TVoltigieren: Fredenbeck überrascht Weltelite beim CHIO Aachen

Das Fredenbecker Juniorenteam beeindruckte vor allem mit seiner Kür und holte als Team Germany 2 den Nationenpreis. Foto: Andreas Danner
Das Team Fredenbeck hat beim CHIO Aachen einmal mehr den Nationenpreis im Voltigieren gewonnen. Dabei durfte die Juniorenmannschaft von Longeführerin Gesa Bührig nur mit einer Sondergenehmigung unverhofft beim größten Reitturnier der Welt starten.
Fredenbeck. Der RV Fredenbeck ist seit Jahren eine Hausnummer im internationalen Voltigierwettkampf. 2018, 2019 und 2021 gewann das Team Fredenbeck beim CHIO Aachen den Gruppenvoltigierwettkampf sowie 2018 und 2021 den Nationenpreis. Nach dem Weltmeistertitel 2021 löste sich das Seniorenteam von Gesa Bührig auf. Seitdem ist Bührig an der Longe von Pferd Capitain Claus mit einem Juniorenteam erfolgreich am Start. 2022 wurden die Fredenbecker Deutscher Meister, 2023 wurde der DM-Titel verteidigt und der WM-Titel gefeiert.
„In diesem Jahr mussten wir drei Sportler, die älter als 18 sind, ersetzen“, sagt Bührig. Mit einer Elf- und Zwölfjährigen verjüngte sich das Team. „Wir wussten gar nicht, wo wir stehen“, sagt Bührig.
Auftritt beim CHIO eigentlich nicht vorgesehen
Dass das Fredenbecker Juniorenteam sich am Wochenende mit der Weltelite beim CHIO messen durfte, kam unverhofft. Eigentlich treten nur Senioren an. Weil ein deutsches Team ausgefallen war, wurde das Team Fredenbeck per Sondergenehmigung nachnominiert.
Nach dem Pflichtwettkampf am Freitag rangierten die Junioren auf dem dritten Platz im Gruppenvoltigierwettbewerb. Am Samstag folgte die Kür. Beim 100-jährigen Geburtstag des CHIO Aachen war die Albert-Vahle-Halle komplett ausverkauft. Die Stimmung und Atmosphäre waren entsprechend stark. „Dieses Turnier ist einfach etwas ganz besonderes“, sagt Bührig.

Die Talente des RV Fredenbeck waren als Juniorenteam beim CHIO Aachen dabei und freuen sich hier über ihren unerwarteten Erfolg. Foto: Andreas Danner
Ihre Talente mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren turnten auf dem Rücken von Capitain Claus die anspruchsvolle Kür dann so sauber, dass das Team Fredenbeck hinter dem Vorjahressieger und Favoriten Norka Automation des VV Köln-Dünnwald noch Silber holte und den Konkurrenten aus der Schweiz hinter sich ließ.
Am Sonntag folgte der Nationenpreis. Das Team Fredenbeck ging als Team Germany 2 zusammen mit den Einzel-Voltigiererinnen Alina Roß und Alice Layher, so vom Nationaltrainer bestimmt, in den Wettbewerb. Layher ist U21-Europa- und Weltmeisterin.
Team Fredenbeck zeigte wieder eine beeindruckende Kür. Roß und Layher überzeugten ebenso. Die drei Darbietungen erreichten zusammen die höchste Wertung und so holten die Fredenbecker einmal mehr den Nationenpreis – dieses Mal unverhofft.
„Ich bin richtig stolz“, sagt Co-Trainer Malte Möller, der 2021 schon als Sportler mit Bührig an der Longe mit Fredenbeck in Aachen erfolgreich war. Der jetzige Erfolg werde große Motivation sein, so Möller, sich auf die Europameisterschaft in Bern vorzubereiten. Den CHIO als Generalprobe nutzen zu können, sei natürlich der Wahnsinn, so Möller.
Auch das ist ein Erfolg für den RV Fredenbeck
In der Damenkonkurrenz verteidigte Kathrin Meyer aus Hamburg ihren Titel in Aachen. Die amtierende World-Cup-Siegerin war einst Schützling von Gesa Bührig und trainiert noch in Fredenbeck. Meyer hat aber ihr eigenes Pferd, dass von ihrer Mutter an der Longe geführt wird. Meyer trat gesundheitlich angeschlagen an und konnte beim Nationenpreis nicht mehr für Team Germany 1 antreten.
Und so überraschte Team Germany 2 mit den Fredenbecker Talenten, die vielleicht die kommenden Voltigierstars werden.

Das Fredenbecker Juniorenteam beeindruckte vor allem mit seiner Kür und holte als Team Germany 2 den Nationenpreis. Foto: Andreas Danner