Zähl Pixel
Volleyball

TVolleyball hat schweren Stand – Stader Kreisteams bemüht und optimistisch

Die Volleyballer der SG Buxtehude-Altkloster spielen am höchsten im Landkreis.

Die Volleyballer der SG Buxtehude-Altkloster spielen am höchsten im Landkreis. Foto: Schultz

Weltweit hat Volleyball einen höheren Stellenwert als in Deutschland. Auch im Landkreis hat die Sportart es schwer, es tut sich aber was. Und die Topteams sind optimistisch.

author
Von Günther Schultz
Freitag, 20.09.2024, 09:50 Uhr

Landkreis. Volleyball ist eine der beliebtesten Mannschaftssportarten der Welt. Das Rückschlagspiel hat weltweit 900 Millionen Fans, sei es als Aktive oder Zuschauer, und liegt damit in der globalen Beliebtheitsskala auf Rang 5 - noch vor Basketball oder Handball.

In Deutschland sieht das anders aus. Im Unterschied zu anderen Ländern (wie z.B. Polen) rangiert hierzulande die in den USA entstandene Sportart mit 410.120 Mitgliedern in 6.271 Vereinen deutlich hinter König Fußball auf Platz 15, im oberen Mittelfeld der Mitgliedschaften.

Einbruch und Erholung

Insgesamt hatte der organisierte Sport in Deutschland besonders unter den pandemiegeprägten Jahren schwer zu leiden, doch er schaffte die Trendwende.

Zwischen 2002 und 2021 hatten sich die Mitgliederzahlen nahezu halbiert. Doch 2023 verzeichneten die mehr als 86.000 Sportvereine in Deutschland bereits wieder fast 28 Millionen Mitglieder - das ist ein deutlicher Zuwachs von über drei Prozent.

Davon profitierte auch die Sportart Volleyball, die fast fünf Prozent mehr Mitglieder gewinnen konnte. Die zunehmende Attraktivität von Beach-Volleyball und die jüngsten sportlichen Erfolge bei Olympia werden diesen Trend wohl anhalten lassen. Doch haben auch die Vereine in unserer Region etwas davon?

Die Situation im Kreis Stade

In der nordwestdeutschen Leistungsspitze (dritte bis vierte Liga) ist der Landkreis schon seit geraumer Zeit nicht mehr präsent. Am höchsten ist das Männerteam der SG Buxtehude-Altkloster in der Oberliga vertreten. In Deutschland ist das aktuell die fünfte Spielklasse.

Die Volleyballerinnen der VSG Altes Land.

Die Volleyballerinnen der VSG Altes Land. Foto: Verein

Darunter in der Verbandsliga folgen der TSV Hollern-Twielenfleth und die Frauen der VSG Altes Land. Diese Vereine sind vergleichsweise gut aufgestellt, es gibt eine Vereinsstruktur mit einem gestaffelten Unterbau, es mangelt nicht an Aktiven und an Nachwuchs.

Doch die Vereine leben bisher nur zum Teil von den Früchten ihrer Jugendarbeit. Grundsätzlich hat der Landkreis das Problem, ausgebildete Jugendspieler nach deren Schulabschluss nicht in der Region halten zu können. Viele zieht es zur weiteren Ausbildung woanders hin.

Fluktuation in Mannschaften

Die hiesigen Vereine leben oft auch von neu zuziehenden Spielerinnen und Spielern, die z.B. eine Arbeitsstelle bei Airbus oder einen Studienplatz an der Hochschule 21 gefunden haben. Oder sie gesunden ihre Teams, indem sie sich bei anderen Mannschaften bedienen, die gerade Probleme haben.

Die VSG Altes Land zeigt sich attraktiv für Spielerinnen der SG Buxtehude-Altkloster nach deren Abstieg, der TSV Hollern-Twielenfleth holt seine Jugendspieler, die beim VfL Stade Erfahrung sammeln sollten, wieder zurück in den Verein. Die 1. Herren des VfL lösen sich hingegen auf.

Vorgänge, die es in den vergangenen Jahren regelmäßig gegeben hat. Von 26 Landkreisvereinen, die vor zehn Jahren Volleyball betrieben haben, bieten diese Sportart nur noch zwölf an - zumeist in reinen Mixed-Trainingsgruppen für Freizeit- und Hobbysport.

Die Mitgliederzahlen steigerten sich immerhin in den letzten Jahren um beachtliche 17 Prozent. Am Ligaspielbetrieb des Nordwestdeutschen Volleyball-Verbandes nehmen jedoch nur noch 15 Mannschaften aus sechs Vereinen teil.

Die Bemühungen im Kreis

Jugendarbeit wird am aktivsten in den Vereinen SG Buxtehude-Altkloster, VSG Altes Land, Buxtehuder SV, TuS Harsefeld, TSV Hollern-Twielenfleth und im VfL Stade betrieben. Deren Mannschaften nehmen an regionalen Jugendpunktspielen, an den Verbands-Jugendmeisterschaften oder bereits am Erwachsenen-Spielbetrieb teil.

Zusammenarbeit im Jugendbereich gibt es bisher zwischen den beiden Buxtehuder Vereinen, den Vereinen im Alten Land sowie zwischen dem TSV Hollern-Twielenfleth und dem VfL Stade. Voraussetzung für eine Intensivierung der Jugendarbeit und eine Ausweitung des Angebots sind derartige Kooperationen. Denn überall mangelt es an ausgebildeten Trainerinnen und Trainern.

Zumeist füllen erfahrene Spielerinnen und Spieler, die sich zusätzlich ehrenamtlich engagieren, die Lücken und schlüpfen in die Trainerrolle. Optimal wären außerdem eine gezielte Zusammenarbeit mit Schulen und eine breite, leistungsdifferenzierende Förderung des Volleyball-Nachwuchses wie im Handball, doch davon ist man in der Region noch weit entfernt. Die Trendwende wird deshalb hier wohl nur langsam vorangehen.

Die Spielzeit 2024/25

Die drei Spitzenteams des Landeskreises gehen durchaus optimistisch in die neue Saison. Alle haben sich personell runderneuert.

Buxtehude-Altklosters Oberliga-Volleyballer werden jetzt vom früheren Spielmacher Udo Langhoff trainiert, der Christian Schuster ablöst. Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen und von außerhalb haben den Kader aufgefüllt.

Die Volleyballer TSV Hollern-Twielenfleth.

Die Volleyballer TSV Hollern-Twielenfleth. Foto: Verein

Der TSV Hollern-Twielenfleth wird mittlerweile wieder von Thomas Pape betreut. Dank des Wechsels der Spieler vom VfL Stade darf er sich über eine neue Spielzeit in der Verbandsliga freuen, denn der Stader Aufstiegskader hat sein Spielrecht mitgenommen. Papes Team beginnt am 21.September mit einem Heimspieltag (15 Uhr, Sporthalle Steinkirchen, Gegner: TSV Ottersberg, VG Delmenhorst-Stenum).

Neue Gesichter auch bei der VSG Altes Land. Stefanie Benecke (Vahrendorf), Sarah Brodehl und Evelyn Seckinger (beide Buxtehude-Altkloster) verstärken Stephan Marquards Verbandsliga-Frauen, die zum Auftakt nach Vechelde reisen müssen. Marquard: „Wir haben eine neue Staffel abbekommen, die mit sehr weiten Fahrten und neuen Gegnern verbunden ist. Das wird spannend.“

Weitere Artikel