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TTraditions-Gärtnerei in Buxtehude gelingt der Neustart

Haben zusammen die besten Ideen: Petra Lissakowski und ihre Chefin Patricia Sangen fertigen individuelle Trauergestecke an.

Haben zusammen die besten Ideen: Petra Lissakowski und ihre Chefin Patricia Sangen fertigen individuelle Trauergestecke an. Foto: Felsch

Der November ist wegen des Wetters bei vielen Menschen ein unbeliebter Monat. Volkstrauertag und Totensonntag verstärken die düstere Stimmung noch. Die neue Chefin der Gärtnerei am Waldfriedhof in Buxtehude will diese mit bunten Farben und originellen Ideen vertreiben.

Von Franziska Felsch Montag, 27.11.2023, 11:30 Uhr

Buxtehude. Patricia Sangen hat in einer Hamburger Gärtnerei gelernt und in Ostfriesland wie in Holland gearbeitet. Die 31-Jährige wollte wieder in ihre Geburtsstadt zurück, in die Nähe ihrer Eltern in Altkloster und fand so den Job bei Iris Krüger. Sie nennt es Zufall, Kollegin Petra „den Engel, der uns fehlte“.

„Von Anfang an wurde ich herzlich aufgenommen“, sagt Patricia Sangen. Nach dem Tod ihrer Chefin im vergangenen Winter wollte sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. An ihrer Seite ist die langjährige Mitarbeiterin Petra Lissakowski (53), die schon während ihrer Schulzeit ein Praktikum bei Krüger gemacht hat und wie sie sagt, sich „nichts Schöneres vorstellen kann, als hier zu arbeiten“.

Trend geht zu leuchtendem Orange und Rot

Viele Angehörige besuchen die Gräber und schmücken sie neu, aber nicht nur mit Gestecken in dunklen Tönen, weiß Patricia Sangen, Inhaberin der „Florale Manufaktur Vergiss Mein Nicht“. Der Trend gehe zur Farbe, zum leuchtenden Orange und Rot, sagt die Nachfolgerin von Iris Krüger vom Blumenladen am Heitmannsweg 18 in Buxtehude. Herzen seien beliebt, ebenso werden der Zollstock vom verstorbenen Vater oder die Vogelfiguren der Mutter mit eingebaut.

Das ganze Jahr über binden die beiden Floristinnen Sträuße und arrangieren Gestecke für die verschiedensten Anlässe, privat, Hochzeit, Beerdigung oder Geburtstag. Blumen, Pflanzen und Dekorationsartikel sind das ganze Jahr gefragt.

„Das rührt wohl daher, dass wir ein harmonisches Miteinander pflegten und pflegen“, glaubt ihre neue Chefin. „Wir sind alle per Du, selbst mit vielen Kunden, die uns immer wieder bestätigen, dass bei uns eine Wohlfühlatmosphäre herrscht“, sagt Patricia Sangen. Leider war es erst schwierig, den Laden direkt gegenüber dem Waldfriedhof weiterzuführen. Erst nach einem halben Jahr konnte das Geschäft im Keller wieder öffnen. Der Verkauf ging in der Zwischenzeit weiter: In Absprache mit der Stadt durften sie von einem Wagen auf dem Bürgersteig aus ihre Ware anbieten.

Das erste halbe Jahr wurden die Blumen aus dem Wagen verkauft

Bei Wind und Wetter hielten sie durch und die Kunden ihnen die Treue. Es kamen sogar neue hinzu. „Aufgrund unserer Lage bestand eine große Nachfrage nach Trauergebinden, und es war so als ob eine Hemmschwelle wegfiel, im wahrsten Sinne des Wortes, weil jeder gleich unser Angebot sehen konnte“, so Patricia Sangen.

Nichtsdestotrotz, als sie als Untermieter des Bestatters Brunckhorst in die Räumlichkeiten in den Keller zogen, war das doch für alle angenehmer. Drinnen wie draußen vor der Tür ist jetzt mehr Platz für ihre Kreationen.

Mittlerweile ist eine Auszubildende dazugekommen und Patricia Sangens zehnjähriger Sohn Maksim hilft manchmal aus. „Er will in meine Fußstapfen treten“, sagt seine Mutter lachend. „Wir zaubern gern, jeder im Team hat so viele Ideen, dass es nie langweilig wird“, so Patricia Sangen.

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