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Fußball-Regionalliga

TTrostloser D/A-Auftritt: Kaum zwingende Aktionen beim 0:1 in Jeddeloh

Matti Steinmann musste bereits nach 20 Minuten verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen.

Matti Steinmann musste bereits nach 20 Minuten verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen. Foto: JOERG STRUWE

Folgt auf die Serie von 15 ungeschlagenen Spielen jetzt eine trostlose Saisonphase? D/A verliert in der Regionalliga das zweite Spiel in Serie. 0:1 beim SSV Jeddeloh. Außerdem geht Drochtersen eine Stange Geld durch die Lappen.

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Von Daniel Berlin
Dienstag, 30.04.2024, 21:24 Uhr

Drochtersen. Im vergangenen Sommer hatte D/A den Iraker Allah Aid Hamid verpflichtet. Der wechselte bereits ein halbes Jahr später zum SSV Jeddeloh. Aus familiären Gründen, hieß es damals offiziell. D/A und Hamid hatten um Weihnachten herum einen bestehenden Vertrag aufgelöst. D/A-Präsident Rigo Gooßen baute allerdings eine Klausel in den Auflösungsvertrag ein, erzählte er in dieser Woche mit einem Lächeln.

Wenn Hamid gegen D/A spielt, bekommt die Spielvereinigung Geld. Hamid empfahl sich mit einem Traumtor beim 2:1-Sieg beim VfB Oldenburg vor ein paar Tagen. Der Iraker schoss den SSV Jeddeloh ausgerechnet im prestigeträchtigen Derby per Seitfallzieher von der Strafraumkante quasi zurück ins Geschäft um den Klassenerhalt. Auf so einen Spieler kann ein Team ganz schlecht verzichten. Jeddelohs Trainer Björn Lindemann setzte Hamid aber offenbar trotzdem auf die Tribüne. So gab es für D/A keine 3000 Euro extra.

Echte D/A-Chancen sind Mangelware

Und sportlich? D/A wirkte in der ersten Halbzeit seltsam uninspiriert. In der Offensive ging nicht viel. Den ersten Abschluss der Drochterser verzeichneten die Statistiker in der 22. Minute. Moritz Göttel setzte den Ball mit links weit über den Fangzaun. Danach senkte sich eine Bogenlampe von Sebastian Haut senkrecht in Richtung Jeddeloher Torlatte.

Sebastian Haut kam bereits in der 20. Minute für Matti Steinmann. Der Mittelfeldspieler ließ sich nach einem Zweikampf zunächst minutenlang am lädierten Sprunggelenk behandeln, musste dann aber passen. Ein Rückschlag für D/A. Zumal mit Felix Schmiederer aufgrund der fünften Gelben Karte eine Offensivkraft fehlte.

Die beste Chance erspielte sich D/A in der 31. Minute. Miguel Fernandes‘ finalen Torschuss blockte die Jeddeloher Abwehr. Im Gegenzug konterten die Gastgeber die Drochterser sauber aus.

Sultani trifft für Jeddeloh nach Konter

Tim Janßen zauberte aus vollem Lauf ein Flankenball auf den Kopf von Mohammed Sultani, der den Ball per Kopf an D/A-Keeper Patrick Siefkes vorbei drückte. Nach dem 1:0 für den SSV Jeddeloh kam D/A ins Schwimmen. Erst kurz vor der Halbzeit erholte sich die Mannschaft von Trainer Oliver Ioannou von dem Rückstand. Jannes Elfers prüfte Jeddelohs Torwart Felix Bohe mit einem Flachschuss. Der war aber harmlos, wie die meisten Drochterser Offensivbemühungen.

Nach dem Seitenwechsel wurden die D/A-Chancen etwas zwingender. Der eingewechselte Alexander Neumann traf volley den Ball nach einer Ecke von Dennis Rosin fast perfekt, drosch den Ball aber knapp über Latte. In der 54. Minute verpasste erneut Neumann den Ausgleich nach einem Konter.

Trostloser Auftritt auch in der zweiten Halbzeit

Neumann hatte sich eigentlich vorgenommen, die 100er Marke in Sachen Regionalligatore zu erreichen. Bei 96 steht er. Allerdings bekam der Mittelstürmer, der im Sommer bei D/A seine Karriere als Leistungssportler beendet und zum TSV Ottersberg wechselt, zuletzt maximal Kurzeinsätze.

D/A traf an diesem Abend in Jeddeloh viele falsche Entscheidungen. Die Passqualität war schon besser, die Ideen kreativer, die Defensivaktionen konsequenter. Die Überzeugung fehlte. Aus D/A-Sicht sahen zum Glück nur 192 Zuschauer den trostlosen Auftritt live im Stadion.

Oliver Ioannou bezeichnete die Leistung folgerichtig als „das schwächste Spiel, seitdem ich hier Trainer bin“. Kein Spieler habe es geschafft, an seine Leistungsgrenze zu gehen. Am Samstag, 4. Mai, 13 Uhr, wartet auswärts ein anderes Kaliber auf D/A. Der Tabellenzweite Phönix Lübeck würde D/A sehr wahrscheinlich in seine Einzelteile zerlegen, wenn die Drochterser erneut solch einen schlechten Tag erwischen.

In der Schlussphase der Partie hatte der SSV Jeddeloh noch weitere Tore auf den Füßen. Bei den Kontern kamen aber entweder die letzten Pässe nicht an oder Torwart Patrick Siefkes stand im Weg. D/A fehlte der Punch, die Wucht in den Schlussminuten.

D/A-Kapitän Nico von der Reith und Miguel Fernandes (links) konnten in Jeddeloh auch nicht die entscheidenden Akzente setzen.

D/A-Kapitän Nico von der Reith und Miguel Fernandes (links) konnten in Jeddeloh auch nicht die entscheidenden Akzente setzen. Foto: Jörg Struwe

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