TÜber zwei Kilometer Tempo 30 und eine Absage an die Radfahrer

Die zeitliche Begrenzung für Tempo 30 in der Straße Im Sande in Harsefeld soll wegfallen. Foto: Fehlbus
Erst einmal herrscht Ruhe in der Straße, die eine Art Harsefelder Ortsumgehung ist: Im Sande bleibt ab 2. Juni bis Mitte August gesperrt. Auch danach ändert sich einiges.
Harsefeld. Die Vollsperrung der Straße Im Sande beginnt am Montag, 2. Juni. Der Abschnitt zwischen den Straßen Am Bauhof und Im Butendiek wird aufgrund notwendiger Bauarbeiten voll gesperrt. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis zum 15. August dieses Jahres an. Das ist für alle Autofahrer aus Richtung Stade gen Bliedersdorf, Nottensdorf und Apensen eine schlechte Nachricht. Sie müssen künftig durch die Harsefelder Ortsmitte fahren.
Tempo 30 auf voller Länge und zu jeder Tageszeit
Für die Anwohner der Straße Im Sande dürfte die Maßnahme mit der Sperrung der Strecke für die komplette Durchfahrt dagegen die lange erhoffte Verkehrsreduzierung bringen - auf Zeit. Die Straße, die eine Art geheime Ortsumgehung von Kreisel bis Kreisel ist, wird viel genutzt. Klappernde Gullydeckel, klirrende Gläser in Schränken und Durchfahrtslärm sorgten bereits für viel Protest der Anwohner.

Hier geht es ab 2. Juni nicht mehr lang. Die Straße Im Sande wird für den Durchgangsverkehr bis voraussichtlich 15. August voll gesperrt. Foto: Fehlbus
Die Bürgerinitiative Im Sande hatte sich jahrelang für eine Temporeduzierung stark gemacht und zumindest teilweise Erfolg. Eine der laut BI womöglich lautesteten Straßen Harsefelds bekam eine nächtliche Temporeduzierung auf erlaubte 30 Stundenkilometer.
Die Reduzierung galt zunächst zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens. In der übrigen Zeit durfte Tempo 50 gefahren werden, mit Ausnahme im Bereich des Seniorenheims. Nun bekommt die etwa 1,9 Kilometer lange Strecke Tempo 30 auf voller Länge.
Erst einmal kein Parkverbot und kein Radfahrstreifen
Möglich gemacht hat das eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Hier wurde die Gewichtung des Klimaschutzes gegenüber dem Interesse an der Leichtigkeit des Verkehrs verändert. Damit hat nicht mehr der sichere und zügige Verkehrsfluss uneingeschränkt Bestand.
Der nicht öffentlich tagende Verwaltungsausschuss hat die vom zuständigen Ausschuss befürwortete Änderung beschlossen.
Es wäre auch möglich gewesen, einen Fahrradstreifen auf der Straße einzurichten und ein halbseitiges oder vollständiges Parkverbot einzurichten. Das lehnten aber Anwohner und Politik erst einmal ab. Zunächst sollen die Auswirkungen der Tempo-30-Anordung abgewartet werden. Danach könnte es erneut in einer Diskussion, verbunden mit Rückmeldungen der Anwohner Im Sande, um dieses Thema gehen.
Weitere Prüfung auf Tempo 30 für Im Butendiek
Den Auftrag an die Harsefelder Verwaltung, eine weitere Tempo-30-Regelung zu prüfen, gab es für die Straße Im Butendiek. Auch hier könnte eine dauerhafte Temporeduzierung möglich sein - nach den erfolgten Bauarbeiten.
Erst einmal wird die Straße Im Sande gesperrt. Im Rahmen der geplanten Maßnahmen wird hier eine neue Trinkwasserleitung verlegt. Die Arbeiten sind erforderlich, „um die Infrastruktur langfristig zu sichern und zu modernisieren“, wie es heißt. Abschließend werden Straßenbauarbeiten durchgeführt.
Eine großräumige Umleitung ist eingerichtet und ausgeschildert. Sie erfolgt über die Herrenstraße, die Friedrich-Huth-Straße sowie die Kreisstraße 26. Das Auetal sowie der Friedhof am Ehrenberg bleiben weiterhin über die Straße Im Butendiek erreichbar. Der Flecken Harsefeld bittet alle Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die Einschränkungen während der Bauzeit.
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