Von Wespen und ihrer Lebensweise: Ehrenamtliche Wespenberater werden geschult

Projektkoordinatorin Janette Hagedoorn-Schüch vom Amt Naturschutz mit den ehrenamtlichen Wespenberatern. Foto: Landkreis/Beneke
Artenkenntnis, Lebensweise, Beratung und Umsiedlung waren Themen einer Fortbildung für ehrenamtliche Wespenberater im Landkreis Stade. Das Fazit nach Schulungsende war durchweg positiv. Wespen sind eben faszinierende Insekten.
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Landkreis. „Seit 1999 gibt es die ehrenamtliche Wespenberatung bei uns im Kreisgebiet“, berichtet der Leiter des Amtes für Naturschutz, Dr. Uwe Andreas. Telefonisch oder vor Ort erklären die Beraterinnen und Berater den Ratsuchenden die Lebensweise der schwarz-gelben Insekten und bauen Ängste ab. „Das ehrenamtliche Engagement ist gar nicht hoch genug wertzuschätzen“, sagt Uwe Andreas, „denn damit wird ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz geleistet.“
Im Kreisgebiet verteilt sind etwa 25 Personen für die Wespenberatung ehrenamtlich tätig. Jedes Jahr findet ein Erfahrungsaustausch oder eine Schulung statt, zu der alle erfahrenen, aber auch neue Berater eingeladen wurden. Betreut werden sie von der Koordinatorin Janette Hagedoorn-Schüch vom Naturschutzamt.

Baukunst bei einem Hornissennest - hier ein Foto aus dem Sommer. Foto: Rainer von Brook
Referent war der Biologe und Wespenexperte Rolf Witt, der seit 30 Jahren deutschlandweit Seminare durchführt. Neben rechtlichen Grundlagen ging es um Beratungstechniken sowie um die verschiedenen Wespenarten und ihre Lebensweise. „Im Naturhaushalt spielen Hornissen und Wespen nämlich eine besondere Rolle“, erklärte Witt. „Sie sind wichtige Bestäuber und füttern ihre Brut vor allem mit Insekten. Ein Hornissenvolk fängt pro Tag so viele Fliegen, Bremsen und Mücken, wie fünf Meisenpaare an ihre Jungen verfüttern.“
Auch die Wespennester standen im Fokus. Die Größe und die Nesthüllen mit den unterschiedlichen Farbschattierungen und Formen geben Hinweise auf die Wespenart, die dort gebaut hat. „In einigen Ausnahmefällen kann ein Nest nicht an Ort und Stelle verbleiben“, erklärte Witt, „dann ist womöglich eine Umsiedlung des Nestes sinnvoll.“ Auch um Umsiedlungstechniken und Schutzmaßnahmen ging es daher.
Mehr zum Thema Hornissen und Wespen ist auf der Internetseite des Landkreises abrufbar: www.landkreis-stade.de.

Das Nest der sächsischen Wespe ist im August bereits verlassen. Foto: Landkreis/Hagedoorn-Schüch