TVon Sorten bis zu Preisen: Infos zu den Weihnachtsbäumen in der Region
Saskia Blümel betreibt einen Weihnachtsbaumanbaubetrieb in Moisburg und ist Geschäftsführerin des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum. Foto: Sulzyc
Wie verändert sich das Geschäft mit den Weihnachtsbäumen? Und wie bleibt er bis Heiligabend frisch? Antworten gibt Expertin Saskia Blümel.
Moisburg. Wenn es um das Thema Weihnachtsbäume geht, ist sie gefragt: Saskia Blümel ist Geschäftsführerin des gleichnamigen Familienbetriebs in Moisburg und auch Geschäftsführerin des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum. Auf die wichtigsten Fragen zu dem Thema hat die 36-Jährige die passende Antwort.
Was kosten frische Weihnachtsbäume?
Weihnachtsbäume werden im Vergleich zum Vorjahr etwas teurer. „Ein Euro Preissteigerung pro Meter für den Endkunden“, sagt Saskia Blümel. Die Steigerung sei notwendig, weil der Erzeuger höhere Betriebskosten habe: zum Beispiel den gestiegenen Mindestlohn sowie höhere Preise für Dieselkraftstoff und Netze für die Bäume.
Familie, Kind & Baby
Tipps für den Kauf: Welcher Weihnachtsbaum passt zu mir?
Der Meterpreis für die beliebte Nordmanntanne liegt in Deutschland zwischen 23 und 30 Euro. Die Blaufichte kostet zwischen 15 und 19 Euro pro Meter. In Norddeutschland seien die Preise günstiger als im Süden Deutschlands.
Weihnachtsbäume: Verliert die Tradition an Bedeutung?
Nein, sagt Saskia Blümel. Die Zahl der Haushalte, die einen Weihnachtsbaum aufstellen, bleibe stabil. Rund 37 Prozent entschieden sich 2024 für einen echten Weihnachtsbaum. 32 Prozent wählten einen Plastikbaum.

Laut einer Studie im Auftrag des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum entschieden sich im vergangenen Jahr 15,3 Millionen Haushalte für einen echten Weihnachtsbaum – das entspricht 37 Prozent aller Privathaushalte in Deutschland. Damit bleibt der Naturbaum die Nummer 1 in deutschen Wohnzimmern. Foto: Verband natürlicher Weihnachtsbaum
Weitere nahmen Alternativen wie Kränze. 29 Prozent der Haushalte hatten keinen Weihnachtsbaum. Rund 23 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume jährlich werden laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft in Deutschland verkauft.
Was sorgt die Erzeuger besonders?
Aus falsch verstandenem Umweltbewusstsein griffen Verbraucher auf Plastikbäume zurück, sagt Saskia Blümel. Dabei sei nichts nachhaltiger als Forstwirtschaft. „Wenn ein Baum gefällt wird, wird ein neuer gepflanzt.“
Ein Plastikbaum müsste 17 Jahre genutzt werden, um mit einem natürlichen Baum ökologisch mithalten zu können. Das sei aber in der Praxis selten der Fall.
Welche Baumsorte ist am beliebtesten?
Der mit Abstand gefragteste Baum ist die Nordmanntanne - mit mehr als 80 Prozent Marktanteil. „Sie nadelt nicht so sehr und pikst nicht“, sagt Saskia Blümel. Die Nummer zwei im Land ist die Blaufichte mit zehn Prozent Marktanteil. Dahinter folgen die Rotfichte und die graugrüne Nobilistanne.
Macht der Klimawandel neue Sorten erforderlich?
Die Nordmanntanne sei wetterbeständig und bleibe uns lange erhalten. Davon ist Saskia Blümel überzeugt. Die Nordmanntanne stamme aus dem Kaukasus und sei an Kälte und Hitze angepasst. „Die Wurzel ist so lang, wie der Baum aus der Erde hervorguckt.“
Glühweinhütte
T John Engelken ist das Urgestein vom Buxtehuder Weihnachtsmarkt
Welche Wetterkapriole Erzeuger fürchten? Spätfrost im Mai. Die jungen Triebe seien frostempfindlich. Die Gefahr sei, dass der Baum dann keinen symmetrischen Wuchs hat.
Welche Baumgröße wollen Verbraucher?
Früher waren 2,20 Meter bis 2,30 Meter hohe Bäume gefragt. Heute gehe die durchschnittliche Baumgröße in Richtung 1,80 Meter. „Die Menschen leben in kleineren Wohnungen und brauchen schlanke Bäume, die wenig Platz wegnehmen“, sagt Saskia Blümel. Dieser Trend sei eindeutig erkennbar.
Wann kaufen die Menschen Weihnachtsbäume?
Vor 20 Jahren hätten die meisten Menschen den Weihnachtsbaum zum 4. Advent besorgt. Heute kaufen sie deutlich früher, teilweise vor dem 1. Advent. „Ab dem ersten Adventswochenende zieht der Verkauf an.“ Verkaufsstärkstes Wochenende sei der 3. Advent.

Beim Transport mit dem Pkw darauf achten: Der Baum darf maximal 1,50 Meter über das Heck hinausragen. Foto: Verband natürlicher Weihnachtsbaum
„Die Leute genießen den Baum in der Vorweihnachtszeit“, sagt Saskia Blümel. Seit Corona machten es sich die Leute schön.
Wie hält der gekaufte Baum bis zum Fest durch?
Der Baum müsse sich akklimatisieren. Zunächst soll man ihn an einer trockenen, vor Wind geschützten Stelle, zum Beispiel in der Garage, belassen. „Im Netz lassen und in einen Eimer mit Wasser stellen“, empfiehlt Saskia Blümel.
Bevor man den Baum in die beheizte Wohnung holt, vom Stamm eine Scheibe (1 bis 2 Zentimeter) absägen. Die Expertin empfiehlt einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserbehälter. „Der Baum braucht pro Meter einen Liter Wasser täglich.“ Den Baum nicht vor die Heizung oder den Kamin stellen. „Dann hält er auch durch.“
Wie sind die Preise bei Erzeugern in der Region?
Blümel Weihnachtsbäume, Ruhmannshof 4 in Moisburg: 24 Euro pro Meter kostet die Nordmanntanne (Preise sind in Zehn-Zentimeter-Schritten berechnet). Wer möchte: Weihnachtsbäume selber schlagen, Fahrt mit dem Tannenexpress in die Schonung an jedem Adventswochenende.
Obsthof Lefers, Osterjork 140 in Jork: 24 Euro kostet der Meter Bio-Nordmanntanne. Größen von ganz klein bis 5 Meter. Wer möchte, darf selbst sägen.
Poppes Tannenhof, Ruschwedeler Straße 62 in Ruschwedel: Nordmanntannen bis 1,50 Meter 30 Euro, bis 1,80 Meter 35 Euro, bis 2,20 Meter 40 Euro, Übergrößen 50 Euro. Blaufichten kosten 30 Euro. Wer möchte, darf selbst sägen. Weihnachtsmarkt mit zwölf Verkaufsständen.
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.