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Tag der offenen Tür

TVom Deutschkurs bis zum Abi: Das alles bieten die Stader Berufsschulen

Laden zum Tag der offenen Tür ein (von links): Dieter Janzen (Schulleiter Jobelmannschule), Claudia Voß (Schulleiterin BBS II) und Bettina Hasekamp-Harms (Schulleiterin BBS III).

Laden zum Tag der offenen Tür ein (von links): Dieter Janzen (Schulleiter Jobelmannschule), Claudia Voß (Schulleiterin BBS II) und Bettina Hasekamp-Harms (Schulleiterin BBS III). Foto: Stade

Ohne Schulabschluss kommen und mit Abitur wieder gehen - das ist an den drei Berufsbildenden Schulen in Stade möglich. Und es gibt noch viel mehr Optionen.

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Von Lena Stehr
Donnerstag, 06.02.2025, 11:00 Uhr

Stade. „Ich geh‘ zur BBS“: Das sagen fast 4.500 Schülerinnen und Schüler, die in der Glückstädter Straße in Stade unterrichtet werden. Dass es sich aber nicht etwa um eine riesige Schule handelt, sondern um drei komplett eigenständige Berufsschulen mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten, werde zumindest von außen oft gar nicht wahrgenommen, sagen Dieter Janzen (Schulleiter Jobelmannschule), Claudia Voß (Schulleiterin BBS II) und Bettina Hasekamp-Harms (Schulleiterin BBS III).

Auch sei vielen Außenstehenden womöglich gar nicht klar, welch vielfältige Chancen die drei Schulen bieten. „Dabei ist hier alles möglich, unseren Schülern steht das ganze Bildungssystem offen“, sagt Claudia Voß und spricht dabei auch für Dieter Janzen und Bettina Hasekamp-Harms. „Schüler können ohne Abschluss zu uns kommen und mit Abitur raus gehen“, betont Voß. Das Ziel sei, für alle den richtigen Weg ins Berufsleben zu finden - je nach individuellen Stärken und Interessen. Das gelte insbesondere für alle, die weder im Besonderen mathematisch, musisch, sprachlich oder naturwissenschaftlich interessiert seien.

Die Leitungskräfte der Berufsschulen in Stade tauschen sich regelmäßig aus und informieren gemeinsam über das vielfältige Angebot.

Die Leitungskräfte der Berufsschulen in Stade tauschen sich regelmäßig aus und informieren gemeinsam über das vielfältige Angebot. Foto: Stehr

Die BBS 2 besuchen knapp 1.700 Schülerinnen und Schüler, der Schwerpunkt liegt im Bereich Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege sowie Gesundheit (Zahnmedizin und Kaufleute für Gesundheitswesen). Wer ohne Abschluss kommt, kann hier zum Beispiel die Berufseinstiegsschule (BES) besuchen und seinen Hauptschulabschluss machen. Wer danach noch nicht in die Ausbildung starten möchte, sondern einen höheren Abschluss anstrebt, kann mit der Berufsfachschule weitermachen und sich bis zur Fachoberschulreife oder zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) am beruflichen Wirtschaftsgymnasium hocharbeiten.

An der BBS 3 liegen die Schwerpunkte auf Hauswirtschaft, Gesundheit-Pflege und grünen Berufen (Agrarwirtschaft, Floristik und Gartenbau). Niedersachsenweit einzigartig ist hier die Fachschule Obstbau mit integrierter Meisterschule während des Winters.

Außerdem gibt es hier neben der klassischen Berufseinstiegsschule für Schüler ohne oder mit schwachem Hauptschulabschluss derzeit 13 Klassen im Bereich der Berufseinstiegsschule Sprache und Integration. Das Angebot richtet sich an 15- bis 18-Jährige, die noch kein oder nur wenig Deutsch sprechen und keinen Platz an einer allgemeinbildenden Schule haben. Dieser Bereich sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, sagt Bettina Hasekamp-Harms. Insgesamt besuchen die BBS 3 circa 1.000 Schülerinnen und Schüler.

Mit fast 2000 Schülerinnen und Schülern ist die Jobelmannschule die größte der drei Stader Berufsschulen. Sie ist die richtige für alle, die im gewerblich-technischen, handwerklichen und sozialpädagogischen Bereich arbeiten möchten.

Hier gibt es eine Berufseinstiegsschule, eine Berufsfachschule (ab diesem Jahr auch dual), eine Fachschule Sozialpädagogik für angehende Erzieherinnen und Erzieher, eine Fachoberschule (Gestaltung, Sozialpädagogik und Technik) sowie ein berufliches Gymnasium mit den Schwerpunkten Ökotrophologie, Sozialpädagogik und Informationstechnik.

Gut vernetzt eine Perspektive bekommen

Wer eine der drei Berufsschulen besuche, profitiere von der guten Vernetzung mit diversen Unternehmen und verschiedensten Bildungsakteuren im ganzen Landkreis Stade sowie von dem engen Austausch und der Durchlässigkeit der Schulen untereinander, sagt Dieter Janzen. Außerdem finden viele soziale Projekte und Klassenfahrten statt. Schülerinnen und Schüler können nebenbei in einer Band oder Theater spielen und Auslandserfahrungen sammeln. „Wir geben allen eine Perspektive“, sagt Janzen.

Das sei besonders in Zeiten wichtig, in denen viele junge Menschen häufig in ihrem familiären Umfeld nicht mehr richtig aufgefangen würden. Soziale Kompetenzen hätten deutlich nachgelassen, viele Schüler seien reizüberflutet und orientierungslos, sagt Bettina Hasekamp-Harms.

Mehr Orientierung und einen Überblick über das breit gefächerte Angebot der Stader Berufsschulen bekommen Besucher beim Tag der offenen Tür am Samstag, 8. Februar, von 9 bis 13 Uhr.

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