TVerkauf des Krautsander Campingplatzes ist geplatzt

Der Campingplatz auf Krautsand zählt 13.000 Übernachtungen pro Jahr. Foto: Berlin (Archiv)
Der Verkauf des Campingplatzes auf der Elbinsel bei Drochtersen war eigentlich schon so gut wie sicher. Eine Investorengruppe um Rigo Gooßen wollte das Areal übernehmen. Warum der Deal jetzt geplatzt ist.
Bis zu 60 Dauercamper leben in den warmen Monaten auf dem mehrfach preisgekrönten Campingplatz „Krautsand am Elbstrand“. 40 weitere Wohnmobile und Wohnwagen finden auf dem 18.000 Quadratmeter großen Areal direkt am Deich in Krautsands Zentrum Platz. Das Betreiberpaar Marianna und Christian Kurz hatte den Dauercampern die Dauerstellplätze bereits zum 31. Oktober 2023 gekündigt. Jetzt gehen die Betreiber gemeinsam mit ihrem Makler Andreas Neitzel von der Wellm-Wieboldt Immobilien GmbH in Stade auf die Suche nach einem neuen Käufer.
„Der Verkauf beginnt von vorne“, sagt Neitzel. „Wir haben eine neue Situation. Mal schauen, wer um die Ecke kommt.“ Vier Jahre lang versuchte das Betreiberpaar bereits, den Campingplatz zu verkaufen. Auf der Internetseite der Immobiliengesellschaft wird der Kaufpreis auf 1,65 Millionen Euro taxiert.
Gooßen und seine Partner setzten auf „Glamping“
Der Drochterser Rigo Gooßen, der gemeinsam mit seinen Partnern bereits die benachbarte Hotel- und Appartementanlage betreibt, gehört zu der Investorengruppe, die den Campingplatz kaufen wollte, um dort ab dem nächsten Jahr sogenanntes Glamping zu etablieren (TAGEBLATT berichtete). Gooßen wollte weiterhin Camping, „aber mit moderneren Konzepten“.
„Wir sind davon ausgegangen, dass der Platz frei übergeben wird“, sagt Gooßen. Und weiter: „Es wurde so dargestellt, als ob wir dafür verantwortlich sind, dass die Camper weg müssen. Das ist höchst unglücklich.“ Gooßen bezieht sich dabei auch auf das Kündigungsschreiben der aktuellen Betreiber an die Dauercamper, in dem die beiden zum Ausdruck bringen, dass es „leider nicht geschafft“ wurde, „an den Interessenten zu verkaufen, der den Platz als Campingplatz fortführen wollte“. Vor allem in den sozialen Netzwerken entstand eine hitzige Diskussion.
Campingplatz-Betreiber gibt keinen Kommentar
Betreiber Christian Kurz wollte dem TAGEBLATT keine Fragen beantworten. Wie geht es auf dem Campingplatz jetzt weiter? Was wird aus den Dauercampern? Wurden die Kündigungen der Stellplätze vorerst zurückgenommen? Gibt es andere Interessierte? „Der Verkaufsprozess geht weiter“, sagt Kurz. Ansonsten: „Kein Kommentar.“
Camping-Boom hält an: Makler optimistisch
Makler Andreas Neitzel ist optimistisch, was den Verkauf angeht. „Der Camping-Boom hält an“, sagt Neitzel. Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), sieht bei „tagesschau.de“ eine weiter wachsende Nachfrage voraus. Deutschlandweit, schreibt „tagesschau.de“, gebe es laut BVCD rund 3100 Campingplätze mit etwa 230.000 touristischen Stellplätzen für Wohnmobile, Caravans und Wohnwagen. Der Jahresumsatz der Campingwirtschaft belaufe sich auf rund fünf Milliarden Euro. Schätzungen zufolge sollen etwa zehn Millionen Deutsche gelegentlich campen, zwei Millionen regelmäßig.