegen gewandt hat, ist lang. Polizei, Landräte, Politik, Behörden, Rathaus, Landkreis: Dutzende haben Post mit konkreten Forderungen von Westphal erhalten. Einen kleinen Erfolg konnte er vor einigen Jahren verbuchen: In den scharfen Kurven wurden rot-weiß gestreifte Schilder aufgestellt und die Verkehrszeichen für gefährliche Linkskurven ergänzt, die Autofahrer vor der anstehenden Straßenführung warnen sollen.

Verkehrsbehörde sieht keine Möglichkeit für Tempo 30

Doch Dieter Westphal reicht diese Maßnahme noch nicht, die Verkehrszeichen fänden wenig Beachtung. Er bemängelt, dass Verwaltung und Behörden den wiederholten Unfällen zu wenig Beachtung schenkten - und wünscht sich Besuche vor Ort.

Laut Harsefelder Rathaus, in dem die Zuständigen sitzen, habe es seit 2014 diverse Ortstermine gegeben. Es fänden regelmäßig Überprüfungen der Fahrbahn und der Unfallstatistiken statt. Die gesamte K50 sei kein Unfallschwerpunkt. Dem stimmt auch der Landkreis zu.

Die Höchstgeschwindigkeit auf der Kreisstraße in diesem Abschnitt betrage 50 km/h und es seien viele Schilder wegen Straßenschäden aufgestellt, heißt es aus der Harsefelder Verwaltung. Deshalb gebe es nach der Straßenverkehrsordnung keine Sicherheitsgründe, eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h anzuordnen. Eine derartige Reduzierung sei auf Hauptverkehrsstraßen nur möglich, wenn in unmittelbarer Nähe schutzbedürftige Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Seniorenheime lägen. „Darüber hinaus sei erwähnt, dass eine Mehrheit der Bewohner Frankenmoors selbst gegen Verkehrsberuhigung sind“, bezieht sich die Verwaltung in einer Stellungnahme auf eine Befragung durch Frankenmoors Ortsbeauftragten aus dem Jahr 2018.

Autofahrer müssen selbst auf Geschwindigkeit achten

Dieter Westphal beharrt allerdings darauf, dass die Kurven in Frankenmoor mit 50 km/h nicht zu durchqueren sind. Die Verwaltung betont: „Bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit handelt es sich um die Geschwindigkeit, die nur unter den günstigsten Umständen angebracht ist.“ Autofahrer müssten ihre Geschwindigkeit den Örtlichkeiten anpassen. Da ein Überholvorgang ebenfalls nur mit deutlich höherer Geschwindigkeit gegenüber dem vorausfahrenden Fahrzeug erlaubt ist, sei der Sinn eines Verbots hier ebenfalls nicht zu erkennen.

Was viele Autofahrer im Zusammenhang mit der Debatte irritieren dürfte: Kurz nach den scharfen Kurven, erst nach der Siedlung, begrüßt sie auf dem Weg nach Bargstedt ein Tempo-30-Schild. Das wurde durch die Straßenmeisterei allerdings nur übergangsweise aufgestellt. Dort habe sich eine tiefe Senke gebildet, die teilweise sogar zum Aufschlagen der Fahrzeuge führe. Die Senke werde zeitnah ausgebessert. „Danach wird das Schild wieder entfernt“, informiert der Landkreis. Sanierungen, die über die Verkehrssicherheit hinausgehen, seien für die K50 aktuell nicht konkret geplant.

Mitte April werden die aktuellen Schäden auf der Fahrbahn ausgebessert. Die Bushaltestellen werden deshalb vom 15. bis 25. April laut KVG nicht angefahren. Sie sind ebenfalls ein großes Anliegen von Dieter Westphal. Die Busse hielten aufgrund der Position der Haltestellenschilder in den vergangenen Jahren immer am Grünstreifen. Fahrgäste, darunter auch Senioren mit Gehhilfen, müssten im nassen Grün direkt vor dem tiefen Graben aussteigen, bemängelt er. Hier gibt es inzwischen gute Nachrichten: Die Bushaltestellen wurden vor kurzem behindertengerecht umgebaut.

Die Bäume in den Kurven tragen Spuren von Kollisionen.

Die Bäume in den Kurven tragen Spuren von Kollisionen. Foto: Ahrens

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