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Basketball

TVfL Stade gewinnt Auftaktspiel - 2,13-Meter-Mann braucht noch Zeit

Neuzugang Ryker Wuttke bei seinem ersten Spiel für den VfL Stade.

Neuzugang Ryker Wuttke bestritt sein erstes Spiel für den VfL Stade. Foto: Jörg Struwe

Der VfL Stade ist mit einem 80:62-Sieg gegen Göttingen in die Regionalliga gestartet. Matchwinner war Robert Heise - und wie schlug sich der neue Center aus den USA?

Von Rainer Thumann Sonntag, 21.09.2025, 15:15 Uhr

Stade. Exakt 18 Sekunden dauerte es, bis Robert Heise vor 500 Zuschauern im Stader Sportcampus die ersten Punkte für den VfL in dieser Saison markierte. Das machte nach der Basketball-Europameisterschaft richtig Appetit auf eine rasante Partie des VfL Stade.

Rasanz und Dynamik, schnelle Spielzüge, Körperlichkeit und großes Engagement erfreuten die Fans auf beiden Seiten. Den Weg in den 3,05 Meter über dem Spielfeld angebrachten Korb fand der Basketball zu Beginn doch eher sehr selten.

„Wie ein Gang zum Zahnarzt“

Fast vier Minuten zeigte die Anzeigentafel ein 2:2. „Der Beginn der Saison ist immer schwierig. In Spanien sagen wir, es ist wie ein Gang zum Zahnarzt“, erklärte VfL-Trainer Joan Rallo Fernández die anfängliche Unsicherheit seines Teams unterm Brett wie aus der Distanz.

Es sei nicht der Moment, super gut in der Offensive zu spielen. „Es ist der Moment, die Spiele in der Defensive zu gewinnen, und das haben wir gemacht. Deswegen bin ich sehr stolz auf das Team“, so der Coach. Alle Beteiligten hoben die starke Defensive nach dem Spiel am häufigsten hervor.

2,13-Meter-Zugang tut sich noch schwer

Das Team braucht nach Ansicht des Trainers nach einer nicht einfachen Vorbereitungszeit mit zahlreichen Verletzungen noch Zeit, um die Automatismen im Ablauf mit dem teilweise neu besetzten Kader einzuüben. Das gilt gerade für die Centerposition.

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Mit Spannung war der erste Auftritt des 2,13-Meter-Mannes Ryker Wuttke im VfL-Dress erwartet worden. Der 24-jährige Neuzugang mit drei Staatsbürgerschaften (in den USA geboren, kanadische Mutter und deutscher Vater) tat sich noch etwas schwer in ungewohnter Umgebung. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Es macht Spaß, hier zu spielen, und es wird jeden Tag besser im Zusammenspiel“, sagte Wuttke und ergänzte: „Hier wird sehr viel schneller gespielt als in den USA.“

Center Ryker Wuttke markiert den Endstand

Die VfL-Verantwortlichen hatten es bei der Vorstellung von Wuttke bereits erwähnt, dass Wuttke ein anderer Center-Typ sei: stark in der Verteidigung und bei Rebounds. Das stellte der Hüne mit knapp 25 Minuten Spielzeit unter Beweis.

Dagegen ist im Angriff noch Luft nach oben. Neben zwei Freiwürfen markierte Wuttke mit seinen zwei Punkten aus dem Spiel heraus mit einer Trefferquote von 20 Prozent den Endstand zum 80:62 (37:31).

„Ich mache mir da noch keine Sorgen. Ryker ist erst seit sechs Wochen hier und ein introvertierter Typ, der weit weg ist von zu Hause. Das ist keine einfache Lage. Aber ich bin sicher, dass er uns Dinge bringen wird“, sagte Joan Fernandez. Einige Minuten ließ der Coach auch Wuttke gemeinsam mit dem zweiten Center Luca von Thun spielen.

VfL-Coach setzt auf ungewöhnliche Variante

„Das ist für uns noch etwas ungewohnt. Wir haben es in den Testspielen schon ausprobiert und da gab es einige Situationen, wo es wirklich sehr gut funktioniert hat“, sagte der 208 Zentimeter lange Luca von Thun. Doch in Zukunft werden die Zuschauer diese Variante wohl nicht mehr allzu oft zu sehen bekommen, erklärte Fernández.

VfL-Basketballer Francesc Iturria beim Saisonstart 2025/2026.

VfL-Basketballer Francesc Iturria. Foto: Martin Elsen (Archiv)

Das Augenmerk der Zuschauer konzentrierte sich zunehmend auf die bereits bekannten Akteure, die teilweise seit Jahren zusammenspielen. Francesc Itturia kurbelte das VfL-Spiel unermüdlich an und heizte die Stimmung mit seinen drei Dreipunktewürfen zusätzlich an.

Robert Heise wird zum Matchwinner

Auch Marvin Boado mit der meisten Spielzeit rackerte ohne Unterlass. Gianluca Pavlidis tat es ihm nach bis zum Ausscheiden nach dem fünften Foul (31.). Tobias Drochner präsentierte sich unauffällig, aber effektiv, und Kerem Baysalli war kaum zu bremsen.

Zum Matchwinner wurde Robert Heise mit seiner ganzen Erfahrung aus Zweitligazeiten bei den Itzehoe Eagles. Die 19 Punkte des 24-jährigen Masterstudenten mit einer Wurfquote von rund 54 Prozent sicherten einen gelungenen Saisonauftakt, den die Akteure bei mildem Sommerwetter in vertrauter Runde vor dem Sportcampus ausklingen ließen.

VfL-Punkte: Iturria 19, Heise 19, Baysalli 14, Boadu 12, Drochner 7, von Thun 5, Wuttke 4.

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